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Nicht ohne den „Boss": Gemeinsam mit Uwe Hassl hielt Bruce Springsteen vor rund sechs Wochen Einzug ins Bebraer Rathaus - FOTO: Stefanie Harth

BEBRA „Bebra ist meine Stadt"

Nachgefragt: Uwe HASSL seit sechs Wochen neuer Rathauschef

16.04.14 - Bürgermeister Uwe Hassl (52), der seit Rosenmontag die Geschicke Bebras leitet, ist mit Vollgas an seinem neuen Arbeitsplatz im Rathaus der Biberstadt angekommen. „Eine Eingewöhnungsphase gab es im Grunde genommen nicht, da es sofort voll los ging", betont er. Trotzdem nahm sich der frischgebackene Rathauschef die Zeit, sein Amtszimmer heimisch einzurichten. Alte Bilder, die einst den Raum zierten, mussten weichen, um Platz für „The Boss" Bruce Springsteen und US-Präsident Barack Obama zu schaffen. „Barack Obama, der auch wie ich Rechtsanwalt ist, passt sehr gut hierher", meint Uwe Hassl. „Schließlich haben wir in Bebra Obamasche Verhältnisse vorliegen – zumindest ein bisschen."

In der Tat ist das Stadtsäckel leer: Bebra weist seit Jahren ein Defizit von zwei Millionen Euro auf. „Momentan kämpfe ich darum, dass unser Haushalt, der vor meinem Amtsantritt beschlossen wurde, von der Kommunalaufsicht genehmigt wird", erläutert der parteilose Bürgermeister, der gemeinsam mit der städtischen Verwaltung ein Konsolidierungskonzept ausgearbeitet hat. „Fakt ist, dass wir den Anschluss verpasst haben", kritisiert Uwe Hassl. „Unsere Politiker haben es seit nunmehr 13 Jahren versäumt, die Gebühren an die vorherrschenden Bedingungen anzugleichen." Die abwehrende Haltung der Stadtverordneten gegenüber Gebührenerhöhungen sei unter anderem ein Grund dafür, dass über die Biberstadt eine Haushaltssperre verhängt wurde.

Leistungen bewegen sich im unteren Bereich

"Ich möchte das Wirken meines Amtsvorgängers Horst Groß damit auf gar keinen Fall herabwürdigen", stellt Hassl klar. „Innerhalb der Verwaltung und in puncto städtischen Einrichtungen ist selbstverständlich gespart und optimiert worden." Die Krux dabei verkörpere allerdings, dass bestimmte Leistungen, wie Kitagebühren sowie Gewerbe- und Grundsteuer, vernachlässigt worden seien. „Bebra ist eine Steueroase – wir liegen absolut im Low-Level", bringt es der Jurist auf den Punkt, während er seinen Blick durch sein Amtszimmer schweifen lässt. Unmittelbar nimmt Uwe Hassl die Deckenbeleuchtung ins Visier: „Ich trage meinen persönlichen Beitrag zum Sparen bei, indem ich neulich die 100-Watt-Birnen gegen 10-Watt-LED-Leuchten ausgetauscht habe, um die Energiekosten zu senken."

Als Anwalt ist es Uwe Hassl gewohnt, in der Tiefe zu arbeiten. Jedoch hat er schnell erkannt, dass dies für den Bürgermeisterjob nicht gilt. „Hier muss man multitaskingfähig sein", erörtert er. „Ich muss für die unterschiedlichsten Belange schnellstmögliche Entscheidungen treffen." Dabei kommt ihm der Vergleich mit dem Tapezieren eines Raumes in den Sinn: „In dem Moment, wenn gerade mal zwei Bahnen an der Wand haften, klingelt das Telefon – mit der Folge, dass ich mich einem neuen Auftrag widmen muss." Als Anwalt hätte er einen Fall bestmöglich vertreten, als Rathauschef müsse er die Allgemeinheit bestmöglich vertreten. „Gerechtigkeit ist für mich, alle gleich zu behandeln – deshalb lasse ich mich auch nirgendwo einfangen, was sowohl für Institutionen als auch für Vereine gilt." Unterstützung findet er bei seinem Verwaltungsteam. „Allesamt sehr kompetente Leute, die gute Lösungsansätze in ihrem Repertoire haben", lobt er.

„Bebra ist meine Stadt"

„Sind Sie sich darüber bewusst, dass es sich bei der Bürgermeistertätigkeit um keinen eigentlichen Beruf handelt?", scherzt der gebürtige Bebraer. „Klassensprecher ist auch kein Beruf, da er gewählt wird." Im Verlauf der obligatorischen Antrittsbesuche sowie beim regelmäßigen Austausch mit den Biberstädtern hätte er begriffen, dass die Menschen keine Großtaten von ihm erwarten und – wie auch er – zuversichtlich in die Zukunft blicken. „Die Bürger wissen, worauf es ankommt." Das weiß auch der 52-Jährige: „Bebra ist meine Stadt. Hier bin ich zu Hause. Hier will ich für klare Kante und Transparenz sorgen. Und selbstverständlich die Stadtentwicklung – trotz knapper Kassen – stetig vorantreiben." Wie heißt es so schön in Bruce Springsteens Song „My Hometown"? „Schau Dich gut um, Sohn. Das hier ist Dein Zuhause..." (Stefanie Harth)  +++


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