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Die Luftwaffenoffizieranwärter gestalteten unter Aufsicht den Flugbetrieb -

POPPENHAUSEN Antreten zum Segelfliegen

17. Offiziersanwärter heben auf Wasserkuppe ab

23.04.14 - „Antreten zum Segelfliegen" lautete für 17 Offizieranwärter der Offiziersschule Fürstenfeldbruck unlängst der Tagesbefehl auf der Wasserkuppe. Vom 14- 18. April hob man dort mit fünf Doppelsitzern ins luftige Element ab. 15 Windenschlepp und fünf F-Schlepp (Flugzeugschlepp) pro Teilnehmer standen auf dem Stundenplan. Mit den Fächern Luftrecht, Aerodynamik, Technik, Meteorologie kam die Theorie nicht zu kurz. Mit dem Kurs verfolgt die Bundeswehr eine neue Strategie: Offiziersanwärter der Luftwaffe sollen im Rahmen ihres Studiums mit Gegebenheiten der Fliegerei praxisnäher vertraut gemacht werden.

Den Traum vom lautlosen Fliegen lernten so angehende Jetpiloten, Offiziere der Logistik- wie Flugabwehrverbände nebst technischen und Einsatzführerdiensten kennen. „Warum gerade Segelfliegen?", stellte sich mancher Gast auf der Wasserkuppe die Frage. Hauptmann Verena Koch, hatte die passende Antwort parat. „Unsere Soldaten erleben hier echten Teamgeist" so die Vorgesetzte dieses Kurses. Wichtig sei für die Soldaten die Auseinandersetzung mit der Natur, wie auch das Fliegen in seiner ursprünglichen Form zu erleben, wie  Koch schilderte. Das Erleben der dritten Dimension beeindruckte sie selbst. „Steil am Windenseil aufzusteigen und frei im Aufwindstrom zu kreisen" sei eine großartige Erfahrung gewesen.

Als Besonderheit folgte ein Flug mit einem Offizieranwärter, der den Segelflugschein schon besaß. „Wir hatten zwei Segelflieger mit Lizenz und zwei in der Flug- Ausbildung dabei", sagte Koch. Die Wasserkuppe war für die Soldaten ein nahezu idealer Standort. Übernachtet wurde in Wildflecken in der Kaserne mit kurzem Anfahrtsweg. Um 7.30 Uhr starteten die Offizieranwärter mit detaillierten Wetterbriefing ihre Lehrgangstage auf der Wasserkuppe. Folgend begann der Flugbetrieb, der mit Schulleiter Harald Jörges von der Fliegerschule Wasserkuppe und seinen motivierten Fluglehrern gestaltet wurde. Drei ASK-21 und zwei Duo Discus wurden ausgehalt und zum Startplatz geschoben. Die Seilwinde wurde zum Standort gefahren und der Lepo (Seilrückholwagen) in Position gebracht: Nur vom Mittagessen unterbrochen wurde ein durchgehender Flugbetrieb organisiert - bei bis zu 100 Starts pro Tag. Für Schulleiter Jörges bedeutet das neue Konzept der Bundeswehr eine "fantastische Gelegenheit" etwas für den Luftsport zu tun. 

Aktuell hat die Bundeswehr eine dritte Ausschreibungsrunde verfasst. Dazu haben sich die Fliegerschule Wasserkuppe und Segelflugschule Oerlinghausen zu einer Bietergemeinschaft verbunden. Schließlich geht es hier um die Ausbildung von jährlich 400 Offiziersanwärter. Erhielte man den Zuschlag, will man sich die Lehrgangsteilnehmer aufteilen. „Dann ginge es im Mai und Juni weiter", erörtert Jörges. Für ihn gibt es keinen besseren Multiplikator für den Flugsport, und er will alles tun, um diese Grundidee der Bundeswehr zu fördern. Während des laufenden Kurses wurde der Chef der Luftwaffe Generalleutnant Karl Müllner herzlichst von Jörges begrüßt. Zwei hohe Offiziere aus dem Generalstab beobachteten den Ablauf des Lehrgangs.

Weiterhin begrüßte Jörges ebenso Schulleiter Georg Hemkenkreis von der Segelflugschule Oerlinghausen. Für Kadett Sakko Mouhamadou aus dem Senegal war der Aufenthalt auf der Wasserkuppe etwas Besonderes. Erstmals erlebte er Schneefall. Fasziniert haben ihn das soziale Miteinander und das lautlose Gleiten. Im Senegal will er später bei den Transportfliegern mitwirken. Unter 17 Teilnehmern waren zwei angehende Jetpiloten, ein Waffensystemoffizier und zwei TransportfliegerAnwärter dabei. Ein Teilnehmer wurde auch vom "Bazillus Segelfliegen" bereits erfasst. Er will sich im Großraum München nach einem Verein umschauen. Insgesamt erwartet Jörges noch bis zu 60 Offizieranwärter im Jahr 2014 auf der Wasserkuppe. „Die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr klappte hervorragend" und ist eine Bestätigung unseres Ausbildungsniveaus", bilanzierte er zufrieden den Kursverlauf (Lothar Schwark). +++

Einklinken zum Windenstart. Im hinteren Sitz achtet Fluglehrer Michael Seischab das alles richtig ... Fotos: Lothar Schwark

Abheben an der Winde ins luftige Element

Antreten zum Segelfliegen lauteten die Tagesbefehle auf der Wasserkuppe

Offiziersanwärter und Fluglehrer mit der ASK-21 im Anflug


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