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Die vier Preisträgerinnen und Preisträger (v.l.n.r.): Boris Krah, Thorsten Jürs, Elisabeth Mötzung und Daniela Schaub. - Martin Angelstein

Mit den Ausgezeichneten (hinten v.li.): Dr. Stefan Arend, Prof. Christa Winter-von Lersner, Ingeborg Kropp-Arend, Carmen Stadler und Prof. Keogh. - Martin Angelstein

12.07.02 - Fulda

"mediana"-Förderpreis 2002 für Pflegewissenschaften vergeben

Für ihre Untersuchung über die Tagesbetreuung von Pflegebedürftigen wurde heute die Diplom -Pflegewirtin Elisabeth Mötzung mit dem Fuldaer Förderpreis für Pflegewissenschaften ausgezeichnet. Sie hatte sich mit der Frage beschäftigt, inwieweit die Tagespflege eine Alternative zur stationären Wohnform biete.

Der mit 1.000 Euro dotierte Preis wird jährlich vom Fachbereich "Pflege und Gesundheit" an der Fachhochschule Fulda und dem Fuldaer Seniorenwohnstift "Mediana" vergeben. In der Jury ist auch die Stadt Fulda mit dem Sozialdezernenten, Bürgermeister Bernd Woide vertreten. Drei Anerkennungspreise erhielten die Studenten Thorsten Jürs und Boris Krah sowie die Diplom-Pflegewirtin Daniela Schaub für ihre Untersuchungen zur Pflegeforschung.

"Tagespflege - Investition für die Zukunft" - unter diesem Titel führt die diesjährige Hauptpreisträgerin Elisabeth Mötzung aus, daß die Tagespflege einen wichtigen Baustein zur Vernetzung der Seniorenpflege/ -betreuung darstelle. Die Tagespflege biete eine Alternative zur stationären Wohnform und die Möglichkeit der Entlastung der pflegenden Angehörigen bei der Pflege und Betreuung zu Hause. Auch im Hinblick auf die zunehmende Überalterung der Gesellschaft und die steigende Zahl demenziell erkrankter Menschen würde es immer wichtiger, Alternativen der Betreuung zu suchen. Abschließend appelliert die Preisträgerin an Heimträger der Region, die Tagespflege als lohnende Investition für die Zukunft zu sehen und entsprechende Plätze zu schaffen. In ihrer Laudatio auf die Preisträgerin lobte Prof. Christa Winter-von Lersner (FH-Fulda) besonders das große Engagement und den Fleiß bei der Erstellung der Untersuchung und den Mut, gerade Tagespflege als Thema aufzugreifen.

Thorsten Jürs und Boris Krah beschäftigten sich in ihrer mit einem Anerkennungspreis ausgzeichneten Arbeit mit dem Thema: Evidenzbasierte Pflegeforschung: Verringert eine angeleitete Gewinnung von Mittelstrahlurin beim Mann das Auftreten von Mischkulturen? Ziel dieser Studie bestand darin, mit Hilfe eines Standards und einer definierten Vorgehensweise das Auftreten von Mischkulturen bei der Gewinnung von Mittelstrahlurin beim Mann zu vermindern. Das Interesse dieser Untersuchung galt der evidenzbasierten Pflege, in der in Analogie zur Medizin die Pflicht zur Anwendung der auf wissenschaftlicher Beweiskraft basierender und individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmten bestmöglichen Praxis hingewiesen wird. Eine tradierte Pflegehandlung wird hinterfragt und mit neuesten wissenschaftlichen Ergebnissen abgeglichen.

Ergebnis: Die Anzahl der Mischkulturen durch die Anwendung des Standards unter Anleitung einer examinierten Pflegekraft hat sich verringert. Laudatorin Ingeborg Kropp-Arend von der Mediana-Geschäftsleitung lobte die Arbeit besonders wegen dem gelungenem Theorie-Praxis-Transfer. "Gerade solche Untersuchungen mit einem hohem Praxisnutzen brauchen wir", so Kropp-Arend.

Mit den "Pflegebedürfnisse von Patienten in Notfallsituationen am Beispiel einer zentralen Notaufnahme" beschäftigt sich die zweite mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnete Arbeit von Daniela Schaub. Dabei lag der Aufgabenschwerpunkt der Diplomarbeit in der Begleitung von innovativen Arbeitsablaufänderungen der Zentralen Notaufnahme, die sowohl Personalführungsaspekte als auch Organisationsentwicklungsprozesse betrafen. Die Notaufnahme sei das Aushängeschild eines Krankenhauses und habe einen nicht unerheblichen Anteil am Image des jeweiligen Hauses, so eine der Kernaussagen Daniela Schaubs. Mit den Ergebnissen der Studie solle eine Basis geschaffen werden, die Versorgung von Notfallpatienten professionell und patientenorientiert zu gestalten. Dabei sei nicht nur Fachkompetenz gefragt sondern auch Sozialkompetenz, Sachkompetenz und Persönlichkeitskompetenz. Gerade diese Kernaussage stellte Carmen Stadler (Mediana-Jurorin) in den Mittelpunkt ihrer Ansprache an die Preisträgerin. "Professionalität ist heute in der Pflege ein absolutes Muss", so die Diplom-Pflegewirtin.

Mediana-Geschäftsführer Dr. Stefan Arend forderte bei seiner Ansprache anläßlich der diesjährigen Preisverleihung des Fuldaer Pflegepreises ein radikales Umdenken im deutschen Sozial- und Gesundheitswesen. Jeder wisse, daß tiefgreifende Veränderungen vonnöten seien, aber nur wenige hätten Mut, dies auch auszusprechen. Von der Pflege verlangte er mehr Professionalität, mehr Selbstbewußtsein und auch mehr Kreativität, um sich künftig im Vorsorgungssystem von alten und kranken Menschen besser behaupten zu können. Von daher sei es auch dringend geboten, daß sich die Pflege als eigenständige Profession gleichberechtigt neben der Medizin weiter entwickle und behaupte. Nur so ließen sich die wachsenden Aufgaben der Zukunft schultern. Dazu seien auch sehr interessante Ideen im vierten deutschen Altenbericht enthalten. +++

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