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13.07.10 - Bad Neustadt

Kindermusical "Noah" bei Gemeindefest der evangelischen Christuskirche

Alljährlich zum Gemeindefest bietet die evangelische Christuskirche besondere Schmankerl: heuer war es das Kindermusical „Noah“, das die Kinderchöre mit Solisten und Band unter der Leitung des Kantorenehepaares Karin und Thomas Riegler im morgendlichen Familiengottesdienst aufführte.

Bildunterschrift: Außerordentlich gut kam das Kindermusical „Noah“ beim Gemeindefest der evangelischen Christuskirche an. Foto: Partl.

Proppenvoll wie stets bei solchen Anlässen zeigte sich das Kirchenschiff. Die Kinderchöre luden musikalisch zum eigentlichen Musical ein, begleiteten es aber auch gesanglich in einzelnen Reprisen. „Kommt in das Schiff“ luden sie ein. Währenddessen richtete sich das Augenmerk der Kirchengemeinde auf die linke Seite, wo die Kulisse für das Geschehen aufgebaut war. Auch begleiteten Erzähler (abwechselnd Felix Fröhner und Theresa Gleichmann) durch das Musical. Komponiert von Ruthild Wilson & Helmut Jost basiert die Geschichte auf der Bibel. Weitere Mitwirkende waren der Posaunenchor, Nikolas Brüger (Klarinette), Cordelia Schleier (Violine), Wolfgang Kriener (Kontrabass), Frank Greier (Schlagzeug) und Anne Riegler (Klavier).

Vor sehr, sehr langer Zeit – so fangen eigentlich Märchen an, aber diese Geschichte ist kein Märchen, nein, sie steht am Anfang der Bibel, versicherte der Erzähler, wobei sie deren Wahrheitsgehalt unterstrichen. Denn auch in andern Kulturkreisen gebe es Berichte darüber. Zwar hatte Gott die Menschen einst nach seinem Ebenbild geschaffen: aber er hatte keine Freude an ihnen, denn sie waren böse geworden. Deshalb beschloss er sie zu vernichten. Nur Noah (Johanna von der Trappen) nicht, einen frommen Mann ohne Tadel. Er erhielt den Auftrag, ein Schiff zu bauen, in das auch viele Tiere hineinpassen sollten. So entstand die Arche.

Doch Noah war ein bisschen überfordert. „Wie soll es mir gelingen“ sang er, während er hämmerte und zimmerte. Noch nie zuvor hatte jemand ein so großes Schiff gebaut. Nur er und seine Familie sollten überleben, und dazu von allen Tieren ein Paar – damit sie sich wieder vermehren konnten. Noah kam ins Schwitzen: Er musste nicht nur die Arche bauen, sondern auch die Tiere einfangen und Futter für alle besorgen und lagern. Währenddessen ließen es sich die anderen gut gehen und genossen das Leben aus vollen Zügen, wie eine junge Dame mit koketten Umtrieben lustig zur Schau stellte. „Ein Tag zum Glücklichsein“ trällerte sie dazu.

Welch ein Spektakel, als sich die Arche füllte. Nur eine Tierart war nicht an Bord: Fische. Die können bekanntlich schwimmen. Und endlich brach das Unwetter mit Getöse herein. 40 Tage und Nächte lang soll es geregnet haben, unentwegt und wie aus Kübeln. Wer nicht in der Arche war hatte keine Chance zu überleben. Die Tiere schrieen, wehklagten und beschwerten sich. Der Pfau konnte sein wunderschönes Gefieder nicht mehr ausbreiten, den Bären schmeckte das Essen nicht. Den Affen schien alles egal zu sein, solange es Bananen gab und sie nicht auf ihr Ballspiel verzichten mussten. Die Giraffen litten unter der Platznot, dem kleinen Mäuschen traten die anderen Tiere immer wieder aufs Schwänzchen. Aber es gab auch „Stimmungskanonen“ wie die Nilpferde, die alle mit ihren fröhlichen Liedern aufheiterten.

Als der Regen endlich aufhörte, soll es noch 150 Tage gedauert haben, bis endlich das Wasser versickert war. Alle warteten sehnsüchtig, wieder aussteigen zu können. In der Arche war es eng und muffig und die Vorräte gingen auch zur Neige. Noah wollte testen, ob die Erde schon trocken war und ließ eine Taube los fliegen. Doch sie kam gleich wieder zurück, weil sie offensichtlich nirgendwo landen konnte. Fast schien der imitierte Taubenflug dem Musical die Schau stehen zu wollen. Denn es war ein zu köstlicher Anblick, wie Helfer sie von der einen Seite des Kirchenschiffes und wieder auf die andere an fast unsichtbarer Hand zogen. Als die Taube eines Tages nicht mehr zurückkam, war dies für Noah Zeichen eines neuen Lebens. Die Insassen der Arche konnten endlich aussteigen.

Alle waren glücklich und zufrieden endlich wieder trockenen Boden unter den Füßen zu haben. Es war wie ein neues Leben. Das bejubelten und besangen die Kinderchöre auch ordentlich. Und hier könnte die Geschichte eigentlich zu Ende sein, denn das war ein schönes „Happy End“. Traurig an der Geschichte ist aber, dass die andern Menschen alle ertrunken sind, mahnte der Erzähler. Man könnte natürlich sagen: sie waren böse und haben die Strafe verdient. „Aber sind wir nicht alle manchmal böse?“ Gott hat es wohl auch leid getan, denn er versprach, die Menschen nie wieder durch eine solche Sintflut vernichten zu wollen.

Als Zeichen der Erinnerung an diese Versprechen sah man den Regenbogen in der Kirche erstrahlen. „So wie nach dunklen Gewitterwolken der Regenbogen wieder in hellen Farben erstrahlt, will Gott uns nach dunklen Tagen im Leben wieder Freude und Vergebung schenken“, erklärte der Sprecher. Heftiger Applaus war allen Akteuren gewiss. (ger) +++

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