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Johannes Winter (20) aus Rossbach bei Hünfeld repariert in der Kfz-Lehrwerkstatt einen Hochdruckstrahler;*

Bevor beim Zwischenseminar die Einsatzpfarreien besucht werden, finden 2 geistliche Teamtage im Kloster der Zisterzienserinnen in Hoima statt;

22.01.11 - FULDA

„Ich bin gesund und fühle mich wohl hier“ - Halbzeit Bistumsfreiwillige in Uganda

Zur "Halbzeit" ihres neunmonatigen Dienstes, den 8 junge Erwachsene des Bistums Fulda als „Freiwilligen Sozialen und Missionarischen Dienst im Ausland (FSMDA)“, im Partnerbistum Hoima, in Uganda leisten, gab es "vbor Ort" ein Zwischenseminar, zu dem sich Thomas Bretz, Referent für Neuevangelisierung im Seelsorgeamt des Bischöflichen Generalvikariats in Fulda und Mitinitiator des FSMDA, vor Ort mit den Freiwilligen traf. Bretz betonte nach der Begegnung: „Ich bin sehr froh unsere Freiwilligen gesund und so gut an die Lebensumstände Ugandas angepasst, angetroffen zu haben. Sie haben sich sehr einfühlsam, lernbereit und neugierig in Ihre Einsatzpfarreien eingelebt, setzten sich in relevanten Tätigkeitsfeldern ein und nutzen ihre Team-Möglichkeiten bei Freuden und Leiden Ihres Dienstes.“

Bischof Lambert Banomugisha, Apostolischer Administrator der Diözese Hoima, bedankte sich für den Brief von Bischof Heinz Josef Algermissen, den ihm Bretz überreichte: „Ich bin sehr beeindruckt vom Lebenszeugnis der Freiwilligen, welche die ganz einfachen Verhältnisse in unseren Pfarreien, oft ohne Strom und fließendem Wasser, teilen. Es ist genau so, wie Bischof Algermissen mir schreibt: Nicht dass die jungen Erwachsenen viel Geld mitbringen, aber sie bringen sich selbst, ihre Talente ihren Glauben… und lernen von euch und unserer Weltkirche“.

Pfarrer Peter Isingoma, Nationalpräses des Kolpingwerkes in Uganda und Mitglied im Leitungsteam von Kolping-International, einer der Mentorenpfarrer vor Ort meint: „Wir waren es gewohnt Priester und Ordensleute aus Europa als Missionare in Afrika zu haben, nun sendet ihr junge Erwachsene, Laien. Das ist eine ganz neue und prophetische Mission, die für beide Seiten fruchtbar ist.“ Pfr. Matthias Kyaliganza bekräftigt: „Die Freiwilligen vitalisieren unsere Pfarreien auch spirituell: Ein Weißer, der unser Essen isst, in unserer Pfarrei mit lebt und arbeitet ist eine Attraktion und ein Glaubenszeugnis das mehr sagt als viele Worte, gerade auch für unsere Jugend.“

Bei diesem Freiwilligendienst greift das Bistum ein ermutigendes Zeichen dieser Zeit auf, nämlich, dass eine wachsende Zahl junger Menschen bereit ist mehrere Monate ihres Lebens in den Dienst an den „fernen Nächsten“ einzusetzen, wobei auch der persönliche Glaube angeregt wird, erläutert Bretz.

In der Woche des Zwischenseminars fand bei Gruppendiskussionen, Einzelgesprächen, Gottesdienst- und Gebetszeiten ein umfassender und tiefer Erfahrungsaustausch statt, sowohl mit den Jugendlichen als auch mit ihren verantwortlichen Mentoren vor Ort, die Priester sind und große Pfarreien leiten. Gemeinsam wurden Zielvereinbarungen für die verbleibende Dienstzeit ausgelotet und ggf. neue Motivationen und Handlungsmöglichkeiten erschlossen. Der Umgang mit Armut, Krankheit und Konflikten, typisch kulturellen Unterschieden, „highlights“ und Enttäuschungen wurden thematisiert.

Beim gemeinsamen Ausflug in einem Nationalpark wurden staunend Löwen, Giraffen, Elefanten, Büffel, Nilpferde und Krokodile beobachtet. Auch dabei sprach man über persönliche und berufliche Perspektiven und wurde über praktische Umsetzungsmöglichkeiten aus den Erfahrungen im Freiwilligendienst nachgedacht. Einige Eltern der Freiwilligen planen zu ihren Kindern nach Uganda zu reisen. „Diese Besuche, die Rückbindung an ihre Pfarreien, Vereine und Freundeskreise bringen die beabsichtigte Nachhaltigkeit dieses Freiwilligendienstes“, freuen sich die Verantwortlichen des Bistums.

