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Um diese Szene geht es in der Diskussion: Die Zwillinge laufen gemeinsam durch Ziel und grinsen - obwohl sie "nur" auf dem 81. und 82. Platz gelandet sind. - Foto: picture alliance/ZUMA Press

LAUFSPORT Nach Vorwurf der Inszenierung

Jetzt sprechen Lisa und Anna HAHNER: "Natürlich haben wir alles gegeben"

15.08.16 - Was war das für ein schönes Bild: Freudestrahlend sind die Zwillingsschwestern Lisa und Anna Hahner am gestrigen Sonntag beim olympischen Marathon ins Ziel gerannt. Zwar nur auf Rang 81 und 82 - doch das Lachen konnte den beiden trotzdem niemand nehmen. Aus genau diesem Grund werden nun Stimmen laut, die sagen, die "Hahner-Twins" würden sich inszenieren, seien nicht authentisch. Jetzt melden sich die Zwillinge selbst zu Wort. Von den Vorwürfen sind sie alles andere als begeistert.

"Platz 81 und 82. Definitiv nicht das, was wir uns erhofft haben. Ob wir alles gegeben haben? Was für eine verdammt blöde Frage. Ob wir zufrieden sind? Nein. Das Überqueren der Ziellinie? Dennoch eines unser größten sportlichen Momente. Seit vier Jahren haben wir auf diesem Moment hingelebt und hintrainiert. Dafür sind wir im Training an unser Limit und ab und zu auch darüber hinaus gegangen", schrieben die beiden am Montagmittag auf ihrer Facebook-Seite und reagierten damit vor allem auf die Vorwürfe der deutschen Serienmeisterin Sabrina Mockenhaupt.

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Diese hatte - ebenfalls auf ihrer Facebook-Seite - beklagt, dass Lisa und Anna nicht die Ehrlichkeit an den Tag legen würden, um zuzugeben, dass es mal nicht gut gelaufen ist. "Warum muss man mit aller Gewalt verkaufen wollen, dass man immer lacht und alles immer super ist? Ich liebe Menschen mit Ecken und Kanten und bin traurig, dass Anja Scherl bei dieser Inszenierung völlig untergegangen ist. Da fragt man sich, ob sich Ehrlichkeit und ein Kämpferherz in der heutigen Gesellschaft überhaupt noch lohnt."

Anja Scherl war beim Marathon am Sonntag die schnellste Deutsche - trotz ihrer guten Leistung war es jedoch das Bild der Hahners, das um die Welt ging. "Wer redet eigentlich von Anja Scherl? Wenige! Und die Medien? Zwillinge sind viel interessanter, und wenn sie noch zusammen ins Ziel laufen, ist das Medienspektakel perfekt!", echauffierte sich Mockenhaupt. Die 30-jährige Scherl arbeitet voll beruflich als Software-Entwicklerin und gilt als Entdeckung des Jahres in der deutschen Laufszene.

Lisa und Anna nehmen die Kritik gelassen: "Wir wollen euch an unseren Lauferlebnissen teilhaben lassen. Alle, die kein Interesse daran haben, dürfen die Seite gerne disliken", schreiben sie. Zum 81. und 82. Rang schrieben sie, dass das intensive Training der letzten Wochen, Monate und Jahre an ihren Körpern gezehrt habe. "Kleine Wehwehchen entwickeln sich über die Dauer zu Beschwerden, und irgendwann gewöhnt man sich an die Schmerzen. Zeit zum Auskurieren will man sich nicht geben, schließlich steht das große Ziel Olympia an und damit verbunden die Qualifikationsmarathons und die Leistungsnachweise. Jetzt werden wir unserem Körper die Ruhe geben, die er schon seit längerem fordert. Ruhe und Regeneration. Das Training wird erst wieder hochgefahren, wenn unser Körper dazu bereit ist. Danke, an alle, die mitgefiebert haben." (Suria Reiche) +++


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