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Der ehemalige Präsident des Fußballvereins SpVgg Unterhaching Engelbert Kupka (links) und der Vorsitzende des VfR Garching Uwe Cygan während der Gründungsveranstaltung des Aktionsbündnisses «Rettet die Amateurvereine» - Foto: Sven Hoppe / DPA

FUSSBALL Bündnis „Rettet die Amateurvereine“

Wie die Basis jetzt den größten Fußballverband der Welt unter Druck setzt

10.02.17 - Das Bündnis „Rettet die Amateurvereine“ will die Amateure stärken. Die Beteiligung wächst. Jetzt ist der Deutsche Fußballbund (DFB) gefordert.

Sechs Seiten ist das Schreiben, das Bündnis-Gründer Engelbert Kupka aufsetzte, lang. Sechs Seiten, auf denen Kupka die besorgniserregende Lage der Amateure skizzierte. Am vergangenen Montag schickte der ehemalige Präsident der SpVgg Unterhaching das Schreiben an den DFB und den Süddeutschen Fußballverband (SFV). Ob Kupka Gehör findet?

„Ich schätze die Chancen, eine Reaktion zu bekommen, auf Fifty-Fifty“, sagt Thomas Dreifürst, Vorstand des JFV Viktoria Fulda und Mitglied im Bündnis, das die Bedingungen für den Amateurfußball verbessern will. Ihre Kernforderung: mehr Geld. Die Deutsche Fußballliga (DFL), die die Profi-Klubs vermarktet, soll nach dem Willen von Kupka, Dreifürst & Co. mehr als die im Grundlagenvertrag mit dem DFB festgelegten drei Prozent an die Basis abführen.

Der Verband in der Kritik

Die Gründung des Bündnisses ist ein weiterer Schritt, die Situation auf den Sportplätzen der Republik zu verbessern. „Es wurden trotz (…) Appelle beim Bundestag in Erfurt Beschlüsse gefasst, die den Vertretern der Amateurvereine zeigten, dass sie weder im DFB-Präsidium noch in den Landesverbänden engagierte Vertreter ihrer Interessen und mit ihren Problemen kein Gehör finden“, kritisiert Kupka den Verband in seinem Schreiben, das ON|Sport vorliegt.

Der Zusammenschluss dieser neuen Interessensgemeinschaft sei die einzige Möglichkeit, die festgefahrene Situation zu verbessern. Und erste Erfolge habe man schon verzeichnen können. „Zwischenzeitlich haben sich (…) aus nahezu allen Landesverbänden Vereine der Aktion angeschlossen“, führt Kupka aus.

Setzt sich für die Basis ein: Thomas Dreifürst, Vorstand des JFV Viktoria Fulda ...Archivfoto: Christian P. Stadtfeld

Das ist auch das Ziel von Thomas Dreifürst. „Noch sind zu wenige Vereine, gerade aus Hessen, im Boot“, so der JFV-Vorstand, „aber ich hoffe, dass sich jetzt mehr mit der Thematik befassen.“ Denn, so Dreifürst, viele Vertreter wüssten nicht im Detail Bescheid und müssten auf die Problematik aufmerksam gemacht werden.

Dem Schreiben Kupkas ist ein ausführlicher Fragenkatalog beigefügt, der das Vorgehen des DFB kritisch hinterfragt. „Das sind fundierte Fragen, die eine Antwort verdient haben“, sagt Dreifürst. Unter anderem will das Bündnis wissen, warum der Grundlagenvertrag erst um vier und jetzt um sechs Jahre verlängert wurde. „Wurden die Delegierten auf die enormen rechtlichen und wirtschaftlichen Konsequenzen (…) für die Amateurvereine hingewiesen?“, will Bündnis-Gründer Kupka wissen.

„Eventuell aggressiver vorgehen“

Auf diese und weitere Fragen erhoffen sich Kupka, Dreifürst & Co. Antworten. Aber was, wenn der Verband darauf nicht reagiert? „Dann muss man eventuell aggressiver vorgehen“, bekräftigt Dreifürst und bringt beispielsweise eine Petition ins Spiel. „Die muss dann aber konkret sein und zum Beispiel einen Sonderverbandstag zum Ziel haben“, führt der JFV-Vorstand aus.

Um eine breitere Masse zu erreichen überlegt Thomas Dreifürst, den Weg auch über die Kreisfußballwarte zu gehen. „Vielleicht würden dann mehr Vereine hellhörig werden“, erhofft sich Dreifürst mehr Aufmerksamkeit. Das sechs Seiten umfassende Schreiben von Engelbert Kupka, es wird wohl erst der Anfang gewesen sein. (Tobias Herrling) +++


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