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ALSFELD Gymnasiasten bringen Grundschülern Martin Luther nahe

Im Zeichen Martin Luthers: Schüler der ASS unterrichten an der Stadtschule

09.06.14 - Zu einem außergewöhnlichen Religionsunterricht waren am Donnerstagvormittag die Schülerinnen und Schüler eines Deutschkurses der Albert-Schweitzer-Schule mit ihrem Lehrer Michael Rudolf in die Stadtschule, eine der beiden Alsfelder Grundschulen, zu Gast. Im Gepäck hatten sie zahlreiche selbst entwickelte Materialien rund um das Thema Martin Luther – schließlich steht bald das große Themenjahr für den Reformator ins Haus und auch regional ist Martin Luther von großer Bedeutung, wird doch der Lutherweg in Hessen, der auch durch Alsfeld führt, auch in diesem Jahr wieder heftig beworben. So war es kein Wunder, dass an dem interschulischen Austausch vor diesem Hintergrund auch Bernd Rausch vom „Lutherweg in Hessen e.V“. teilnahm und sowohl Bürgermeister Stephan Paule als auch die beiden Schulleiter Elisabeth Hillebrand und Peter Schwärzel eine Stippvisite in dem Unterricht der E-Phasen-Schüler abhielten.

Die Kooperation der beiden Schulen war in diesem Fall auf Wunsch der Schülerinnen und Schüler zustande gekommen, berichteten sie. Sie hatten im Unterricht den Wunsch geäußert, einmal selbst Lehrende sein zu dürfen, und da es in der Vergangenheit mehrfach gemeinsame Projekte von Stadtschule und Albert-Schweitzer-Schule gegeben hatte, waren die Wege kurz. Ein Gewinn war der gut vorbereitete Unterricht für beide Seiten: die jungen Erwachsenen der Oberstufe hatten die Möglichkeit, sich in die Situation von Lehrern zu versetzen und die Grundschüler konnten ihre Kenntnisse über Martin Luther und die Reformation auf spielerische Weise erweitern. Ihren Deutschkurs hatten die Albert-Schweitzer-Schüler gedrittelt und unterrichteten alle drei evangelischen Religionskurse der 4. Klasse. Mitgebracht hatten sie die verschiedensten Dinge, um ihren jungen Schülerinnen und Schüler den Unterricht so interessant wie möglich zu machen:

so stellten sie beispielsweise in Rollenspielen den Kindern die Protagonisten der Reformation vor, darunter natürlich auch der Alsfelder Reformator Tilemann Schnabel. Die Viertklässler lernten, was der Ablasshandel war, und warum Luther die 95 in Thesen in Wittenberg anschlug. Sie erhielten Zeichnungen mit den wichtigsten Stationen der Weges von Wittenberg nach Worms und zurück – bis auf die Wartburg! Sie konnten sich zurückversetzten in das Schulleben anno 1500, malten und rätselten und füllten sich ein Martin-Luther-Heftchen aus und erarbeiteten schließlich selbst ein Rollenspiel. „Ich bin immer wieder froh und erstaunt darüber, welche Initiativen sich rund um den Lutherweg entwickeln“, freute sich Bernd Rausch über die Eigendynamik, die dem Lutherweg innewohnt.

Mit Hilfe von Arbeitsblättern und Präsentationen am Whiteboard brachten die 17-jährigen Schülerinnen und Schüler den Kleineren das Leben und Schaffen des Reformators nahe. Leben kam in die Klasse, als die Viertklässler zum Schluss ihr Wissen in einem witzigen Quiz testeten, dabei sehr gut abschnitten und eindrucksvoll bewiesen, wie viel sie in der kurzen Zeit gelernt hatten. Applaus für die jungen Lehrkräfte gab es daher nicht nur von den Schülerinnen und Schülern selbst, sondern auch vom anwesenden Bürgermeister, den Schulleitern und den Lehrkräften sowie von Bernd Rausch. Bürgermeister Stephan Paule lobte das Projekt, das sehr schön zeige, wie man alle Ebenen einer Unterrichtskette sinnvoll verbinden kann. Dies unterstrichen auch die beiden Schulleiter Elisabeth Hillebrand und Peter Schwärzel. „Das Projekt passt sehr gut in die Grundschule“, lobte Schwärzel.

Auch die Kooperation mit den weiterführenden Schulen sei eine Bereicherung für die Stadtschule. „Es ist sehr schön, wenn Schulen untereinander Wege finden, zusammenzuarbeiten und sich auszutauschen. Das stärkt die Schullandschaft und die Stadt Alsfeld.“ +++


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