Wo die Gemeinde Familie ist: Lutherkirche offizielles Familienzentrum Hessen

„Ich habe in der Nachbarschaft eine Familie gefunden – meine Eltern wohnen viele tausend Kilometer weit weg. Aber hier fühle ich mich wohl, kann mich einbringen und zeigen, dass ich mehr bin als Hausfrau." Filiz Igde kocht seit einiger Zeit im Gemeindehaus der Lutherkirche. Sie wohnt um die Ecke, ihre Kinder gehen in den evangelischen Kindergarten nebenan und auch ihre Freundinnen nehmen die vielen Angebote der Luther-Gemeinde wahr. Im Fuldaer Stadtteil Kohlhaus wohnen viele Nationalitäten – in der evangelischen Gemeinde von Pfarrer Matti Fischer kann sich jeder einbringen, wie er ist. Was hier seit vielen Jahren - ohne viel Aufhebens davon zu machen - an der Tagesordnung ist, kann nun durch Fördermittel des Landes Hessen noch weiter ausgebaut werden.

„Praktische Unterstützung im Alltag ist für Familien besonders wichtig. Das Familiennetzwerk der Lutherkirche Fulda leistet in diesem Bereich eine wichtige Arbeit, die die Hessische Landesregierung zu schätzen weiß", erklärte Hessens Finanzstaatssekretärin Professor Dr. Luise Hölscher. Für das Engagement im Rahmen des Netzwerkes dankte Hölscher Pfarrer Matti Fischer, Sozialpädagogin Gabriele Jestädt und der stellvertretenden Kindergartenleiterin Conny Müller sowie dem Sozialpädagogen der Diakonie, Martin Ludwig. „Ich freue mich, Ihnen heute das Hauseingangsschild, Familienzentrum Hessen’ zu überreichen, das Ihr Haus nun auch von außen erkennbar als Familienzentrum ausweist", sagte Hölscher. Die Auszeichnung des Hessischen Sozialministeriums als „Familienzentrum Hessen" erhalten Einrichtungen, die eine umfassende, familienbezogene Infrastruktur aufweisen, die zudem kontinuierlich entwickelt oder weiterentwickelt wird.

„Die Hessische Landesregierung unterstützt darüber hinaus auch Initiativen, die dazu beitragen, Kräfte zu bündeln, beispielsweise durch die Vernetzung und Kooperation auf vertraglicher Basis", ergänzte die Staatssekretärin. Sie fügte hinzu, dass die Landesregierung den Dreiklang aus Beratung, Bildung und Betreuung für die Familien fördere. Das Familiennetzwerk der Lutherkirche Fulda wurde Anfang des Jahres 2011 gegründet und wird von der Kirche Kurhessen-Waldeck und dem Land unterstützt. Im Fokus des Netzwerkes stehen die Kooperation zwischen Kirchengemeinde und Kindergarten und die Arbeit mit Kindern zwischen null und zehn Jahren. Das Familiennetzwerk bietet außerdem eine Plattform und Begegnungsstätte für Familien, die sich gegenseitig austauschen und unterstützen wollen.

„Den Ansatz des Familiennetzwerkes finde ich sehr gelungen, denn er hilft dabei, Menschen mit ihren unterschiedlichen Kenntnissen und Fähigkeiten zu verbinden und das wechselseitige Lernen zu unterstützen", sagte die Finanzstaatssekretärin. Das Team des Familiennetzwerkes wurde für seine Arbeit 2012 mit dem Elisabethpreis des Caritasverbandes ausgezeichnet. Die Hessische Landesregierung fördert mit dem Programm „Etablierung von Familienzentren in Hessen" die Einrichtung und Weiterentwicklung von Familienzentren und -netzwerken. Institutionen, die im Einklang mit den Fach- und Fördergrundsätzen der Landesregierung arbeiten, werden offiziell als „Familienzentrum" ausgewiesen. „Familienzentren bilden die zentralen Anlaufstellen in einem Netzwerk von Kooperation und Information", sagte die Staatssekretärin abschließend.

Hintergrund Familienzentren Hessen

Grundlage für eine Förderung sind die Fach- und Fördergrundsätze zur Etablierung von Familienzentren in Hessen. Die Förderung wird im Wege der Projektförderung als Festbetragsfinanzierung gewährt und beträgt bis zu 12.000 Euro pro Einrichtung und Jahr. Bewilligungsbehörde ist das Regierungspräsidium Kassel. Anträge auf eine Förderung sind bis 1. März des jeweiligen Jahres einzureichen. Die Anträge können über die Kommune beziehungsweise über die Landkreise beim Regierungspräsidium Kassel eingereicht werden. Dort finden Sie auch die Fach- und Fördergrundsätze zur Etablierung von Familienzentren in Hessen sowie die entsprechenden Antragsformulare. (am/pm)+++