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22.09.10 - REGION

Pflegemedaille des Landes für die „Helden des Alltags“ - Ehrungen für Osthessen

Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, überreichte heute die Pflegemedaille des Landes Hessen bei einem Festakt im Schloss Biebrich in Wiesbaden an 21 hessische Bürgerinnen und Bürger. „Pflegende Angehörige, Freunde und Bekannte sind die im Stillen wirkenden Helden des Alltags. Sie haben große Nächstenliebe gezeigt und sich in vorbildlicher Weise um ihre Mitmenschen gekümmert. Über Jahre haben Sie oft mit großer Kraftanstrengung Ihnen nahe stehende Menschen zu Hause gepflegt“, würdigte die Staatssekretärin in ihrer Ansprache beim Festakt im Biebricher Schloss die Geehrten.

In Hessen werden nach den Worten der Staatssekretärin drei Viertel der 175.800 Pflegebedürftigen zu Hause versorgt. „Das ist wesentlich mehr als in anderen Bundesländern und eine große humanitäre Leistung.“ Denn die meisten älteren Menschen wollten – auch bei Pflegebedürftigkeit – in ihrer angestammten Umgebung bleiben. Die große Mehrheit der zu Hause Betreuten wird durch Angehörige gepflegt. „Sie gewährleisten Pflege und Versorgung rund um die Uhr. Häusliche Pflege ist oft mit enormen körperlichen Anstrengungen und psychischen Belastungen verbunden“, betonte Petra Müller-Klepper. Dieses Werk der Nächstenliebe verdiene Dank und Anerkennung der gesamten Gesellschaft.

Die pflegenden Angehörigen in Hessen, für die die mit der Pflegemedaille Geehrten stellvertretend stehen, stellten ihr Leben in den Dienst Ihrer Mitmenschen. „Hierzu investieren sie jeden Tag viel Kraft und Zeit. Sie verzichten damit zeitweise auf die eigene Lebensverwirklichung und stellen die eigenen Interessen hinten an. Damit bringen sie ein großes Opfer, das heute besonders gewürdigt werden soll“, so die Staatssekretärin.

Es sei wichtig, den Angehörigen zur Unterstützung ihrer häuslichen Pflege schnelle und unkomplizierte Hilfe zukommen zu lassen. Deshalb sei es das Ziel der Hessischen Landesregierung, auch in kleineren Gemeinden Hessens die Tages- und die rehabilitative Kurzeitpflege weiter auszubauen, um so die Pflege von Angehörigen im häuslichen Umfeld zu ermöglichen.

„Sie alle sind in unserer immer stärker individualisierten Gesellschaft ein Vorbild für Familie und Gemeinschaft, für Zusammenhalt und Solidarität“, erklärte Petra Müller-Klepper. „Die Hessische Landesregierung, Ministerpräsident Volker Bouffier, Sozialminister Stefan Grüttner und ich übermitteln Ihnen mit dieser Auszeichnung Dank und Anerkennung für Ihr herausragendes Wirken. Sie haben sich große persönliche Verdienste erworben und einen wesentlichen gesellschaftlichen Beitrag geleistet."

Mit der Pflegemedaille des Landes Hessen wurden ausgezeichnet:

Frau Helga Biskup aus Heidenrod-Nauroth (Rheingau-Taunus-Kreis), 66 Jahre, hat mehr als zehn Jahre ihre Mutter bis zu deren Tod gepflegt und pflegt seit mehr als sieben Jahren ihren Vater.

Frau Margit Burghardt aus Homberg / Efze (Schwalm-Eder-Kreis), 63 Jahre, pflegt seit fast 43 Jahren ihren Sohn.

Frau Pauline Bürmann aus Witzenhausen-Ziegenhagen (Werra-Meißner-Kreis), 78 Jahre, versorgte mehr als zehn Jahre ihren Ehemann bis zu seinem Ableben.

Herr Richard Corvinus aus Ortenberg-Effolderbach (Wetteraukreis), 84 Jahre, pflegt seit 22 Jahren alleine ohne die Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes seine Ehefrau.

Frau Silvina Erdmann aus Waldsolms (Lahn-Dill-Kreis), 58 Jahre, hat sich große Verdienste bei der Pflege ihres Sohne erworben, den sie seit mehr als 30 Jahren versorgt.

