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GELNHAUSEN In Windeseile beim Notfall-Patienten

Rettungsdienst reagiert auf deutlich gestiegene Einsatzzahlen ein

09.04.14 - „Der Rettungsdienst im Main-Kinzig-Kreis soll noch besser werden": Mit diesen Worten hatte Landrat Erich Pipa kürzlich im Kreistag deutlich gemacht, was er von den seit Jahresbeginn wirkenden Änderungen des Rettungsdienst-Bereichsplanes für den Main-Kinzig-Kreis erwartet. Tatsächlich haben sich im ersten Quartal bereits positive, messbare Ergebnisse eingestellt.

Im Vordergrund steht die Zehn-Minuten-Hilfsfrist, die in der Notfallrettung zu 90 Prozent – die gesamte Kreisfläche von 1.400 Quadratkilometern einbezogen – erreicht werden muss. Dieser Wert war im vergangenen Jahr auf 89 Prozent zurückgegangen. Ursächlich hierfür war nicht etwa eine sinkende Leistungsfähigkeit der Rettungsdienste, sondern vielmehr die Jahr für Jahr steigende Einsatzzahl der Retter und Notärzte. „Seit 2006 verzeichnen wir ein Einsatzplus von über 28 Prozent. Wir zählten 2013 insgesamt 64.344 Einsätze", berichtet Günther Seitz, der stellvertretende Leiter des Gefahrenabwehrzentrums und Organisator des Rettungsdienstes im Kreis. Insbesondere die akut lebensbedrohlichen Notfallsituationen seien auf knapp 16.000 gestiegen.

Die Zahl der Notarzteinsätze, die nicht mit dem kassenärztlichen Bereitschaftsdienst in Vertretung des Hausarztes verwechselt werden dürfen, habe in 2013 erstmals die Zehntausender-Marke überschritten. 572 Mal kam der Notarzt auch per Rettungshubschrauber ins Kreisgebiet.

Beeindruckende Zahlen, die es vergangenes Jahr erforderlich machten, die Vorhaltezeiten der Rettungswagen (RTW) und Notarztsysteme zu überprüfen. Die Zahl der Rettungswagen, die nicht nur tagsüber, sondern rund um die Uhr zur Verfügung stehen, musste daraufhin von 17 auf 23 RTW erhöht werden. Landrat Pipa: „Um dies zu erreichen, mussten unsere Rettungsdienste zwar mehr Personal einstellen, aber keine zusätzlichen Rettungswagen beschaffen. Die Tag-RTWs laufen jetzt einfach länger."

Günther Seitz hat nun das erste Vierteljahr 2014 ausgewertet und ist mit den Ergebnissen sehr zufrieden. „Die Hilfsfristquote ist nun wieder bei 91 Prozent und die durchschnittliche Wartezeit auf den Rettungswagen konnte von 6,8 Minuten im ersten Quartal 2013 auf 6,3 Minuten in 2014 verkürzt werden. Unsere Maßnahmen greifen also." Ausgewertet wurden 3521 hilfsfristrelevante Notfallereignisse, was im Quartalsvergleich einem neuerlichen Anstieg von knapp neun Prozent entspricht.

Im ersten Vierteljahr wurden insgesamt 15.584 Notfälle unterschiedlicher Dringlichkeit und Krankentransporte registriert. Gut die Hälfte aller Einsätze sind internistischer Art (53 Prozent), von der Kreislaufschwäche bis zur Reanimation; 374 Mal waren Kinder betroffen. Es folgt der Block der Verletztenversorgung nach Unfällen (15 Prozent), wobei mehr Unfälle im häuslichen Umfeld geschehen (966 Einsätze) als im Straßenverkehr (463 Einsätze). Im qualifizierten Krankentransport wurden zusammen 1970 (13 Prozent) Patienten in die Krankenhäuser gebracht oder auch zwischen den Kliniken beziehungsweise nach Klinikaufenthalt nach Hause transportiert.

Landrat Erich Pipa dankt den Einsatzkräften des Deutschen Roten Kreuzes, des Arbeiter-Samariter-Bundes und der Johanniter-Unfall-Hilfe für ihren äußerst wertvollen Dienst. „Ich gehe davon aus, dass nicht nur die demografische Entwicklung, sondern leider auch die strukturellen Veränderungen in der hausärztlichen Versorgunglandschaft und insbesondere im kassenärztlichen Bereitschaftsdienst dazu führen werden, dass die Einsatzzahlen im Rettungs- und Notarztdienst zwangsläufig weiter steigen werden." Dies gelte es zwar durch unterstützende Maßnahmen für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte abzumildern. Andererseits sei es gut zu wissen, dass über den Notruf 112 schnelle und kompetente notfallmedizinische Hilfe gerufen werden kann.+++


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