Wie sind Sie OP-Fachpfleger geworden?

„1995 habe ich Zivildienst in einem Krankenhaus gemacht. Dort wollte ich nach einem Gespräch mit meinem damaligen Pflegedienstleiter die Ausbildung zum Krankenpfleger anschließen. Doch zwischen der Ausbildung und dem Ende des Zivildienstes hatte ich noch ein paar Monate Zeit und habe ganz untypisch einen ‚Ferienjob‘ im OP des Krankenhauses angeboten bekommen. Das war die Grundsteinlegung für mein späteres Einsatzgebiet. Damals wurde ich von meinen Kollegen als ‚Hobby-OP-Pfleger‘ tituliert: Mein Job ist damals wie heute meine Leidenschaft.

Seit dem 1. April 2017 bin ich bei Dr. Al-Hami im Neuro Spine Center angestellt. Dr. Al-Hami hat zuvor jahrelang in dem Krankenhaus, in dem ich beschäftigt war, operiert. Ich war neugierig und hatte einfach mal Lust darauf, etwas Neues kennenzulernen.“

Welche Aufgaben prägen Ihren Arbeitsalltag?

„Jeden Morgen bereite ich den OP vor und kontrolliere alle Geräte. Sobald die Reihenfolge der Operationen feststeht, werden die Instrumentensiebe und Einmalartikel gerichtet. Als OP-Fachpfleger gibt es zwei Aufgabengebiete: Zum einen die Springertätigkeit, zum anderen die des Instrumentierenden. Als Instrumentierender bin ich gleichzeitig Assistent des Arztes. Der Springer hingegen übernimmt alle anderen Arbeiten rund um die Operation. So ist er für die fachgerechte Lagerung des Patienten zuständig, übernimmt die Bedienung des Röntgengerätes, kümmert sich um anfallende Dokumentationsarbeiten und reicht bei Bedarf weitere Einmalartikel, Instrumente oder Medikamente dem Instrumentierenden an. Zusätzlich bin ich für die Nachbestellung der Implantate zuständig und wurde mit dem Aufgabengebiet des Gerätebeauftragten betraut.“

Ist das Problem MRSA bei Ihnen ein Thema und was tun Sie dagegen?

„Nein, das ist im NSC kein Thema. Von allen Patienten wird beim Anästhesievorgespräch ein Abstrich genommen. Dieser wird in einem Labor ausgewertet. Operiert wird erst, wenn der Abstrich negativ ist. Fällt dieser positiv aus, wird der Patient saniert und der OP-Termin vertagt. Bei uns kommt kein Patient in den OP-Saal, der MRSA positiv getestet wurde.“

Mit welcher Einstellung gehen Sie täglich an die Arbeit?

„Ich bin überwiegend gut gelaunt und fahre oft mit dem Fahrrad nach Fulda. Ich habe gut 30 Kilometer bis zu Arbeit und bringe den Schwung vom Fahrradfahren mit ins NSC. Das überträgt sich auch auf meine Arbeit. Ich versuche immer mein Bestes zu geben und gemeinsam mit dem Team einen größtmöglichen OP-Erfolg zu erzielen.“

Welche Eigenschaften muss man als OP-Fachpfleger mitbringen?

„Wenn ich nach meinem Beruf gefragt werde und sage, dass ich OP-Fachpfleger bin, sagen viele Leute: ‚Oh Gott das könnte ich nicht. Ich kann kein Blut sehen.‘ Vor Blut sollte man auf keinen Fall Angst haben. Zudem muss man lange stehen können und teamfähig sein.“

Gibt es Momente in Ihrer Zeit bei Dr. Al-Hami, die Ihnen immer in Erinnerung bleiben werden? Wenn ja, warum?

„Ich werde meinen ersten Tag hier garantiert nicht vergessen. Mir ist sofort der große und moderne OP-Saal ins Auge gestochen. Das war sehr imposant, denn wenn man die Säle anderer Krankenhäuser kennt, ist das schon eine Hausnummer. Und auch die Patientenzimmer sind sehr luxuriös und von guter Qualität. Es erinnert schon eher an ein Hotel. Das NSC macht einen sehr guten Eindruck.“