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Freudige Gesichter bei der Inklusiven Sportgruppe Fulda nach dem Tischtennis-Workshop - Alle Fotos: Martin Engel

SPORT "Rollstühle sind heute aus"

Tischtennis-Workshop der inklusiven Sportgruppe Fulda

10.12.15 - Sport verbindet. Was für Menschen verschiedener Kulturen gilt, gilt natürlich auch für Menschen mit und ohne Handicap. Seit November gibt es in der Barockstadt die "Inklusive Sportgruppe Fulda", die auf reges Interesse stieß. In verschiedenen Workshops sollen den Teilnehmern Sportarten näher gebracht werden. Am Mittwochabend stand in der Turnhalle der Bardoschule Tischtennis auf dem Programm.

ON|Sportvolontär Tobias Herrling im Gespräch mit Holger Nikelis, einem der Initiatoren ...

Hanns-Uwe Theele (rechts), Charly Weber (Mitte) und Holger Nikelis (links) ...

"Wir haben festgestellt, dass es in Fulda solch ein Angebot nicht gibt und haben dann den Versuch gestartet", erzählt Holger Nikelis, wie diese Sportgruppe ins Leben gerufen wurde. Die "Interessensgemeinschaft barrierefreies Fulda" (IGbFD) und die "sport grenzenlos gemeinützige GmbH", bei der Nikelis Geschäftsführer ist, machten gemeinsame Sache und initiierten das Projekt. "Wir sind noch in der Findungsphase, aber das Angebot wird schon gut angenommen", führt Nikelis, zweifacher Paralympicssieger im Rollstuhl-Tischtennis, aus.

Es habe sich ein Kern von 25 Teilnehmern gebildet, der jeden Mittwoch in die Neue Sporthalle der Bardoschule komme. Dieses Mal wurde die Zahl klar überschritten. Unterstützung erfuhr die inklusive Sportgruppe durch die Spieler des Verbandsligisten TTG Margretenhaun-Künzell, die mit Rat und Tat zur Seite standen. Und auch Charly Weber, Co-Trainer der Rollstuhl-Tischtennis Nationalmannschaft und Paralympicssieger 1992, war am Mittwochabend anwesend und zeigte, wie die Sportart funktioniert. "Unsere Beinarbeit ist die Körperspannung", erklärte Weber. Eine Hand müsse immer am Rad bleiben, um so die Richtung zu steuern. Und dann legten die Teilnehmer nach kurzem Aufwärmen auch schon los. Menschen mit und ohne Handicap forderten sich heraus und duellierten sich an der Platte. Die Experten Nikelis, Weber und die Spieler von Margretenhaun-Künzell beobachteten, gaben Tipps oder griffen selbst zum Schläger. Manch einer wagte sich auch in den Rollstuhl, um ein Gefühl für die veränderten Bedingungen zu bekommen. Zwischendurch waren es wohl einige zu viele. "Rollstühle sind heute aus", lachte eine Helferin. Und auch der Autor dieser Zeilen machte den Selbsttest. Fazit: "Ganz schön schwierig und Hut ab vor allen Sportlern, die im Rollstuhl Höchstleistungen bringen."

Wer wollte, konnte auch Basketball spielen

"Ich habe in der Presse gelesen, dass es diese Gruppe gibt und dachte mir: 'Da schaue ich mal vorbei.'", sagte der Dipperzer Michael Trapp, der regelmäßig an dem Sporttreffen teilnimmt und ergänzt: "Ich finde es beeindruckend, was diese Leute können." Fünf Trainingstage gab es bislang, an denen in lockerer Atmosphäre gemeinsam Basketball, Tischtennis, Boccia oder Badminton gespielt wurde. Am 18. November stand erstmals ein kleiner Workshop zum Thema Basketball auf dem Plan, nun stand Tischtennis im Mittelpunkt. "Ich habe acht neue Gesichter entdeckt, das heißt, ich muss einen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt bezahlen", flachste Hanns-Uwe Theele, 1. Vorsitzender der IGbFD, bei seiner Begrüßung.

Auch wenn der Schwerpunkt auf Tischtennis gelegt wurde, konnte sich jeder auch in einer anderen Sportart probieren. "Wer etwas anderes spielen möchte, kann das gerne tun. Bei uns ist es sehr familiär", sagte Holger Nikelis. Als Beispiel erwähnte er die "Kuchen-Tradition": jedes Mal bringe ein anderes Mitglied einen selbstgebacken Kuchen mit. Für dieses Jahr hat sich die "Inklusive Sportgruppe Fulda" das letzte Mal getroffen, im neuen Jahr geht es mit Boccia weiter. Holger Nikelis und Hanns-Uwe Theele hoffen auf weiter steigende Teilnehmerzahlen. (Tobias Herrling) +++

An die 40 Leute kamen am Mittwochabend in die Neue Sporthalle der Bardoschule

Charly Weber erklärte, worauf es ankommt

Die Spieler des TTG Margretenhaun-Künzell waren als Unterstützung dabei

Selbsterfahrung: ON|-Sportvolontär Tobias Herrling (hinten) im Duell mit OZ-Reporterin Svenja ...

... Fazit: Ganz schön schwierig und Hut ab vor allen Sportlern, die im Rollstuhl Höchstleistungen ...


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