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FULDA "High Tech" und Israel?

Vortrag in der Freiherr vom Stein Schule

30.01.14 - Dem HighTech-Standort, nicht der Krisenregion Israel war ein Vortrag des Geschäftsführers der Deutsch-Israelischen Industrie- und Handelskammer, Grisha Alroi-Arloser in der Freiherr-vom-Stein-Schule gewidmet. „Nicht viele Lehrer bekommen soviel Applaus für ihren Unterricht", so Schulleiter Helmut Sämann nach einem gleichermaßen aufschlussreichen wie kurzweiligen Vortrag, der den 250 Zuhörern sehr schnell deutlich machte, dass die vermeintlich gegensätzlichen Begriffe „HighTech" und „Israel" sehr wohl zusammen passen.

„HighTech aus Not" hatte der Referent seine Ausführungen über die Ausgangsbedingungen der „Erfolgsgeschichte" der israelischen HighTech-Innovationen der letzten 30 Jahr überschrieben. Die militärische Notlage angesichts der permanenten geopolitischen Bedrohung sowie die Wasser- und Nahrungsmittelknappheit, die die erwünschte Einwanderung in den „sicheren Hafen für Juden" zunehmend gefährdete, hätten zu Innovationen im Bereich Forschung und Entwicklung geführt. Katalysatoren für die Entwicklung zum HighTech-Standort seien u.a. die mit 4,3 % Anteil am BIP großzügigen Investitionen der Politik in die zivile Forschung und Entwicklung und die in Israel im Vergleich zu Deutschland und anderen Ländern stärker ausgeprägte „Gründermentalität". Diese zeige sich in jährlich 800 Start-Ups und habe Israel zu einem Magnet für Risikokapital gemacht. „Scheitern ist ok", fasste Alroi-Arloser die gesellschaftliche Akzeptanz für diejenigen zusammen, die viel wagten, viel gewännen und dabei eben ab und an auch scheiterten.

Aus der Not eine Tugend gemacht habe Israel, der Anteil der HighTech- und Medium-HighTech-Produkte vor allem im Bereich der Computer-Hard- und Software, Telekommunikation und Solarenergie liege inzwischen bei 74% aller israelischen Industrieprodukte. Eine aktuelle Herausforderung angesichts der kaum vorhandenen natürlichen Wasserressourcen und der angestrebten Besiedelung bisher unbewohnbarer Gebiete stelle die Gewinnung „neuen Wassers" durch Entsalzung, Urbarmachung und Abwasser-Recycling dar. Israel sei laut UNO bereits jetzt der weltweit effizienteste Wasser-Recycler.

In der anschließenden Diskussion ging der studierte Anthropologe ausführlich auf die komplizierte Gemengelage in der von ihm so bezeichneten „Stammesgesellschaft Israel" ein, deren gemeinsamer Nenner bei aller Verschiedenheit die „Schicksalsgemeinschaft" angesichts des Drucks von außen sei. Das Leben in Israel „macht müde, aber Spaß", so der Referent. Moderator Dr. Michael Imhof, ehemaliger Schulamtsdezernent, dankte Alroi-Arloser, dem es gelungen sei, die Zuhörer mit „dem Virus Israel" zu infizieren und die Wahrnehmung Israels zu verändern. Ganz im Sinne Joseph Laudiens vom Hessischen Kultusministerium, der abschließend die Wichtigkeit von Schüleraustauschen für die Überwindung von Klischees und Vorurteilen betonte und die 2012 geschlossene Kooperationsvereinbarung des Landes Hessen mit israelischen Gedenkstätten zur Förderung schulischer Kooperationen vorstellte.+++


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