Feuchte Luft als Spielverderber - Später Start brachte keine Wertung

15.07.16 - Mittlerweile hat sich das 3. OLC Glider Race auf der Wasserkuppe zum Wetterkrimi entwickelt. War der Mittwoch bedingt durch einen Kaltfrontdurchzug für eine Flugaufgabe chancenlos, keimte am Folgetag bei den Piloten Hoffnung auf einen fliegbaren Tag auf. Immer wieder musste Sportleiter Reiner Rose bei mäßigem Nordwestwind den Start zur 160 Kilometer Dreiecksflugaufgabe um die Wenden Phillipsthal- Alsfeld- Hohe Hölle verschieben.

In diesem Fluggebiet bestand die einzige Chance, vernünftige Aufwinde nutzen zu können. Durch die hohe Luftfeuchte breiteten sich die Cumuluswolken jedoch immer wieder aus, so dass der Energielieferant Sonne nicht mehr zum Zuge kam. Einzig der Nordwesthang der Wasserkuppe lieferte bis knapp über die Wasserkuppe dynamische Hangaufwinde. Gegen 15:30 Uhr lockerte die Bewölkung nochmals kurz auf. Um 15:45 Uhr Lokalzeit erfolgte der Start der ersten Glider Race Piloten. Anfangs waren die Steigwerte nicht schlecht. Einige Piloten meldeten bis zu 1,8 Meter in der Sekunde. Doch die Thermikwolken wurden mit dem Wind in Richtung Kreuzberg versetzt, während die Wasserkuppe wieder total abgeschattet wurde.

Optimistisch wurden am Donnerstag noch die Flugzeuge aufgebaut

Auch die Sportsoldaten der Bundeswehr von links David Barth, Kilian Biechele und Stefan ...

Auch Schulleiter Harald Jörges (Mitte vorne) wartete geduldig mit den Teilnehmern ...

Schlussendlich blieb Rose nur die Neutralisierung des Tages, da durch den abrupten Thermikstopp rund um die Wasserkuppe keine Chancengleichheit gegeben gewesen wäre. Auch in Kursrichtung baute die Thermik mehr und mehr ab. Christof Geißler aus Freudenstadt flog weit unter Starthöhe der Wasserkuppe am Nordwesthang vorbei. Sehenswert kämpfte er sich im Hangwind, wie die alten Rhönpioniere nach oben. Für mehrere Wanderer ein interessanter Anblick, wie der Discus 2b majestätisch am Fliegerdenkmal vorbeischwebte und an die Ursprungsform des Hangflugs erinnerte. „Für mich war es eine wunderbare Erfahrung, heute etwas den Rhöngeist zu spüren“, so der zweifache Deutsche Meister der Doppelsitzerklasse. Auf der Wasserkuppe flog Geißler bereits mehrere Wettbewerbe mit und ist absoluter Fan der Rhön.

Auch am Freitag (15. Juli) zeigt sich das Wetter nicht von seiner Schokoladenseite. Grauen Himmel mit tiefer Wolkenbasis sorgt weiterhin für Wartephasen. Doch ein heranrückendes Hoch macht Hoffnung, dass zumindest gegen 15 bis 16 Uhr nochmals die 160 Kilometer Flugaufgabe angegangen werden kann. So bleibt weiterhin das Abwarten auf die angesagten Aufwinde angesagt. Das Spiel mit Wind und Wolken im engen Cockpit sorgt für allerlei Stimmungsschwankungen.

Chris Jörges hier noch mit Zuversicht vor dem geplanten dritten Wertungsflug ...

Die anfangs starken Aufwinde breiteten sich aus und brachten die Thermik zum Erliegen ...

Wie die Rhönpioniere übte sich Christof Geißler aus Freudenstadt am Nordwesthang ...

Befreiend, wenn man sich gerade noch aus dem Tiefparterre vor der Außenlandung auf einen Acker oder Wiese gerettet hat. Hochstimmung, wenn es oben an der Wolkenbasis mit bis zu 200 Stundenkilometer voran geht. Alle 20 Sekunden sagt man, muss ein Streckensegelflieger neue Entscheidungen treffen. Denn nur wer den stärksten Aufwind nutzt, oder den optimalen Umweg fliegt, wird erfolgreich sein. Der Reiz des OLC Glider Race liegt darin, dass alle Piloten die Flugaufgabe gleichzeitig angehen. So hat jeder dieselbe Ausgangslage. Der Aufwindjäger, der die wenigsten Fehler macht, hat am Abend gut sichtbar für die Zuschauer die Nase vorne. Sofort ist er für alle als Gewinner des Tages sichtbar. 2016 wird wohl nicht als das Segelflugjahr des Jahrhunderts eingehen. Doch noch hoffen Chris Jörges und Christoph Limpert vom Rhönflug Gersfeld darauf, dass der Wettergott für sie noch ein Einsehen hat. Schließlich wollen sie noch zumindest einige Punkte erfliegen. +++