Gedächtnis-Schwimmen für Hans Georg KIERBLEWSKI

19.05.16 - So viel los war schon lange nicht mehr im Alsfelder Hallenbad, wie an diesem Tag: Das Frühjahrschwimmfest des Alsfelder Schwimmvereins stand auf den Programm und lockte viele Kinder inklusive Familien in das Bad. Persönliche Bestzeiten, Vereinsrekorde und stolzes Vorführen des Dazugelernten motivierten die Kinder und Jugendlichen zwischen sechs und 17 Jahren. Der Stolz der Eltern und mitgebrachten Großeltern war in deren Augen anzusehen.

Doch bevor der Wettkampf startete, hielten alle Schwimmerinnen und Schwimmer eine Minute inne. Nur Tage zuvor war der langjährige Trainer und das Vorstandsmitglied Hans Georg Kierblewski verstorben. Michael Schweisgut, 1. Vorsitzender, gedachte ihm und seinem jahrelangen Engagement für den Verein, das von 1984 – mit dem Vereinseintritt der eigenen Kinder – bis zu seiner schweren Erkrankung im Spätsommer 2015 ununterbrochen währte. „Kein Dienstag ohne unseren Orgi am Beckenrand, keine Vorstandsitzung ohne seine ruhige und besonnen Art und keine Schwimmwettkämpfe, Beachvolleyballmeisterschaften, Wanderungen oder Austauschfahrten ohne seine Organisation“, blickte Schweisgut zurück. „Orgi, ich danke dir dafür.“

Ihm zu Ehren beschloss der Vorstand das Frühjahrschwimmfest kurzerhand in „Hans Georg-Kierblewski-Gedächtnis-Schwimmen“ umzubenennen. Mit dem Startpfiff durch den Starter Markus Wagner, der inzwischen die Trainingsgruppen von Hans Georg Kierblewski übernommen hat, starteten die rund 50 Kinder in den Wettkampf. Manche sprangen gleich mehrfach ins Wasser, um sich in den unterschiedlichsten Disziplinen mit ihren Vereinskameradinnen und -kameraden zu messen.

Zuerst waren die 25-Meter-Freistil-Strecken dran – die Wettkämpfe, in denen sich vor allem die jüngeren und erst neu hinzugekommenen Schwimmerinnen und Schwimmer ausprobieren. Bei den Jüngsten – dem Jahrgang 2010 – konnte sich bei den Mädchen Josefina Wettlaufer (37,0 Sekunden) vor Luise Heinz (46,6 Sekunden) und Samira Richter (53,1 Sekunden) durchsetzen. Bei den Jungen waren die jüngsten Schwimmer aus dem Jahrgang 2009. Dort gewann Alfred Schmidt mit 44,8 Sekunden vor Moritz Hahn (56,2 Sekunden) und Justin-Luca Degen (56,7 Sekunden).

Jahrgangsübergreifend waren die besten Schwimmer auf dieser Strecke bei den Mädchen Wibke Reibeling (Jahrgang 2004/17,5 Sekunden) mit der Bestzeit des Tages vor Diana Buchmann (2001/ 17,73 Sekunden) und Annika Gläser (2005/18,6 Sekunden). Bei den Jungen lag Paul Krutsch (2004/21,84 Sekunden) vor Bjarne Hecker (2007/22,73 Sekunden) und seinem älteren Bruder Jan-Ole Hecker (2004/23,9 Sekunden).

Pfingstmarkt 2015: Andreas Wagner (2. Vorsitzender, Michael Schweisgut (1.Vorsitzender) ...

Auf der 50-Meter-Strecke Brust überzeugte Carla Naumann (Jahrgang 2004) mit einer guten Leistung von 51,6 Sekunden, dicht gefolgt von Annika Gläser (2005/51,9 Sekunden) und Lea Bokskorn mit einer ebenfalls guten Zeit von nur 52,7 Sekunden. Als die beste Schwimmerin der jüngeren Jahrgänge von 2008 bis 2010 konnte sich Leandra Nagel mit einer für ihr Alter guten Zeit von 1:19,0 Minuten durchsetzen.

Auch die Jungs gingen eifrig im Brustwettkampf über 50 Meter. Gegen Alex Stamm (Jahrgang 1999), den ältesten Schwimmer an diesem Tag, hatte keiner eine Chance. Er setzte sich klar mit einer sehr guten Zeit von 42,8 Sekunden vom restlichen Feld ab. Julius Ziesche (2001) folgte ihm mit zehn Sekunden Unterschied. Etwas knapper dann der Abstand zu Paul Krutsch (2004), der 58 Sekunden für die Strecke benötigte und damit jahrgangsübergreifend sich den dritten Platz in der Disziplin sicherte.

Aber auch die Jüngsten der Jahrgänge 2008 bis 2010 wagten sich an die 50-Meter-Bruststrecke. Hier markierte Jakob Thoma (2008/1:18,2 Minuten) deutlich sein Revier, dicht gefolgt von Laurin Habermehl (2008/1:24,4 Minuten). Erneut machte Annika Gläser (2005) von sich Reden, als sie nach den guten Zeiten über die 50 Meter Brust auch über 50 Meter Rücken eine hervorragende Zeit (49,2 Sekunden) schwamm und sich somit den Gesamtsieg der Disziplin sicherte. Allerdings waren ihr Wibke Reibeling (2004/51,3 Sekunden) und Carla Naumann (2004/57,3 Sekunden) dicht auf den Fersen – ein interner Wettkampf, der in den nächsten Monaten sicherlich noch spannend werden könnte.

Bei den Jungs siegte klar Paul Steinbrecher (2003/49,5 Sekunden) vor Julius Zische und Luis Hahn. Beide schwammen eine 0:59er-Zeit, Ziesche war dem drei Jahre jüngeren Hahn nur sechs Millisekunden voraus.
Fast schon gesetzt gewann Annika Gläser auch die 50-Meter-Freistilstrecke mit 43,5 Sekunden und ließ wiederum Wibke Reibeling mit 46,6 Sekunden hinter sich. Jamila Sendrowski (2004/51,7 Sekunden) nutze in diesem Wettkampf ihre Chance und sicherte sich den dritten Platz im internen Vergleich.

Wiederum war es Alex Stamm, der mit 35,7 Sekunden über die 50-Meter-Freistil das Wasser durchpflügte und seinen Vereinskameraden kaum eine Chance ließ. Doch Paul Steinbrecher war davon wenig beeindruckt und schwamm mit knapp 41,3 Sekunden sich sicher auf den zweiten jahrgangsübergreifenden Platz. In der Disziplin konnte sich auch erstmals Marc Muschner (2000/48,4 Sekunden) mit einer guten Zeit unter den ersten Dreien platzieren.

Der Wettkämpfe noch nicht genug und da es ein vereinsinternes Schwimmfest war, waren die Regel auch etwas gelockerter, so dass zum Schluss die beliebten und inzwischen traditionellen Gaudi-Staffeln auf dem Programm standen: Wettschwimmen mit Gegenständen oder – dieses Mal ganz neu – mit Klamottenwechsel beim Abschlag. Gar nicht so einfach, wie auch manche Eltern feststellten, die sich an den Staffeln beteiligten. Denn die wassertriefenden Kleidungsstücke gingen nicht leicht und vor allem nicht so schnell wie gewünscht vom Leib, um dann nach Besitzerwechsel wieder durch die Bahnen zu ziehen. +++