Zwei ehemalige Freiwillige, die Ihren Dienst im letzten Jahr absolvierten, assistierten beim Zwischenseminar: Julia Menz (20) aus Karben bei Frankfurt, studiert in Mainz an der katholischen Fachhochschule Soziale Arbeit, sagt: „Als ich jetzt meine damalige Einsatzpfarrei Mpasana besucht habe wurde ich nicht mehr als Gast, sondern als Freund begrüßt und durfte gleich in der Küche mithelfen, was einem Gast hier niemals erlaubt wird.“ Und Lukas Hofmann (20) aus Bimbach bei Fulda, der gerade sein Fachabitur macht, resümiert: „Wenn ich jetzt durch Hoima laufe und meine Freunde treffe, ist das wie ein Nachhause kommen, als wäre ich gar nicht weg gewesen. Die guten Erfahrungen meines Jahres in Uganda haben wohl noch lange eine positive Wirkung auf mein Leben.“

Ausblick: Der „Freiwillige Soziale und Missionarische Dienst im Ausland“ des Bistums Fulda wird von „weltwärts“ gefördert, dem entwicklungspolitischen Freiwilligendienst des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Vorbereitungsphase des FSMDA-Jahrgangs 2011/12 hat begonnen, bei der sich nach Ihrer Rückkehr auch die jetzigen Freiwilligen einbringen wollen. Interessenten für den „Freiwilligen Sozialen und Missionarischen Dienst im Ausland“ wenden sich an Sturmius Schneider vom Referat Mission, Entwicklung und Frieden, Tel. 0661/87-363, [email protected] und Thomas Bretz vom Referat Neuevangelisierung, Tel. 0661/87-364, [email protected] .

Und das sagen DIE FREIWILLIGEN:

Marisa Nüchter, 20 Jahre, aus Künzell bei Fulda: Seit 4 Monaten lebe ich jetzt in Rwemisanga bei Pfr. Peter Isingoma. Ich wurde hier sehr herzlich aufgenommen. Zwei bis drei Mal pro Woche unterrichte ich Englisch in der 6. Klasse, was mir sehr viel Spaß macht. Nachmittags spiele ich oft Netball oder Fußball mit den Kindern dieser Primary School. Für ein paar Wochen habe ich zusätzlich in dem pfarreieigenen Shop verkauft und dabei das Zählen auf Runjoro, der Lokalsprache, gelernt. Ansonsten gehe ich gerne mit den Leuten auf´s Feld um Unkraut zu jäten, zu graben oder zu ernten. Da viele Menschen hier noch nie eine „Muzungu“ (Weiße) arbeiten gesehen haben, sind sie darüber immer wieder überrascht und erfreut. Außerdem singe ich im Chor der Pfarrei, jeden Freitag wird geprobt und sonntags in der Messe gesungen. Besonders schön sind die Messen in den „Outstations“. Dort tanzt und singt immer die ganze Gemeinde. Man spürt, dass es für die Menschen ein richtiges Fest ist.

Johannes Winter, 20 Jahre, aus Rossbach bei Hünfeld: Ich leiste mit dem FSMDA meinen Zivildienst. Ich arbeite in der Werkzeugausgabe und Buchhaltung einer Lehrwerkstatt für Kfz-Mechatroniker. Der tägliche direkte Kontakt zu den Schülern und die gute Beziehung zu den Priestern, mit denen ich in einer Gemeinschaft wohne, haben dazu geführt, dass ich mich hier sehr schnell heimisch gefühlt habe. Mit den Auszubildenden spiele ich gerne Volleyball und auch der sehr belebte Stadtkern von Hoima ist für mich öfters eine willkommene Abwechslung. Ich bin weltwärts und dem Bistum Fulda dankbar für die Möglichkeit meines Dienstes hier in Uganda.

Maria Krack, 20 Jahre, aus Marborn bei Steinau a.d. Strasse: In meiner Einsatzpfarrei in Bugambe assistiere ich mit Mathematik und Englisch an der Schule der Pfarrei. Im Kirchenchor lerne ich auch Lieder in der Lokalsprache Runjoro und gerade in der Weihnachtszeit hat es mir besonders viel Spaß gemacht, mir bekannte Lieder in einer anderen Sprache zu singen. Ich freue mich schon bald mit meinem Projekt zu beginnen: wir möchten in der Nähe der Kirche einen Kinderspielplatz errichten!

