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Fahnenabordnungen vor dem Altar... - Fotos: Martin Angelstein

17.01.10 - FULDA

Menschen in bunten Kostümen, Hüten und Anzügen, an der Brust klimperten Orden und Ehrenabzeichen. Keine Vision, sondern Wirklichkeit am Vormittag. Der Grund: die seit inzwischen 20 Jahren traditionelle "Friedensmesse" mit dem Wunsch, für "eine bessere und friedlichere Welt" zu beten und den Segen für die kommende Zeit zu erbitten. Über 400 Menschen waren heute Vormittag gekommen - die katholische Stadtpfarrkirche Sankt Blasius im Herzen der Stadt Fulda war "vollbesetzt". Viele Gottesdienstbesucher "in voller Montur", also ihren bunten Vereinskostümen oder Gardeuniformen, Prinzenpaare, exotische Figuren der Vereine, "uniformierte" Gardisten, Tanzmariechen und Gardemädchen in den Kirchenbänken fielen besonders auf. Die üppige Kollekte im Gottesdienst wurde zur Beseitigung der Not im Erdbebengebiet von Haiti gespendet.

Die "Friedensmesse" geht auf das Jahr 1991 zurück, als während des Golfkrieges und wegen dieser militärischen Auseinandersetzung alle närrischen Veranstaltungen einschließlich des Rosenmontagszuges in Fulda abgesagt wurden. Damals lud der Carnevals-Club Haimbach in diesem und den folgenden Jahren zu einem Friedensgottesdienst in der Haimbacher St.-Markus-Kirche ein. Seit einigen Jahren findet die würdevolle Messe nun in der Stadtpfarrkirche statt und wird von der Florengäßner Brunnenzeche mit viel Liebe zum Detail organisiert. Bei den Karnevalisten aller Fastnachtsvereine aus Fulda und Umgebung besteht unverändert der Wunsch, sich für Frieden auf der Welt, die Beendigung von Krieg und Gewalt, die weltweite Achtung der Menschenrechte und bessere Völkerverständigung einzusetzen. Den feierlichen musikalischen Rahmen der Friedensmesse bildeten Hans-Joachim Rill an der Orgel und der 30 Mitglieder des Musikvereins Niesig - der die Brunnenzeche in der Fastnachtszeit begleitet - unter Leitung von Claus Haessler.

Am Anfang zogen die Fahnenabordnungen aller Randstaaten Fuldas von hinten vor den Altar der Stadtpfarrkirche, postierten sich rechts und links, bis Pfarrer Vogel traditionell die überdimensionale Friedenskerze mit den Wappen aller Fastnachtsvereine angezündet hatte. Und auch im weiteren Verlauf des Gottesdienstes wurden die Vertreter der Vereine eingebunden: Susanne Süssemilch sprach ein Meditationsgebet zum Thema "Freude", die Lesung trug Prinz Philipp AUDIATOR der 69. am Ambo vor, das Brunnenpaar betete das Glaubensbekenntnis und acht Fürstlichkeiten zündeten Lichter an der Friedenskerze an und lasen dann die Fürbitten zu ganz bestimmten Anliegen vor.

Jahrelang hatte der heutige Bamberger Erzbischof Schick in seiner Fuldaer Zeit zur Freude vieler die Predigt dieser Friedensmesse übernommen und diese in Reimform vorgetragen. Nach seinem Weggang übernahm dies auch mal Stadtpfarrer Winfried Reith. Doch heute - wie schon im Vorjahr - war es der Petersberger Pfarrer Werner Vogel (Petersberg), der mit wohlgewählten Texten und seiner Predigt das Herz der Karnevalisten trifft. Mit dazu passenden Worten, in deren Mittelpunkt das Licht und die Freude stand, berührte Pfarrer Vogel - das Ende der Predigt auch in Reimform - die Herzen der Karnevalisten. Er verwies auf die Freude, die die Karnevalisten den Menschen bringen würde und bedauerte, dass so viele Menschen als "Pessimisten" in der Welt herumliefen.

Und im Schlussvers verwies Pfarrer Vogel noch einmal auf die Worte des vergangenen Jahres, die da lauteten: "Ich weiß eins ganz gewiss, da glaub ich fest daran, dass Freude ein Weg zum Himmel sein kann,

und die wünsch ich allen, die heute hierher kamen, und sag leis "Föllsch Foll - Hinein" ...und kräftig dann Amen!" (ma). +++


Susanne Süssemilch sprach ein Meditationsgebet...

...die Fuldaer Prinzenmannschaft...


Pfarrer Werner Vogel beim Entzünden der Friedenskerze...


...die Lesung trug Prinz Philipp AUDIATOR der 69. am Ambo vor

Die Friedensmesse begleiteten musikalisch 30 Mitglieder des Musikvereins Niesig...


Glaubensbekenntnis von der "Brunnenliesel"...

...und dem "Brunnenherr"....


Fürstlichkeiten zündeten Lichter an der Friedenskerze an und lasen dann die Fürbitten vor


Pfarrer Werner Vogel während der "gereimten Predigt"

...für die es am Ende offenen Beifall gab...










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