„Heilig’s Blechle“: 50 Jahre Posaunenchor der Christuskirche

„Gotteslob um Gotteslohn“ hat sich der Posaunenchor der Evangelischen Christuskirche in Bad Neustadt auf die Fahnen geschrieben. Mit einem Festgottesdienst und anschließendem zünftigem Grillfest feierte er nun sein 50jähriges Jubiläum. Gebührend gewürdigt wurde das große Ereignis vom Verband der evangelischen Posaunenchöre Bayerns. Ab sofort nennt sich der Posaunenchor nun „Heilig’s Blechle“.

Rund 40 Bläser aus dem gesamten Landkreis Rhön-Grabfeld gestalteten den Festgottesdienst mit, entsprechend eng ging es rund um den Altar zu. Ausnahmsweise hatte die wunderbare Hey-Orgel nur wenig zu vermelden, denn sie blieb am Sonntag zu Ehren der Blechbläser weitgehend stumm. „Gott loben ist unser Amt“, predigte Dekan Dr. Gerhard Hausmann von der Kanzel, sei Grundlage und Ziel der gesamten Kirchengemeinde, also auch das des Posaunenchors. Hausmann begrüßte Aktive aus dem gesamten Dekanat, darunter auch eine Vielzahl ehemaliger Mitglieder. Auch erinnerte er an einen freundschaftlich verbundenen Posaunenchor in der Pfalz. Gleich zu Beginn des Festgottesdienstes ging er auf die Entstehungsgeschichte des Jubilars ein.

Man schrieb das Jahr 1960. Weil Posaunenchöre in der evangelischen Kirche weit verbreitet sind, nutzte der damalige Diakon Konrad Eberle die Gunst der Stunde: zusammen mit drei weiteren Blechbläsern gründetet er den heutigen Posaunenchor, damals freilich noch in bescheidenen Anfängen. Den ersten großen Auftritt hatte die vierköpfige Gruppe zur Einweihung des Gemeindehauses am 1. Advent gleichen Jahres.

Als Kirchenmusikdirektor Friedemann Haeßler zwei Jahre darauf seine Marga in der Christuskirche ehelichte, waren es schon acht Bläser, die dem Ehepaar das Geleit nach der Trauung gaben. Haeßler war es auch, der in der Folge fast vier Jahrzehnte lang den Posaunenchor behutsam aufbaute, erweiterte und zur Blüte brachte. „Mit ganzem Leib und Seele, mit sehr viel Liebe und großem Engagement“, wie Dekan Hausmann versicherte. Immer sei der Posaunenchor zur Stelle gewesen wenn er gebraucht wurde, bei fröhlichen und schönen Anlässen aber auch bei traurigen und ernsten. Eindringlich erinnerte der Dekan daran, dass Christen die Aufgabe hätten, den Herrn zu preisen und zu loben auch dann, wenn sie seine eingeschlagenen Wege nicht verstehen könnten. „Singet und spielet dem Herrn ein Lied, denn er ist gut“, unterstrich Hausmann. Musik sei Herzensangelegenheit aller Gläubigen.

Überaus deutlich wurde dies im Bläservorspiel des Festgottesdienstes bei der sehr festlichen Eröffnung nach Dieter Wendel. Auch Riegler selbst hatte eigens für diesen Tag neue und eigene Kompositionen einstudiert. In all den Jahren waren Blechbläser gekommen und auch wieder gegangen. Seit nunmehr einem halben Jahrhundert haben rund 100 verschiedene Bläser den Posaunenchor begleitet. Derzeit zählt er etwa 15 aktive Mitglieder. Das Repertoire des seit wenigen Jahren von Dekanatskantor Thomas Riegler geleiteten Chores reicht von Barockmusik bis zu Pop-Arrangements. Was hätte wohl besser zum Festgottesdienst für das Geburtstagskind gereichen können als Psalm 150: „Halleluja. Lobt Gott in seinem Heiligtum, lobt ihn in seiner starken Himmelsfeste. Lobt ihn mit dem Schall der Posaune. Alles was Odem hat, lobe den Herrn. Halleluja.“

Für einen noch besseren Sound sei es allerdings notwendig, eine neue Tuba anzuschaffen, wie Riegler noch im Gottesdienst an die Spendenfreudigkeit der Gläubigen appellierte. Möglich war diese schon nach dem Festgottesdienst im kunstvollen Nachbau einer Tuba. Gerne werden aber auch weitere Spenden angenommen unter Konto 4937, Bankleitzahl 793.530.90 bei der Sparkasse Bad Neustadt mit dem Stichwort „Tuba“. (ger) +++