Moritz Becker, 18 Jahre, aus Poppenhausen bei Fulda, leistet mit dem FSMDA seinen Zivildienst:

In meiner Einsatzpfarrei fühle ich mich sehr wohl. Ich habe viele gute Freunde gefunden und mit Pfr. Boniface einen ausgezeichneten Mentor. Dank meines Unterrichtens an der Schule der Pfarrei habe ich auch schnell Anschluss im Dorf gefunden. Auch war ich schon bei einer Hochzeit eingeladen. In meiner Lehrerrolle merke ich wie anstrengend es auch sein kann, um die Aufmerksamkeit der Schüler zu kämpfen, was mir als Schüler so nie bewusst war. Ich bin gesund und fühle mich hier wohl.

Madeleine Bolz, 20 Jahre, aus Eichenzell/Lütter bei Fulda: In meiner Gemeinde in Kigumba fühle ich mich sehr wohl und die Mentorenpfarrer sind sehr freundlich zu mir, umsorgen mich gut und sind auch bei kleinen Problemen direkt zur Stelle. Mit den Haushälterinnen habe ich gute Freundschaften geschlossen. Neben dem „Mitleben“ in der Pfarrei arbeite ich in der Primary School, was mir riesigen Spaß macht. Die Kinder sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich liebe es mit Ihnen zu singen oder Tänze bei zu bringen. Die Schüler sind sehr interessiert und wollen wirklich etwas lernen. In einem Kidsclub machen wir verschiedene Sportspiele und bei einem „German-Club“ bringe ich 7 Geschäftsmännern im Alter von 20-30 Jahren etwas Deutsch bei, was manchmal sehr lustig ist. Gerne besuche ich auch befreundete Familien.

Katharina Möller, 20 Jahre, aus Dipperz bei Fulda: Diese erste Hälfte meines Dienstes in Uganda war eine Zeit voller neuer Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse. Ich helfe beim Unterrichten in der Schule und beim Kochen. Auch half ich bei der Herstellung von Backsteinen; mein Projekt: eine Übernachtungsstätte für Schulkinder, die ansonsten täglich einen Fußweg von über 10km zurücklegen. Mich beeindruckt hier wie herzlich, fröhlich und offen die Menschen mir gegenüber sind.

Sebastian Schmitt, 19 Jahre, aus Flieden bei Fulda: "Ich leiste mit dem FSMDA meinen Zivildienst, lebe seit knapp 5 Monaten in meiner Einsatzpfarrei „Catholic Martyrs Parish“, etwa 1 Autostunde von der Stadt Hoima entfernt. Nach einem Monat begann ich in der Schule Mathematik und Sport zu unterrichten was mir sehr viel Spaß macht. Da allerdings viele meiner Schüler kein Englisch und ich kaum die Lokalsprache spreche, weichen wir öfters auf Zeichensprache aus, was häufig ganz lustig wird. In meiner bisherigen Zeit habe ich viel Offenheit und Gastfreundlichkeit sowie einen tief verwurzelten Glauben an Jesus Christus kennen gelernt. Der Gottesdienst an Heilig Abend war für mich ein Höhenpunkt meiner Zeit hier.

Agnieszka Jurczyk, 21 Jahre, aus Rastatt:: "Dass es hier keine exakte Aufgabenbeschreibung nach unserem deutschen Verständnis gibt, fiel mir anfangs schwer. Mentalität, Denk- und Lebensweise der Menschen hier sind eben völlig anders und ich versuche immer wieder zu erkennen, dass das einfache Mitleben auch schon sinnvoll sein kann, woraus dann auch das eine oder andere Projekt entstehen kann. Ich habe gelernt, wie ein Korb aus Bananenblättern gemacht wird, singe beim Chor mit und ich durfte sogar mit einer Tanzgruppe vor dem Bischof auftreten. Und die Menschen freuen sich so sehr, wenn man an Ihrem Leben teilnimmt. Ein highlight war das Einüben und Aufführen eines Krippenspiels an Weihnachten – das hat es bisher noch nie in meiner Pfarrei gegeben! Alle waren begeistert und wir planen die Aufführung eines Passionsspiels. +++


Marisa Nüchter (20) aus Künzell bei Fulda hilft bei der Erdnussernte ihrer Einsatzpfarrei;

Agnieszka Jurczyk (21) aus Rastatt mit Waisenkindern die Ihre Pfarrei aufgenommen hat;


Gelungener Ausflugstag im Nationalpark

Katharina Möller (20) aus Dipperz bei Fulda hilft beim Herstellen von Backsteinen für ihr Projekt: eine Übernachtungsstätte für Schulkinder, die ansonsten täglich einen Fußweg von über 10km zurücklegen;


Maria Krack (20) aus Marborn bei Steinau a.d. Str. hilft gerne den Haushaltsfrauen in der Pfarreiküche;

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