Deutschlands einziges Hausrat & Eisenwarengeschäft mit Theater-Keller

24.07.14 - Freunde des „Kellergeflüsters“ kennen und schätzen die kleine Festspielstätte im 500 Jahre alten Gewölbekeller der Firma „C. Grebe – Haus & Co.“ am Bad Hersfelder Linggplatz. Seit nunmehr zehn Jahren dient dieses Kleinod als Ganzjahresfestspielbühne, wobei die Magie des abgeschlossenen historischen Raumes zu einer einzigartigen Erlebnisqualität führt. Untrennbar verbunden ist der Erfolg des „Festspielkellertheaters“ mit den Namen Carl Grebe als Eigentümer und Initiator und Götz Geißler als „Festspielflüsterer“ und Organisator, der diesen Raum seit 2004 mit Leben füllt.

In der Bad Hersfelder Innenstadt gibt es weitere Gewölbekeller, die jedoch der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Auch der Grebe-Keller fristete sein Dasein als Lagerraum für Ofenrohre und Gartenschläuche bis zum Jahr 2002. Damals feierte das alteingesessene Hausrat- und Eisenwarengeschäft sein 125-jähriges Firmen-Jubiläum, das mit einer bis heute legendären Feier im Gewölbekeller gekrönt wurde. Aus diesem Anlass wurde der Raum komplett aus- bzw. aufgeräumt und technisch auf den neuesten Stand gebracht. Da eine Live-Band spielte, wurde auch eine Bühne eingebaut.

Achim Grebe (links) und Götz Geißler ziehen kulturell an einem Strang ...

Im Jahr 2004 wurde die spontane Idee, dass sich diese Räumlichkeit für einen Kult(ur)keller geradezu anbietet, zeitnah umgesetzt. Noch im gleichen Jahr fand mit dem Stück „Das letzte Band“ die erste Theater-Premiere im Grebe-Keller statt und drei Jahre später wurde dieser als Theater-Keller ins Rahmenprogramm der Bad Hersfelder Festspiele übernommen. „Frankensteins Monster“ trieb im Gewölbe sein Unwesen und mit „Der gefesselte Prometheus“ hielt sogar eine griechische Tragödie Einzug. Beide Stücke wurden von Regisseur Michael Schachermeier in Szene gesetzt, der sich inzwischen von der Kellerbühne in Bad Hersfeld auf die Bühnenbretter des Burgtheaters Wien hoch gearbeitet hat. Der improvisierte Anfang auf dem Weg zum Kult(ur)keller ist längst Vergangenheit. In schöner Regelmäßigkeit reiht sich in Bad Hersfeld auch „unterirdisch“ ein kultureller Höhepunkt an den nächsten.

Theater, Lesungen, Musik, Gesang, Performances, Vorträge und Diskussionsrunden standen in den vergangenen Jahren auf dem Programm, das ausschließlich von Festspielschauspielern gestaltet wird. Intendant Holk Freytag setzt die Tradition seiner Vorgänger fort und bereicherte zum Beispiel in diesem Jahr mit einer Vortragsreihe über die Geschichte der Darstellenden Kunst das Angebot. Mit Schauspielerin Andrea Cleven las er Ende März aus den „Love Letters“. Wegen des großen Erfolges wird diese Veranstaltung am Montag, den 28.7.2014, wiederholt. Auch Marie Therese Futterknecht, Gerit Kling und Maddalena Noemi Hirschal bereichern nächste Woche das Rahmenprogramm. „Was die Ruine im Großen, ist der Keller im Kleinen“, betont Götz Geißler. Er gehört zu den Freunden der Festspielkultur, die den „Salon“ im innerstädtischen Untergrund ehrenamtlich tragen. „Das hier hat Benefizcharakter, ist ganzjährige Festspielwerbung“ betont der Hausherr.

Achim Grebe und Götz Geißler bezeichnen sich selbst als Freunde der Bad Hersfelder Festspiele, ihre Freude am Spiel leben sie seit Jahren als Statisten aus. Das Kulturangebot in der Stadt wird durch „das einzige Festspielkellertheater mit angeschlossenem Eisenwarenhandel weltweit“ bereichert, verdreht Götz Geißler mit einem Augenzwinkern die Tatsachen. Über das aktuelle Rahmenprogramm können sich Interessierte unter www.bad-hersfelder-festspiele.de oder www.festspielgefluester.de informieren. Wer in den Verteiler aufgenommen werden möchte, um ganzjährig auf dem neuesten Stand zu sein, erreicht Götz Geißler per Mail unter [email protected]. „Auf diese Weise vertiefen wir die Bindung zu unseren Gästen“, freut sich Geißler über den Erfolg. Karten sind auch unter Telefon 06621 72662 erhältlich. (Gudrun Schmidl) +++