Generationenwechsel im Qualitätsmanagement am Medizinischen Zentrum

13.04.14 - Eine Ära geht zu Ende. Mit 63 Jahren übergibt die Qualitätsmanagement-Beauftragte Rose-Marie Roux nach 30 Jahren am Krankenhaus Eichhof in Lauterbach den Staffelstab an ihre 31-jährige Nachfolgerin Sonja Seeger und geht in Altersteilzeit. Noch bis Anfang Mai wird die gelernte Psychotherapeutin Rose-Marie Roux ihre Nachfolgerin einarbeiten. Dann will sich die gebürtige Französin wieder anderen Dingen in ihrem Leben zuwenden. „Ich habe hier im Eichhof fast 17 Jahre als Psychotherapeutin in der Psychiatrie gearbeitet, ehe ich ins Qualitätsmanagement gewechselt habe", erklärt Roux. „Für diese neue Aufgabe, die ich vor 13 Jahren angetreten habe, ist mir mein ursprünglicher Beruf zu Gute gekommen. Ich konnte mich immer in meine Gesprächspartner hinein versetzen und suchte im Spannungsfeld zwischen den Verantwortlichen des Krankenhauses, den Mitarbeitern und auch den Patienten stets den bestmöglichen Mittelweg."

Das bestätigt auch Verwaltungsdirektor Dr. Christof Erdmann. „Ihre große Stärke war immer schon ihr ausgleichender Charakter. Rose-Marie Roux konnte neben den formellen Teilen ihrer Arbeit, wie die Ausarbeitung von Qualitätsberichten oder die Konzeption von Verbesserungsmaßnahmen, spontan umschalten und neue Projekte, wie Kultur im Krankenhaus (KiK), Besuche von Kindergärten im Krankenhaus Eichhof oder besondere Marketingmaßnahmen entwickeln", sagt der Verwaltungschef. Sie sei ausgezeichnet strukturiert und habe sich mit ihrer moderaten Art Ansehen, Respekt und Akzeptanz von Ärzten und Pflegepersonal gleichermaßen erworben. „Die Position der Qualitätsmanagement-Beauftragten bei uns im Haus ist als beratendes Mitglied in der Krankenhausleitung angesiedelt. Zweifelsohne ein Verdienst von Rose-Marie Roux."

Sie sei die neutrale Instanz auch in stürmischen Zeiten gewesen, sagt Dr. Erdmann, der seit einer Dekade mit der Qualitätsmanagement-Beauftragten zusammenarbeitet. „Durch ihre große psychische Stärke, ihre Ausgeglichenheit und ihre faire Behandlung aller Gesprächspartner, hat sie sich bei den Stiftungsgremien, bei den Verantwortlichen der Krankenhausleitung und auch beim Personal Wertschätzung verschafft."„Das Qualitätsmanagement bietet die Chance, die hierarchische Struktur eines Krankenhauses aufzubrechen und Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen und Abteilungen aktiv einzubeziehen. Zwar hat jeder seinen Beruf und arbeitet in seinem Fachbereich, doch im Qualitätsmanagement müssen alle an einem Strang ziehen und miteinander – nicht gegeneinander – arbeiten ", erklärt Roux. Als die geriatrische Abteilung in kürzester Zeit von Schlitz ans Eichhof nach Lauterbach verlegt wurde und viele Mitarbeiter Angst vor dem Neuen hatten, war sie es, die den großen Widerstand beim Personal in positive Energie umwandeln konnte.

„Heute fühlen sich alle wohl hier in Lauterbach und das bestätigt mir, dass dieser Weg richtig war", so die Qualitätsmanagement-Beauftragte. Überhaupt sei sie immer von ihren Projekten überzeugt gewesen und fand ihre Arbeit ganz spannend.Ab Mai wird sie sich vermehrt ihrer Familie mit Ehemann, den Kindern und Enkelkindern widmen, öfter mal verreisen und nebenbei eine eigene, kleine Psychotherapiepraxis weiter führen. „Studieren will ich vielleicht auch noch", sagt Roux mit einem Schmunzeln. Am Wohnort einer ihrer Töchter in Marburg hat sie sich schon an der Universität umgesehen, „dort kann ich kulturellen, geschichtlichen oder literarischen Interessen nachgehen. Das finde ich toll."Ihrer Nachfolgerin, Sonja Seeger, will sie bis zu ihrem Ausscheiden jede erdenkliche Unterstützung zukommen lassen. Die 31-jährige gelernte Dipl.-Kauffrau arbeitete seit ihrem Studienabschluss an der Freien Universität Berlin im Jahr 2011, an der Klinik am Hainberg in Bad Hersfeld, zuletzt im Medizinischen Versorgungszentrum.

Sie stammt aus Lauterbach und wird mit ihrem Lebensgefährten, der wie sie seine Wurzeln im Vogelsberg hat, wieder in ihren Heimatort zurückziehen. Es ist ein Generationenwechsel, der neue Chancen bietet und Bewährtes in einem neuen Licht erscheinen lassen kann. „Ich sehe mich als Schnittstelle zwischen den Verantwortlichen und den Mitarbeitern", sagt Sonja Seeger. „Das Qualitätsmanagement bietet viele Möglichkeiten, eigene Impulse zu setzen, neue Ideen auszuprobieren und moderne Kommunikationswege einzuschlagen", erklärt die junge Frau selbstbewusst und freut sich auf die neue Aufgabe.Rose-Marie Roux hat einen erfolgreichen Job gemacht und verlässt nun ihre berufliche Großfamilie, um sich allein auf andere interessante Pfade zu begeben. Das größte Kompliment jedoch macht ihr Verwaltungsdirektor Dr. Erdmann zum Abschied persönlich: „Vieles wäre uns ohne Rose-Marie Roux nie so gelungen." +++