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02.03.13 - LUDWIGSAU

"Roundup Glyphosat - Segen oder Fluch?" - GRÜNEN-Infoabend gut besucht

Der Bürgersaal in Friedlos war mit 70 Zuhörern bis auf den letzten Platz besetzt, als es um die Risiken beim Einsatz des Totalherbizids Rundup/Glyphosat ging. In Deutschland ist der Anteil von Glyphosat an der Gesamtmenge der ausgebrachten Pflanzenschutzmittel in den letzten Jahren auf über 15 Prozent gestiegen. Glyphosatprodukte, wozu auch Roundup gehört, werden nicht nur in der Land- und Forstwirtschaft, Garten- und Weinbau sondern auch zunehmend von Hobbygärtnern eingesetzt. „Wir freuen uns, dass unsere Informationsveranstaltung, insbesondere bei den Landwirten, auf großes Interesse gestoßen ist", stellte Irmgard Winkelnkemper (GRÜNE) fest. Im Saal herrschte absolute Stille, als Dr. Peter Hamel (Dipl. Landwirt und Agrarwissenschaftler) Stück für Stück die Heilsversprechen der chemischen Industrie widerlegte. Er wies darauf hin, dass das Herbizid Glyphosat nicht nur die Pflanzen über die Wurzeln abtötet, sondern auch die gesamte Bodenfläche auf Jahrzehnte hin verseucht, und zwar so, dass auch andere Fruchtfolgen davon betroffen sind.

Auf dem Bild sind von links zu sehen: Moderator Jörg Althoff, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag und Direktkandidat für den Wahlkreis 11 Christa Hecht, Geschäftsführerin bei der Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft in Berlin Dr. Peter Hamel, Agrarwissenschaftler und Diplom-Landwirt, Gründer Zivilcourage Vogelsberg Harald Brandau, Biolandwirt aus Alheim

Rückstände von Glyphosot sind in den Futtermitteln der Tiere zu finden. Dadurch ist es bei den Tieren bereits zu erheblichen Beeinträchtigungen wie Missbildungen und Fehlgeburten gekommen. Nicht nur durch importierte Futtermittel, wie gentechnisch verändertes Soja, sondern auch durch die sogenannte Sikkation (Austrocknung), dem „totspritzen" u.a. von Getreide und Kartoffeln kurz vor der Ernte, geraten Rückstände von Glyphosat in unsere Nahrungskette. Bei jeder untersuchten Person, jedem getesteten Tier sind mittlerweile Rückstände des Unkrautbekämpfungsmittels im Blut nachweisbar! Zudem zeigen Langzeitversuche, dass wegen der dauerhaften Bindung von Spurenelementen durch den Wirkstoff Glyphosat, Krankheiten bei Pflanzen wie Tieren zu- und die Erträge abnehmen.Anschließend erläuterte Harald Brandau (Biolandwirt aus Alheim) anschaulich, dass es zum Einsatz von Glyphosat auch Alternativen gibt.

Er erklärte, wie er in seiner landwirtschaftlichen Praxis als Biobauer mit verschiedenen Untersaaten und Zwischenfrüchten im Feld sowie speziellen Techniken der Bodenbearbeitung einen Unkrautaufwuchs verhindert und damit gleichzeitig die Bodengesundheit fördert. Das ermöglicht dem Landwirt auch ohne Herbizideinsatz eine pfluglose Direktsaat.Frau Christa Hecht, Geschäftsführerin bei der Allianz der Öffentlichen Wasserwirtschaft in Berlin, sprach über die Risiken und die Probleme der Wasserversorger, Pestizidrückstände aus dem Trinkwasser zu filtern.

Durch den explodierenden Einsatzes von Glyphosat auch bei Bahn, Kommunen und Privatleuten werden auch zunehmend Rückstände von Glyphosat und Ampa im Trinkwasser nachgewiesen. Ihre klare Aussage: Alle wasserlöslichen Stoffe landen irgendwann im Grundwasser und damit in unserem Trinkwasser.Moderator Jörg Althoff (GRÜNE) befand abschließend, dass den Versprechungen der Pestizidhersteller mit äußerster Vorsicht zu begegnen ist. Die Abhängigkeiten der Landwirte und der Landwirtschaft, gerade auch im Hinblick auf die grüne Gentechnik, werden immer größer.+++

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