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- Fotos: Gerhard Manns

LUDWIGSAU

"Waldbrand, Verkehrsunfall & Feuer Mülldeponie" - Großübung "gelungen"

06.10.13 - Um kurz nach 8.00 Uhr am Samstagmorgen heulten im Bereich der Gemeinde Ludwigsau die Sirenen, waren überall Blaulichter zu sehen und Fahrzeuge mit Martinshorn zu hören. Der Grund: die Leitstelle Bad Hersfeld hatte für die Gemeinde einen Feuerwehralarm ausgelöst unter dem Stichwort "Waldbrand, Unfall und Feuer im Bereich der Mülldeponie Friedlos Metzenkreuz". Mehr als 150 Kräfte waren im Einsatz, es musste unter anderem eine fünf Kilometer lange B-Schlauchleitung zur Wasserversorgung aufgebaut werden. Am Ende waren aber alle Beteiligten erleichtert: Großübung "gelungen und bestanden". (HINWEIS: auf Bilder klicken zum Vergrößern).

Fünf Kilometer lange Löschwasserleitung

Jörg Göbel zuständig für den Bevölkerungsschutz beim Fachdienst Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz im Landratsamt Bad Hersfeld und Kersten Eidam von Hessen Forst hatten gemeinsam ein Szenario für eine Katastrophenschutzübung ausgearbeitet, die es in sich hatte. Von der Wasserentnahme an der Fulda, über die Wasserförderung mit einer ca. fünf km langen B-Schlauchleitung bis zum angenommenen Waldbrand im Bereich des „Metzenkreuzes", ein Unfall mit einer Holzrückemaschine mit einer unter einem Rad eingeklemmten Person, ein medizinischer Notfall von einem Feuerwehrmann und einem zweiten Waldbrand bei der „Auerhahnkreuzung", all das mussten ca. 150 Feuerwehrleute und Rettungskräfte in strömenden Regen abarbeiten. Eine durchaus sehr anspruchsvolle Übung, die für viele sehr kräftezehrend war.

Die Gesamteinsatzleitung hatte Kreisbrandinspektor Jürgen Weingarten übernommen, der eigens dazu den Einsatzleitwagen 2 der Feuerwehr Rotenburg mit alarmieren ließ. Besonders erschwerend für alle Einsatzkräfte bei der Waldbrandbekämpfung kam der angenommene und stark böige Wind hinzu, der im Verlauf der Löscharbeiten zunahm. Die Feuerwehr Bad Hersfeld befreite den unter der Holzrückemaschine eingeklemmten Waldarbeiter mit hydraulischem Gerät. Dazu wurde die Maschine mit einem Seilzug gesichert und die Maschine mit einem Hydraulikstempel angehoben, der auf einen Kreuzstapel aufgesetzt wurde, den die Einsatzkräfte vorher unter die Maschine mit Kanthölzern gebaut hatten. Nach kurzer Zeit war die verletzte Person gerettet und wurde zur weiteren Versorgung an den Notarzt übergeben.

Zwischenzeitlich waren die ersten Wehren am „Metzenkreuz" eingetroffen und bekämpften die angenommenen vier Brandherde, die sich als Bodenbrand immer mehr ausbreiteten. Teilweise entwickelten sich durch das Bodenfeuer gefährliche Wipfelbrände, die der stetig zunehmende Wind zusätzlich anfachte.

Schwierige Wasserentnahme aus der Fulda

Unerwartete größere Schwierigkeiten traten bei der Wasserentnahme aus der Fulda auf, da die Besatzung des Friedloser Löschgruppenfahrzeuges 16 TS keine geeignete Stelle am Ufer fand, an der die Tragkraftspritze in Stellung gebracht werden konnte. Der Gruppenführer des LF 16 TS und seine Mannschaft entschieden sich deshalb, die am gegenüberliegenden Ufer fest betonierte Wasserentnahmestelle anzufahren und dort die TS 8/8 in Stellung zu bringen. Diese unvorhergesehene Maßnahme hatte zur Folge, dass ca. 400 m mehr an B-Schläuchen zur Wasserförderung bis zum „Metzenkreuz" benötigt wurden, als von der Einsatzleitung eingeplant waren und die Vorbereitungen bis zur Wasserförderung mehr Zeit in Anspruch nahmen.

Wegen des schlechten Wetters musste auf den geplanten Einsatz eines Transporthubschraubers der Polizeifliegerstaffel mit einem Löschwasserbehälter (Bambi Paket 5000 l) verzichtet werden. Ein Feuerwehrmann erlitt beim Einsatz einen „Herzanfall" und musste notärztlich versorgt werden. Einen zweiten gemeldeten, kleineren Waldbrand bei der „Auerhahnkreuzung", hatten die Wehren aus Kathus, Petersberg und Sorga schnell unter Kontrolle. Die anwesenden Beamten von Hessen Forst waren in die Einsatzleitung mit der Feuerwehr, dem DRK und dem THW im ELW 2 fest mit eingebunden.

Auch prominente Übungsbeobachter waren vor Ort, aus Kassel vom RP war Brandschutzdezernent Erwin Baumann mit seinem Kollegen Christof Linde angereist. Auch Ludwigsaus Bürgermeister Thomas Baumann, der Leiter des Fachdienstes Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz im Landratsamt Dieter Pfaff und der Meckbacher Revierförster Joachim Schum waren vor Ort.

Im Einsatz waren alle Feuerwehren der Gemeinde Ludwigsau, einige Stadtteil-oder Ortsteilwehren von Bad Hersfeld, Bebra, Rotenburg/F, Friedewald, Wildeck, Ronshausen und Kirchheim, der leitende Notarzt Dr. Bardo Kürten, mehrere Rettungswagen und der Betreuungszug des DRK, der THW-Ortsverband Rotenburg/F und die technische Einsatzleitung des Landkreises. Wegen des Dauerregens entschloss sich die Einsatzleitung kurzfristig die Übung vorzeitig zu beenden. Auf die Auswertung der Übung durch die Planer und die Einsatzleitung darf man gespannt sein. (gm) +++

Eine Schlauchleitung über 5 Kilometer musste gelegt werden...

Einsatzbesprechung mit dem KBI

Der Wassersack wird aufgebaut

Erst der Güterzug, dann aber schnell zur „Brandstelle“

Die Saugleitung wird montiert und zu Wasser gelassen

Und rein in die „Fulle“.

Der „Eingeklemmte“ unter dem Rad, dargestellt mit einem Baumstamm

Der Kreuzstapel wird gebaut

Der Hydraulikstempel hebt die Maschine an

Ja wann kommt denn nun endlich das Wasser?

Der Schlauchwagen 2000 mit den B-Schläuchen ist unterwegs

Die Vorbaupumpe des LF 16 TS der Feuerwehr Ronshausen als Verstärkerpumpe

Auch der SW 2000 aus Friedewald wurde gebraucht

Die Reiloser haben schon Wasser….

…und die Biedebacher warten noch darauf

Ein Käffchen bei dem Mistwetter weckt die Lebensgeister

Das Zelt der Einsatzleitung

Ludwigsaus Bürgermeister Thomas Baumann (blaue Weste) informiert sich bei KBI Jürgen Weingarten, ...

Der zweite „Waldbrand"


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