Das Abitur: Kein Abschluss, sondern Sprungbrett

30.06.14 - Der rote Teppich war ausgerollt, ein flotter Marsch zum Einzug, und schon standen 140 frischgebackene Abiturientinnen und Abiturienten auf der Bühne und den Stufen der Aula der Sekundarstufe II der Albert-Schweitzer-Schule, kurz, „der Krebsbach“. Gemeinsam sonnten sie sich im Applaus und den Glückwünschen ihrer Eltern, Geschwister und Freunde und nicht zuletzt ihrer Lehrerinnen und Lehrer, die wie sie selbst in den ersten Reihen im Publikum Platz genommen hatten. Der feierlichen Verabschiedung vorausgegangen war ein ökumenischer Gottesdienst in der Walpurgiskirche, gestaltet von Schülerinnen und Schülern zusammen mit Schulpfarrer Dr. Jochen Walldorf. In der Krebsbach sorgten die schuleigene Big Band unter der Leitung von Thomas Walter und Martin Wilhelm für beste musikalische Unterhaltung, das schuleigene Technik-Team für den richtigen Ton und das richtige Licht, sowie eine schuleigene Catering-Truppe für das leibliche Wohl.

Stolz auf die Abiturientinnen und Abiturienten, aber auch auf die Schule, zeigte sich in ihrer Ansprache Schulleiterin Elisabeth Hillebrand: mit einer Durchschnittsnote von 2,4 liege die Schule deutlich besser als der Landesdurchschnitt. „Wie geht es weiter?“, „Was willst du werden?“ – diese Fragen, so die Schulleiterin, stellten sich nun umso dringender. Es sei Aktivität gefragt, sein Talent zu entdecken, sein Schicksal in die Hand zu nehmen und sich selbst etwas zuzutrauen. Dinge und Menschen müssten hinterfragt werden, das erste Scheitern dürfe nicht zum Aufgeben führen. „Der einzige Weg herauszufinden, ob du etwas kannst, ist es auszuprobieren – und das von ganzem Herzen“, riet Hillebrand den scheidenden Schülerinnen und Schülern; dass sie zu all dem in der Lage seien, hätten sie in der Vergangenheit eindrucksvoll gezeigt.

Jürgen Udo Pfeiffer, Alsfelds Erster Stadtrat, überbrachte die Glückwünsche der Städtischen Gremien und des Bürgermeisters. Die feierliche Verabschiedung sei ein besonderer Tag nach 12 Jahren Schule, ein Einschnitt für Eltern und Kinder: „Ein Abiturient geht weg“, so Pfeiffer, eine neue Erfahrung, die eine Familie gemeinsam mache. Pfeiffer zeigte großen Respekt vor der Leistung der Schülerinnen und Schüler. Sie hätten damit einen soliden Grundstein für die Zukunft gelegt. Elisabeth Döring, Vorsitzende des Schulelternbeirates, wünschte den jungen Erwachsenen, dass sie ihre Einzigartigkeit erkennen und bewahren mögen, ihre Stärken erkennen und nutzen mögen sowie den Mut und die Entschlossenheit haben mögen, für ihre Ziele einzustehen. Vom Förderverein der Albert-Schweitzer-Schule sprach dessen Vorsitzender Dieter Welker zu der Festgemeinde. „Ihr habt Großartiges geleistet“, so ein Lob an die Abiturientinnen und Abiturienten. Die Feier sei ein Moment des Innehaltens, bevor sich Wege trennen, Netze neu spinnen. „Zukünftig seid ihr für die Qualität eures Lebens selbst verantwortlich“, rief Welker den jungen Menschen zu, und er sah die Herausforderungen durchaus nicht nur im persönlichen, sondern auch im gesellschaftlichen Kontext.

Auch Katharina Kasper und Julian Boß, amtierende Schulsprecherin und zukünftiger Schulsprecher, gratulierten ihren nun ehemaligen Mitschülerinnen und Mitschülern. Ganz besonders dankten sie ihren langjährigen und engagierten SV-Mitgliedern Micha Günther und Lukas Alt. Nach einer Pause, anspruchsvoll gefüllt mit einer pantomimischen Einlage von Andreas Urevski, ehrte Schulleiterin Elisabeth Hillebrand die Jahrgangsbesten. Der Sozialpreis der Schule ging an Micha Günther für dessen innovatives und nachhaltiges Engagement an vielen, vielen Stellen in der Schule. „Wir wissen gar nicht, wie wir ohne dich zurechtkommen sollen“ – mit diesen Worten dankte Elisabeth Hillebrand dem Preisträger. Den Ehrungen der Jahrgangsbesten folgten die Verleihung einiger Sonderpreise aus dem Bereich Naturwissenschaften sowie die Bekanntgabe der Vorschlagsliste für ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes.

Für die Jahrgangsbesten sprach abschließend Christian David Karl. Er dankte den Lehrerinnen und Lehrern sowie seinen Mitschülerinnen und Mitschülern für die gemeinsame Zeit. Den letzten Abend in der „gewohnten Anstalt“ nutzte er, um sehr humorvoll und unterhaltsam die nicht immer leichte Schulzeit, speziell vor dem Hintergrund von G8, Revue passieren zu lassen, die dennoch am Ende viele schöne Erinnerungen berge, auf die man nun schon etwas wehmütig zurückblicke. Das große Ziel, das Abitur, sei nun zwar erreicht, es sei aber kein Abschluss, so Karl, sondern ein Sprungbrett: „Macht was draus.“ Die feierliche Ausgabe der Abiturzeugnisse setzte den Schlusspunkt unter die Verabschiedung der Abiturientinnen und Abiturienten. Einzelne Tutorengruppen und auch Tutoren nutzten diese, um sich beieinander zu bedanken und persönlich zu verabschieden. Zu guter Letzt bescherte die Big Band den Gästen noch einen gelungenen musikalischen Abschluss der Feierstunden.

Als Jahrgangsbeste wurden geehrt:

Christian David Karl, Tobias Scheerer, Philipp Steinbrecher, Selina Walper, Romina Euler, Katharina Deisenroth, Franziska Glatter, Johanna Rechmann, Marcel Becker, Larissa Constanze Stock, Simona Bodenstein, Marie-Luise Geißler, Melina Sophie Helm, Lea Julia Scholl und David Schopbach.

Es wurden folgende Preise vergeben:

Sozialehrenpreis der Albert-Schweitzer-Schule: Micha Günther

Sonderpreise Naturwissenschaften:

Abiturpreis 2014 der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV): Cornelius Mach Buchpreis und Mitgliedschaft der Deutschen Physikalischen Gesellschaft DPG: Dominik Damtew  Mitgliedschaft in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft: Tobias Scheerer, Simon Welker  Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh): David Schopbach, Philipp Steinbrecher, Tim Lukas Vey

Vorschlag für die Studienstiftung des deutschen Volkes:

Christian David Karl, Romina Euler, Katharina Deisenroth+++