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- Fotos: Hans-Hubertus Braune
19.07.10 - BREITENBACH
Die Erinnerung an eine schöne Zeit ohne Zeit - Abschluss Herzberg-Festival
Auch am Sonntag, dem letzten Tag des Burg Herzberg Festivals 2010, kam noch einmal die Stimmung auf, die auch bisher das seit 1968 stattfindende Festival bestimmte. Auf den drei Bühnen gab es wieder viel hörenswerte Musik, die zum Tanzen animierte. Und auf den "Straßen" des Geländes konnte man noch einmal die Stände der zahlreichen Händler besuchen und bekam dabei auch jenseits der "Stages" jederzeit etwas Musik mit, da überall auf den Wegen Jamsessions stattfanden und in den Cafés und Bars wieder musiziert wurde. Die "Amsterdam Klezmer Band" brachte die Menge bereits um 12 Uhr zum Tanzen, bis dann mit "Vibravoid" um circa 1.30 Uhr die Konzerte zu Ende gingen.
Abreise-Stimmung kam nur hier und da auf, da viele der etwa 10.000 Besucher erst im Verlauf der folgenden Woche abreisen werden. Und egal, ob man noch weiter zeltet, oder bereits heute Morgen losfuhr, eines bleibt: Die Erinnerung an eine schöne Zeit ohne Zeit. "Man vergisst hier völlig, dass das alles nur ein paar Tage dauert, weil hier alles ein bisschen so ist, als ob man hier wohnen würde". Und tatsächlich ist dieses Festival anders als andere: Das gesamte Gelände ist in eine Art Wohngebiet mit Zelten, Pavillons und Wohnwagen und eine "Fußgängerzone" mit Läden und Gastronomie gegliedert. Und so wundert es nicht, dass viele der Festivalbesucher auch schon darauf warten, endlich im Vorverkauf die Karte für nächstes Jahr kaufen zu können. Ohnehin tragen die meisten von ihnen bereits einige Armbändchen der Vorjahre am Handgelenk.
Einige Bilder wird man wohl noch lange im Kopf behalten: Klaus den Geiger, einen älteren Mann mit langem weißen Rauschebart und Latzhose, der auf der Hauptstraße des Festivals morgens sein Lied "Westerwelle, Westerwelle wir haben dich alle lieb" singt, oder der "Energiebällchen"-Verkäufer, der zwischen den Zelten umherläuft und seine Gebäckkugeln feil bietet sowie viele andere. Und wenn man dann zu Hause wieder unter der Dusche steht und sich noch einmal zurückerinnert, dann wird ganz schnell klar, dass dieses Festival einer der entspanntesten Zeiträume der letzten Zeit war. (Jacob Witzel) +++