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Abmarsch Fledermausgruppe -

SCHOTTEN Auf dem Pirschpfad

Lebensraum von Wildkatze und Co.: 100 Wanderer auf Tour durch Wald

29.07.14 - Nach dem großen Interesse Ende April an der Einführungsveranstaltung des Schottener Forums zum Thema „Leitarten im Natura 2000 Gebiet Vogelsberg – die Naturräume erleben“ in der ehemaligen Schottener Forstschule wurde am Sonntagnachmittag die Theorie in die Praxis umgesetzt und es ging in den Oberwald. Knapp 100 Besucher konnten sich nach der Begrüßung durch Schottens Forstamtsleiter Dr. Berndt Ott, einer von fünf Führungen anschließen. Bei den Wanderungen wurden die Lebensräume und Nahrungshabitate von Schwarzstorch, Wildkatze und den Fledermäusen erkundet, typische Waldlebensräume des hohen Vogelsberges gezeigt und Fragen nach dem Wert der Natur an sich und der Heimat Vogelsberg gestellt.

So stellten Michael Schier, Regionalkoordinator der Vogelschutzwarte und Revierleiter Dittmar Oefner (Herbstein) den „heimlichen Herr des Vogelsberges“, den Schwarzstorch, vor Die Teilnehmer erhielten einen Einblick in die Besiedlungsgeschichte des Schwarzstorches im Oberwald, seinen Nestbau und dessen Ausbesserung, Eiablage, Brut, Wegzug und Überwinterung. So sei ein Waldbach das typische Nahrungsbiotop. Dadurch habe der fließwässerreiche Vogelsberg eine herausragende Bedeutung für die Wiederbesiedlung des Schwarzstorches in ganz Mittelhessen. Der Schwarzstorch sei eine Leitart für das größte Vogelschutzgebiet Hessens-Natura 2000, betonte Michael Schier.

Dr. Wolfgang Dennhöfer (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) und Jörg Mewes führten die Besucher zu den Pirschpfaden der Wildkatze, die liebevoll „unsere Mieze im Oberwald“ genannt wird. Die Wildkatze werde durch mit Baldrian getränkte Lockstöcke angelockt. Sie reibe sich daran und die Haare, die am Staab hängen blieben würden genetisch analysiert und damit der Beweis der Wildkatze getätigt. Die Arbeiten würden von der Senckenbergstiftung in Gelnhausen durchgeführt.


Katze von Wildkameras fotografiert

Abmarsch Gruppe Goldenes Kalb

Die Lebensgewohnheiten der Katze wurden erläutert und die Ansprüche an den Lebensraum gezeigt. Naturwaldreservat mit der Kernfläche Naturschutzleitlinie und der Prozessschutzfläche des Naturschutzgroßprojekt und Habitatbäume dienten indirekt auch der Katze durch Ruhezonen und Totholz. Die Wildkatze sei schon mehrfach im Rahmen der Wildkameras des Luchsmonitorings fotografiert worden. „Fledermäuse – sensible Jäger der Nacht“ so lautete des Thema von Thomas Steinke (NABU Vogelsberg) und Axel Norgall, die die Tiere zwar die Tiere selbst aber deren Wohnstätten und Nahrungsansprüche zeigten.


Fledermäuse als Indikatoren für ökologisch gesunden Wald

Begrüßung Taufsteinhütte

Fledermäuse seien Indikatoren für ökologisch gesunden Wald, sie Besiedelten neben Gebäuden auch Bäume, so genannte „Habitatbäume“. Die Erhaltung dieser sei deshalb sehr wichtig für den Fledermausschutz und ein Wirtschaftsziel einer ökologisch, naturnahen Waldbewirtschaftung. Sie werden von den Förstern gezielt erhalten und markiert. In Hessen gebe es 19 Fledermausarten, davon im Forstamt Schotten 12 Arten, darunter die kleinste und häufigste Art Zwergfledermaus sowie das Mausohr, die größte heimische Art. Eine völlig neue Gefährdungsursache sind Windmühlen, wobei bereits der durch die Rotoren erzeugte stark erhöhte Luftdruck(schock) zum Tod führen kann (sog. Barotrauma)


Auf der Suche nach den (wahren) Werten

Fledermausgruppe

Das Thema: „Wertvolle Heimat Vogelsberg – 10 Gebote, um die goldenen Kälber zu stürzen!“ wurde von Hubert Straub (Kolping Vogelsbergdorf Herbstein) und Rolf Frischmuth (Naturpark Hoher Vogelsberg) vermittelt. Sie suchten mit den zahlreichen Teilnehmern nach den wahren Werten: Der Wald als Ausgleich,- und Gesundheitszentrum für den Menschen, sei heute wichtiger als je. Als Waldnutzer und – Gebraucher nannten sie: Hessenforst, Förster und Jäger, Wanderer, Radfahrer, Reiter, Landwirte, Windkraftanlagenbauer, Straßenbauer und andere. Ziele seien Geld verdienen, Urlaub machen, Gesundheit, Fitness Sport, Natur: Fauna und Flora Waldesthetik, Wachstum, Wachstum über alles.

Wichtig sei jedoch Qualität oder Stabilität im Wald und Forst für jetzt und in Zukunft. Letzte Station dann das goldene Kalb: Dinge denen man heute nachlaufen und glaubten sie seien für uns wichtig. Aber sie seien es überhaupt nicht. Am letzten Besichtigungspunkt dieser Gruppe, am Taufstein, war dazu in Lebensgröße ein „Goldenes Kalb“ aufgebaut. Hier gab es dann 10 Gebote, um die goldenen Kälber zu zerstören und 10 selbst erstellte Gebote im Umgang mit Wald und Flur um Ihn zu erhalten oder sogar zu retten. Fazit: Wer den Wald für sich nicht sinnvoll nutzt oder versteht, wird ihn auch nicht wertschätzen können. Nach der Wanderung stehen alle Fachleute an der Taufsteinhütte noch für Fragen und Gespräche zur Verfügung. +++

Gruppe Waldlebensräume am Goldenen Kalb

Gruppe Waldlebensräume

Gruppenteilung EINS und ZWEI


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