Frau Ruthild Griebel aus Niestetal (Landkreis Kassel), 73 Jahre, pflegt seit mehr als 18 Jahren ihren Ehemann.

Herr Edgar Hofmann aus Seligenstadt (Landkreis Offenbach), 72 Jahre, versorgt seit mehr als 18 Jahren seine Tochter.

Frau Doris Kleißner aus Frankfurt am Main, 63 Jahre, pflegte 24 Jahre ihre Mutter bis zu deren Ableben.

Frau Waltraud Kunkel aus Abtsteinach (Landkreis Bergstraße), 78 Jahre, pflegte ihren Bruder 26 Jahre bis zu dessen Ableben und betreut seit mehr als 42 Jahren ihre Tochter.

Frau Elisabeth Mai aus Dieburg (Landkreis Darmstadt-Dieburg), 77 Jahre, versorgt seit rund sieben Jahren ihren Sohn.

Frau Helga Mazur aus Griesheim (Landkreis Darmstadt-Dieburg), 59 Jahre, betreut seit 25 Jahren ihre Tochter.

Ehepaar Eike Ohme und Luis Mondaca Campusano aus Kelsterbach (Groß-Gerau-Kreis), 53 und 60 Jahre, pflegen seit mehr als 12 Jahren ihre Mutter beziehungsweise Schwiegermutter.

Frau Helga Rath aus Fulda, 67 Jahre, betreut seit mehr als 38 Jahren ihre Tochter.

Frau Helene Reuter aus Kelsterbach (Groß-Gerau-Kreis), 75 Jahre, versorgte neun Jahre ihren Ehemann bis zu dessen Ableben.

Herr Hans Schäfer aus Schwalmstadt (Schwalm-Eder-Kreis), 57 Jahre, betreute 16 Jahre seine Ehefrau bis zu deren Ableben.

Herr Reinhard Schiffer aus Hessisch Lichtenau (Werra-Meißner-Kreis), 71 Jahre, pflegt seit 25 Jahren seine Ehefrau.

Ehepaar Mathilde Maria Schulz und Reimund Hubertus Schulz aus Rüsselsheim, 72 und 77 Jahre, betreuen seit mehr als 14 Jahren, ohne die Inanspruchnahme eines ambulanten Pflegedienstes, ihre Mutter beziehungsweise Großmutter.

Herr Ernst Schwarz aus Frankfurt am Main, 77 Jahre, pflegt seit 17 Jahren seine Ehefrau.

Frau Adelgunda Schwebel aus Mücke-Merlau (Vogelsbergkreis), 80 Jahre, betreute mehr als 22 Jahre ihren Ehemann bis zu dessen Ableben.

Weitere Informationen:

Nach der Pflegestatistik 2007 des Hessischen Statistischen Landesamts werden rund 75 Prozent der Pflegebedürftigen in Hessen, die Leistungen nach der Pflegeversicherung erhalten, zu Hause gepflegt. Das sind mehr als 131.000 Personen. Davon nehmen rund 73 Prozent keine ambulanten Pflegedienste zur Hilfe.

Mit der Pflegemedaille zeichnet das Land seit dem Jahr 2004 Personen in Hessen aus, die einen pflegebedürftigen, kranken oder behinderten Menschen, der ihnen nahe steht, unentgeltlich im häuslichen Bereich über einen zusammenhängenden Zeitraum von mindestens fünf Jahren gepflegt und betreut haben. Leistungen der Pflegeversicherung oder ein geringfügiges Entgelt schließen die Ehrung nicht aus.

Vorschlagsberechtigt sind Kirchen und Religionsgemeinschaften, Verbände der freien Wohlfahrtspflege, die privatgewerblichen Verbände der Alten- und Behindertenhilfe, die Landesseniorenvertretung Hessen, der Beauftragte der Hessischen Landesregierung für behinderte Menschen, Selbsthilfegruppen, die Gemeinden und Kreise und jede natürliche Person. Der Vorschlag ist an den Landrat oder Oberbürgermeister zu richten, die ihn mit einer Stellungnahme zur Entscheidung an das Hessische Sozialministerium weiterleiten. +++

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