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10.10.12 - LAUTERBACH

61. Saison der Hohhauskonzert eröffnet - Ensemble PIU gastierte im Palais

Die 61. Saison der Lauterbacher Hohhauskonzert ist eröffnet. Am Samstag gastierte das Ensemble Piu im Lauterbacher Hohhaus-Palais und startete mit einem farbenreichen Programm in die Konzertsaison. Was sind eigentlich Farben in der Musik? Farben sind doch etwas für die Augen. Kann man Farben überhaupt hören? Wer Zweifel daran hatte, dass es Farben für die Ohren gibt, wurde durch das Ensmeble Piu eines besseren belehrt. Andreas Gosling (Oboe und noch lieber Englischhorn), Eva Gosling (Geige), Martin Börner (Bratsche) und Markus Beul (Cello) zeigten eindrucksvoll, wie man Farben hörbar machen kann. Seit mehr als 15 Jahren ist das Quartett nun zusammen und hat sich vom klassischen Oboenquartett zu einem versierten und vielseitigen Ensemble entwickelt, welches das Spektrum der Kammermusik von Barock bis Moderne beherrscht.

Auch das Lauterbacher Programm spiegelte diese Vielfalt wieder: von Mozarts virtuosen Oboenquartett in F-Dur, bis zu Alain Ridouts farbig programmatischer Elegie „The Rainbow“ aus dem 20. Jahrhundert. Während man im Rahmen der Hohhauskonzerte oft ganz junge Künstlerinnen und Künstler erleben kann, die das Publikum durch ihre jugendliche Spielfreude und Frische begeistern, konnte man mit dem Ensemble Piú ein versiertes, perfekt aufeinander eingespieltes Ensemble erleben, das jedoch nicht weniger Spielfreude vermittelte, zum Ausdruck gebracht durch die farbenfrohe Gestaltung der Interpretationen. Damit meine ich nicht nur die Klangfarbe der Instrumente, sondern auch die Umsetzung von Helligkeit und Farbintensität durch die musikalische Dynamik und die Dichte der musikalischen Interaktion, beides Größen, die gerade in der intimen Atmosphäre des Lauterbacher Rokokosaals ihre volle Wirkung erzielen. Jedes Detail der individuellen Interpretation wird hier hörbar und jede Nuance der Interaktion. Bereitsbeim ersten Stück des Programms, Karl Stamitz’ Quartett in D-Dur für Oboe und Streichtrio wurde dies deutlich und zog die Zuhörer in den Bann. Beethovens Variationen über das Lied „Reich mir die Hand“ war dann an musikalischem Farbenreichtum kaum zu übertreffen.

Andreas Goslings Vorliebe für das Englischhorn liegt vielleicht auch in dessen breiterem Farbspektrum begründet, denn das eine Quinte tiefer als die Oboe gestimmte Instrument übertrifft diese an klanglichen Farbschattierungen bei weitem, wie Gosling mit den beiden jüngsten Kompositionen des Abends, Alain Roudets „The Raunbow“ und Swan Hennesys „4 Pieces Celtiques“ unter Beweis stellte. Franz Schuberts unvollendetes Streichtrio im zweiten Konzertteil gab dem Oboisten Zeit, sich auf das wohl virtuoseste Werk des Abends vorzubereiten, das am Ende des Konzertprogramms stand, Mozarts Oboenquartett in F-Dur, das Gosling in der modernen Oboe adaequater Weise mit hörbarer Freude interpretierte und das Streichtrio in homogenem Zusammenspiel konzertierte. Als Zugabe wählte das Quartett ein Adagio für Englischhorn und Streichtrio, ebenfalls aus der Feder Wolfgang Amadeus Mozarts. (Text und Foto: Klaus Scheuer) +++

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