Interview mit Professor Dr. med. Volker Schächinger, Direktor der Medizinischen Klinik I (Kardiologie)

Professor Dr. med. Volker Schächinger (50) ist Direktor der Kardiologie am Klinikum Fulda. Er beantwortet die wichtigsten Fragen.

Jeder kann viel dafür tun, dass sein Herz kraftvoll schlägt. Deshalb möchte das Herz-Thorax-Zentrum am Klinikum Fulda die Bevölkerung sensibilisieren, aktiv gegen Herzschwäche vorzubeugen. Am 18. April veranstalten sie die „Tour mit Herz“ in der Domstadt – und jeder kann mitmachen.

Wie erkennt man eine Herzschwäche?
Bei einer Herzschwäche oder auch Herzinsuffizienz werden bestimmte Regionen im Körper nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt, weil das Herz zu schwach ist um die Blutmengen, die benötigt werden, durch den Kreislauf zu pumpen. Man bekommt Luftnot bei Belastung und im schlimmsten Fall auch im Ruhezustand. Ein wichtiges Merkmal für ein schwaches Herz sind geschwollene Beine. Man nimmt an Gewicht zu, weil der Körper zu viel Wasser angesammelt hat.

Wie verbreitet ist die Herzschwäche?
Die Herzinsuffizienz tritt aufgrund der weiter zunehmenden Lebenserwartung der Bevölkerung immer häufiger auf. Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzkranzgefäßerkrankung können zu einer Herzinsuffizienz führen und sind mittlerweile der häufigste Grund für eine Krankenhauseinweisung. Weitere Risikofaktoren sind Zuckererkrankungen oder das Rauchen.

Was kann man gegen die Herzschwäche tun?
Sportliche Betätigung macht die Gefäße elastisch. Die Überwindung des "inneren Schweinehundes" ist die beste Prävention und eine wichtige Säule in der Blutdrucksenkung neben der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten. Regelmäßiges Radfahren verringert das Risiko einer im mittleren Lebensalter häufig auftretende Herz-Kreislauf-Erkrankung sogar um das 20fache. Beim Fahrradfahren ist die Körperbelastung dynamisch, denn man wechselt zwischen Belastungs- und Erholungsphasen. Das ist günstig und trainiert den Kreislauf besonders gut.

Warum engagiert sich das Klinikum Fulda bei der Tour mit Herz?
Jeder muss an sein Herz denken und wachsam sein. Das Augenmerk soll auf der Herzschwäche - einem großen gesellschaftlichen Problem - liegen. Ich möchte mit meinem Team sensibilisieren und die Bevölkerung aufrufen, am 18. April an unserer Fahrradtour teilzunehmen – im gemeinsamen Kampf gegen die Herzschwäche.

Europäischer „Tag der Herzschwäche“
Schirmherrschaft: Oberbürgermeister Gerhard Möller/Landrat Bernd Woide

Luftnot schon bei kleinen Anstrengungen, Erschöpfung, geschwollene Beine: Oft Symptome einer Herzschwäche. Die sog. Herzinsuffizienz gilt als Volkskrankheit des 21. Jahrhunderts. Bestes Mittel gegen diese Erkrankung ist die rechtzeitige Vorbeugung durch Bewegung. Radfahren ist besonders gut geeignet, um Herzerkrankungen vorzubeugen. Das Herz-Thorax-Zentrum des Klinikums Fulda möchte Sie daher mit der „Tour mit Herz“ zum Radfahren motivieren.

12.00 – 16.00 Uhr Informationsstände zur „Herzgesundheit“
Zahlreiche Experten stehen Ihnen mit einem breitgefächerten Informationsangebot rund um das Thema „Herzgesundheit“ am Universitätsplatz zur Verfügung:

• Herz-Thorax-Zentrum Fulda (Klinikum Fulda)
• Deutsche Herzstiftung
• Herzsportgruppe Petersberg
• Gesundheitsnetz Osthessen
• Herzkinder Fulda e.V.
• ADFC: Service Fahrrad-Check
• Zweiradtechnik Hahner: kostenlose Pedelec-Testfahrten (E-Bike)

• Zwischenstopp: Schloss Fasanerie Eichenzell (mit Verpflegung)
• Ziel (ca. 16 Uhr): Kinder-Akademie Fulda: Besichtigung „Begehbares Herz“

Als Zeichen gelebter Inklusion können alle Menschen - mit oder ohne Behinderung – teilnehmen, die über ein verkehrssicheres Fahrrad verfügen. Geleitet wird die Tour von geschulten Tourenleitern des ADFC. Das Niveau ist auch für weniger Geübte sowie Familien mit Kindern geeignet. Kinder unter 16 Jahren müssen von einem Erziehungsberechtigten begleitet werden. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr. Eine Anmeldung zu der Tour ist nicht erforderlich. Sie können auch spontan teilnehmen!