Archiv
Rund um die Uhr einsatzbereit: das Herzkatheterlabor im KLinikum Fulda. -

FULDA NEU am Klinikum

Das HERZ-THORAX-ZENTRUM - "Profil in der Tiefe schärfen"

06.01.14 - Kardiologie und Herzchirurgie sind in der Domstadt vereint. Das Klinikum Fulda hat im November 2013 ein Herz-Thorax-Zentrum mit 70 Betten und rund 130 Mitarbeitern - darunter 30 Ärzten - gegründet. „Dadurch können die Patienten mit Herz- und Lungen-Erkrankungen sehr früh richtig behandelt werden", erklärten die beiden Direktoren Professor Dr. Volker Schächinger (Kardiologie) und Priv.-Doz. Dr. Hilmar Dörge (Herz-Thorax-Chirurgie) im Interview mit osthessen-news.de und sprachen von „Synergien zum Wohle der Patienten". Zeit und Diagnostik spielen gerade bei diesen komplexen Erkrankungen eine entscheidende Rolle. „Schon lange pflegen wir einen engen Austausch und konferieren bei den wöchentlichen Herzkonferenzen", so die Chefärzte. Ziel sei noch die Einführung einer pneumologischen Klinik, also einer Fachabteilungen für Lungen-Erkrankungen, im ersten Quartal 2014. Hier führe der Vorstand derzeit intensive Gespräche mit Spezialisten.

„Ein Team, ein Gedanke, ein entscheidender Baustein in der ganzheitlichen und zukunftsorientierten Patientenversorgung der Region Osthessen." So sehen es die Mediziner am 1.000 Betten-Klinikum. Die Kompetenzen von Kardiologie und Herz-Thorax-Chirurgie fließen in das Fachwissen von 20 Fachabteilungen und Instituten des Hauses der Maximalversorgung mit ein. Bundesweit gibt es diesen Trend, solche Zentren einzurichten. Klinikum-Vorstand (Krankenversorgung) Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel sagte dazu: „Sie werden gefordert, zertifiziert und sind gut." 2012 behandelten beide Fachabteilungen zusammen rund 4.000 Patienten. „Wir sehen uns als Dienstleister in der Region und sind rund um die Uhr für die Bevölkerung einsatzbereit", erklärte Schächinger.

Aufbau auf guter Tradition

Damals war es eine Sensation. Die erste Herz-OP am Klinikum Fulda führte Professor Dr. Thomas Stegmann am 4.4.1985 durch. Er legte einem damals 43-jährigen Patienten erfolgreich einen Bypass. Nach anfänglichen Dissonanzen und großem Widerstand aus dem Wiesbadener Sozialministerium folgte 1988 schließlich die offizielle Zusicherung, Herz-Operationen durchführen zu dürfen. Insbesondere unter Professor Dr. Tassilo Bonzel hat sich die Medizinische Klinik I (Kardiologie) rasch weiter entwickelt und fachlich hohes Ansehen erworben. „Das spiegelt sich heute in außerordentlich guten Ergebnissen der medizinischen Leistungen bei der Behandlung von Herz-Patienten in einer qualitativ hochwertigen Studie der AOK wieder", so Dörge. Die auch im Printmagazin „Stern" veröffentlichte Studie zeigte, dass die in Fulda mit einem Stent behandelten Patienten im bundesweiten Vergleich mit am längsten leben. Im Hessen-Vergleich steht Fulda im Ranking auf Platz zwei.

Die Chefärzte sind sich einig: dieses Ergebnis sei der traditionell guten, jahrelangen Zusammenarbeit der beiden Abteilungen geschuldet. „Wir bauen also auf einer hervorragenden Tradition auf", betonte Dörge - und Schächinger fügte hinzu: „Wir bleiben nicht gut, wenn wir nicht besser zu werden trachten." Als erster Schritt wurde nun das Zentrum räumlich im zweiten Obergeschoss des Klinikums zusammengefasst. Dort befinden sich die gemeinsamen Normalstationen sowie auch die zusammen betriebene Wachstation. Diese räumliche Nähe ermögliche die Behandlungsschritte einheitlich, orientierend an den Bedürfnissen der Patienten festzulegen.

Spezialisierung und medizinische Breite

Das Herz-Thorax-Zentrum Fulda soll „Klammer" der medizinischen Leistungen sein, um gleichzeitig den Patienten als Ganzes betrachten zu können. „Wir wollen unser Profil in der Tiefe schärfen", sagte Dörge. Mit der Bündelung der Kompetenzen beider Kliniken rund um das Organsystem Herz-Lunge, wird das Herz-Thorax-Zentrum einerseits der zunehmenden Spezialisierung innerhalb der Medizin gerecht. „Bei den neuen Therapieverfahren - wie beispielsweise der Aortenklappenstent-Implantation - verläuft die Behandlung nur gemeinsam, also Hand in Hand. Davon profitiert der Patient deutlich." 

Vorteil eines solchen Zentrums am Klinikum Fulda sei es aber auch, dass man einer anderen, zur Spezialisierung gegenläufigen Entwicklung, Rechnung tragen könne. „Die Menschen werden immer älter und sind folglich nicht nur isoliert am Herz erkrankt, sondern bringen auch andere Erkrankungen mit." Hier biete das Klinikum Fulda mit dem neuen Herz-Thorax-Zentrum optimale Voraussetzungen durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den anderen Disziplinen. „Dieser Herausforderung stellen wir uns mit dem neuen Zentrum gemeinsam mit unseren Kollegen im Klinikum", betonen Dörge und Schächinger.

Ein Merkmal des Zentrums sei es auch - laut Schächinger - „am Puls der Zeit" zu bleiben und Innovationen in den Klinikalltag einzuführen sowie die Mitarbeiter fortzubilden. Die im Zentrum angesiedelte Studienabteilung unterstütze so bei der Etablierung neuer Therapieverfahren oder minimal-invasiver OP-Techniken. „Die Behandlung der Patienten beginnt und endet jedoch in der Regel nicht im Klinikum Fulda." Deshalb sei den Medizinern der Kontakt und der fachliche Austausch mit Notfallmedizinern, niedergelassenen Ärzten, dem Mediziner-Zusammenschluss GNO und den anderen Krankenhäusern in Osthessen ein wichtiges Anliegen. (Christian P. Stadtfeld). +++

Das neue Herz-Thorax-Zentrum im zweiten Stock des Bettenhauses. Alle Fotos: Klinikum Fulda / Christian P. Stadtfeld


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön