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Dr. Hans Unbehauen (2.von links), mit Dr. Michael Imhof, vorm. Staatliches Schulamt, Volker Strauch, Leiter des Umweltzentrums und Helmut Sämann, Direktor der Freiherr-vom-Stein-Schule (von links)

31.07.13 - FULDA

"Ein Eckstein der Umweltbildung": Dr. UNBEHAUEN in Ruhestand verabschiedet

Seit Anfang der 80er Jahre war Dr. Hans Unbehauen über 30Jahre maßgeblich an der Entwicklung und Begleitung der Umweltbildung in der Region Fulda durch Fortbildung und Konzeptentwicklung beteiligt. Anfang Oktober 1947 geboren, wuchs er im Hohenloheschen, in der Nähe von Rothenburg ob der Tauber auf dem Lande auf. Seine Eltern hatten einen großen Bauernhof. Vielleicht liegen hier die Wurzeln für sein Interesse an Biologie und seinem Umweltengagement.

Foto: Dr. Unbehauen mit Stadtbaurätin Cornelia Zuschke, Vorsitzende des Vorstandes Umweltzentrum, im Bauerngarten des Umweltzentrums

1967 bis 1972 studierte er in Tübingen die Fächer Chemie, Biologie und Physik und war anschließend für ein Jahr als praktizierender Landwirt auf dem elterlichen Betrieb tätig. Danach begann er in Tübingen mit der Promotionsarbeit in einem zoophysiologischen Labor, das 1974 an die Justus-Liebig – Universität Gießen umzog. 1980, nach dem zwischenzeitlich absolvierten Referendariat am Studienseminar für Gymnasien in Fulda, promovierte er an der Universität Tübingen. Seit 1979 war er Lehrer am Marianum in Fulda und ab 1991 an der Freiherr- vom- Stein-Schule. Seit Anfang der 80er Jahre engagierte sich Dr. Unbehauen in der Regionalen Lehrerfortbildung von HILF, HeLP und Staatlichem Schulamt. Ab 1991 hatte er die konzeptionelle und organisatorische Federführung für die Bereiche Naturwissenschaften, Umweltbildung und Schule & Gesundheit in der regionalen Lehrerfortbildung inne.

Sein berufliches Engagement schlug in „drei Herzen": der Schule, also in der unterrichtlichen und pädagogischen Arbeit mit den Schülern, der regionalen und hessenweiten Lehrerfortbildung und der Umweltbildung im Umweltzentrum Fulda. Helmut Sämann, Direktor der Freiherr-vom-Stein-Schule, dankte Dr. Unbehauen für sein vielfältiges Engagement, das sich auch in bleibenden Formen abbildet, wie dem Schulgarten und in der Mensa der Schule. In der Zusammenarbeit mit dem Antoniusheim ist sie notwendiger Teil einer Ganztagsschule und dient der Verpflegung der Schüler. Sie ist aber auch dank Unbehauen ein kommunikatives Zentrum für den Lebensraum Stein-Schule und ein wichtiges Element der pädagogischen Inklusion, des gemeinsamen Lernens von Jugendlichen mit unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen und Lernmöglichkeiten.

Als Regionalkoordinator der hessischen Bildungsoffensive „Schule & Gesundheit" war Dr. Unbehauen Moderator eines Verständnisses von Schule, in dem der Schüler im Mittelpunkt steht. Schule als Lernort und Lebensraum sind für ihn gleichermaßen für den Bildungs- und Erziehungsprozess eines Menschen mitverantwortlich ist, wie Schulamtsdirektor a.D. Dr. Michael Imhof, langjährig Verantwortlicher für regionale Lehrerfortbildung und Schulberatung in der Region Fulda betonte. Dabei kamen Dr. Unbehauen neben seiner Fachkompetenz auch seine kommunikativen Fertigkeiten und seine Empathiefähigkeit zu Nutze, sich in die Gefühlslagen anderer Menschen einzudenken und aus dem Rollenwechsel Kooperationsperspektiven zu entwickeln. Dass heute die Region Fulda in der Zertifizierung von erfolgreicher Bewegungsförderung, von Sucht- und Gewaltprävention, von gesunder Ernährung in der Schule und Verkehrserziehung wie von Umweltbildung hessenweit an der Spitze steht, so Dr. Imhof, ist nicht zuletzt dem unnachgiebigen Engagement von Dr. Unbehauen zu verdanken.

Maßgeblich war Dr. Unbehauen an der Konzeptentwicklung und Planung des Umweltzentrums Fulda im Rahme der 1. Hessischen Landesgartenschau von 1994 beteiligt. Dort leitete er im Team die vom Hessischen Kultusministerium eingerichtete „Lernwerkstatt ökologische Bildung". Ein umfassendes Themenangebot zum Umweltlernen und zur nachhaltigen Naturerfahrung lockt jährlich um die 2000 Schülerinnen und Schüler aller Schulformen und Schulstufen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern in das Umweltzentrum. Das ökologische Ensemble von Auenlandschaft, dem Fließgewässer Fulda, den Altarmen und Teichen sowie dem Umweltzentrum mit Bauerngarten, Streuobstwiese, naturpraktischen Workshopangeboten im Gewächs- und Pflanzhaus, Ausstellungen, Diskussionsrunden und Vortragsveranstaltungen im Hauptgebäude machen das Umweltzentrum zu einem einmaligen außerschulischen Lern- und Erlebnisort der Umweltbildung.

In dieser Entwicklung war und ist Dr. Unbehauen stetiger Impulsgeber. Über seine Vorstandsarbeit in der Arbeitsgemeinschaft der Natur- und Umweltbildungsstätten ANU e.V. vernetzt er das Fuldaer Umweltzentrum hessenweit. So organisiert Unbehauen seit 2005 auch das Zertifikat „Umweltschule", wofür das Umweltzentrum Fulda eines der acht betreuenden Zentren in Hessen ist. Von den anfänglich zwei bis drei Schulen in der Region sind heute 14 Schulen mit dem Zertifikat „Umweltschule" ausgestattet und werden vom Umweltzentrum begleitet.Seit Herbst 2012 setzt Dr. Unbehauen seine Erfahrungen im „Netzwerken" auch für das vom Bundesbildungsministerium geförderte Projekt ein, in dem für Osthessen ein Netzwerk zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung organisiert und betreut wird.

Das sieht auch der Leiter des Umweltzentrums, Herr Volker Strauch, im Pressegespräch so: „Sein Erfahrungen und vielfältigen Kontakte haben erheblich dazu beigetragen, dass das Umweltzentrum Fulda im Bereich der schulischen Bildung und auch darüber hinaus als Bildungs-, Beratungs- und Kommunikationsort eine geschätzte Institution geworden ist. "Seine Orientierung sind die Schülerinnen und Schüler. Ihnen Selbstbewusstsein und Verantwortungsbewusstsein für sich, ihre Nachbarn und ihre Umwelt zu vermitteln, sei die zugrundeliegende Philosophie seines pädagogischen Handelns. Dies verwirklichte er täglich in seinem Unterricht, in der Umwelt-AG der Freiherr-vom-Stein-Schule und im Umweltzentrum. Wertschätzung und Anerkennung sind für ihn Handlungsmaxime, hob Dr. Imhof in seiner Laudatio anlässlich der Verabschiedung von Dr. Unbehauen aus dem Schuldienst hervor. Dr. Unbehauen habe sich um Schule und Pädagogik, um Fortbildung und Umweltbildung in der Region Fulda und im Lande Hessen verdient gemacht. Dafür sei ihm besonderer Dank schuldig.+++

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