TSV Lehnerz verklagt den Fußballverband - Fall "BARTEL"

26.11.15 - Nach der Entscheidung des Hessischen Fußballverbandes (HFV), dem TSV Lehnerz drei Punkte abzuziehen, verklagt der TSV den Verband und zieht gegen die Entscheidung vor ein ordentliches Gericht. "Wir werden eine Klage einreichen und gegen dieses Urteil vorgehen", erklärt TSV-Finanzvorstand Martin Geisendörfer gegenüber OSTHESSEN|NEWS, "wir wollen, dass der HFV dieses Urteil aufhebt und wir die drei Punkte zurückbekommen, wie es sich gehört."

Im Hessenliga-Duell am 5. September bei Eintracht Stadtallendorf, das die Lehnerzer souverän mit 3:0 gewinnen konnten, war Abwehrhühne Sebastian Bartel vor dem Spiel nicht auf dem Spielberichtsbogen erfasst. Weil sich Niklas Odenwald beim Warmlaufen verletzte, rutschte "Baba" kurzfristig in die erste Elf. Kurioserweise verlas der Schiedsrichter Bartels Namen bei der Passkontrolle, obwohl Bartel nicht aufgeführt wurde. Er konnte sich schließlich auch ausweisen und war definitiv spielberechtigt. In der Halbzeitpause wurde der Schiedsrichter über den Fehler informiert. "Wir haben alles geändert und nachgetragen. Auch den Daten von DFBnet wurde Sebastian nachträglich hinzugefügt. Wir hätten nie gedacht, dass es jemals Probleme geben würde", so Geisendörfer weiter.

Stadtallendorf zog mit dem Fall an den grünen Tisch des Fußballverbandes und siegte - das Spiel wurde mit 3:0 für die Eintracht gewertet. "Hier wird die Satzung des Fußballverbandes mit Füßen getreten. Obwohl doch der sportliche Aspekt immer im Vordergrund stehen soll und wir ganz klar und verdient mit 3:0 gewonnen haben, sollen wir nun drei Punkte wegen dieser Kleinigkeit verlieren?", hinterfragte Geisendörfer das Urteil. In der Satzung sei eine Geldstrafe vorgesehen. Die fälligen 150 Euro habe der TSV bereits gezahlt.

Der Anwalt des TSV habe gute Siegchancen prognostiziert, weist aber auch auf das finanzielle Risiko bei einer Niederlage hin: "Das ist uns aber egal. Es geht uns ums Prinzip!" (Julius Böhm) +++