Darum machen Edelzell und Engelhelms gemeinsame Sache

15.02.17 - Im Fußball-Kreis Fulda gibt es die nächste Spielgemeinschaft. Die SG Edelzell und der SV Engelhelms machen künftig gemeinsame Sache. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Man konnte es sich bereits denken, was am Dienstagabend im Edelzeller Sportheim verkündet werden würde, als die Einladung zur Pressekonferenz kam. Einige Online-Portale der Region hatten in den Wochen zuvor schon spekuliert, was am Dienstag offiziell bekannt gegeben wurde: Die Fußballer der SG Edelzell und des SV Engelhelms machen ab der neuen Spielzeit gemeinsame Sache.

„Wir wollen in die Zukunft schauen und jungen Spielern eine Perspektive bieten“, sagte Volker Reinhard, Vorstand der SG Edelzell, über die Beweggründe, eine Spielgemeinschaft mit dem Nachbarn einzugehen. Und das, obwohl beide Klubs derzeit noch ausreichend Personal verfügen, wie beide Parteien festhielten.

„Aber genau das ist auch ein wichtiger Grund“, führte Reinhard aus, „Wir wollten den Zusammenschluss eingehen, solange es beiden Vereinen gut geht. Das ist für eine Spielgemeinschaft immer besser.“ Gekickt wird unter dem Namen SG Edelzell/Engelhelms – so wie auch schon die bestehende Gemeinschaft der zweiten Mannschaften beider Vereine heißt. Für einen anderen Namen – beispielweise SG Florenberg – habe man sich bewusst nicht entschieden.

„Wollen Identifikation aufrecht erhalten“

„Diese Überlegungen gab es auch. Aber wir wollten beide Vereine weiterhin im Namen haben, um die Identifikation aufrecht zu erhalten“, erklärte Andreas Pecks, Reinhards Vorstand-Kollege bei Edelzell. Der Zeitpunkt, die Spielgemeinschaft einzugehen, sei der richtige. Schließlich könne der neue Trainer im Sommer nahezu auf einen Kader von knapp 30 Mann, die sich um die Plätze streiten werden, zurückgreifen.

Die vier Vorstände von Edelzell und Engelhelms werden auch für die neue Spielgemeinschaft ...

Der neue starke Mann auf der Kommandobrücke ist auch schon gefunden: Zlatko Radic, derzeit noch bei Gruppenligist Haimbach unterwegs, wird die SG Edelzell/Engelhelms übernehmen. „Er war sofort Feuer und Flamme für diese Aufgabe“, sagte Reinhard über den neuen Trainer. Den Verantwortlichen sei es wichtig gewesen, einen unbefangenen Trainer, der nicht aus einem der beiden Lager stammt, der Mannschaft anzuvertrauen.

In welcher Liga die neue SG spielen wird, steht indes noch nicht fest. Derzeit konkurrieren Edelzell und Engelhelms noch in der A-Liga gegeneinander. Die für die Verantwortlichen beste Konstellation? Die erste Mannschaft soll in der Kreisoberliga (Edelzell hat noch Aufstiegschancen), die zweite in der A-Liga und eine geplante dritte Mannschaft in der C-Liga spielen.

Nachwuchssorgen entgegen wirken

„Was passiert, wenn beide Klubs in der A-Liga bleiben, steht noch nicht fest. Wir haben den Verband kontaktiert, aber bislang noch keine genauen Informationen bekommen“, so Engelhelms Vorstand Rainer Schneider. Schneider und seine Kollegen blicken dem neuen „Baby“ optimistisch entgegen. Schließlich gebe es die gemeinsame Jugendspielgemeinschaft (JSG) Florenberg seit 35 Jahren und die Spielgemeinschaft der „Alten Herren“ seit 15 Jahren.

Und wie sind die Reaktionen ausgefallen? „Natürlich gibt es immer wieder welche, die Bedenken haben“, gab Andreas Pecks zu, „aber es wurde überwiegend positiv aufgenommen.“ Und Rainer Schneider ergänzte: „Es war klar, dass der Zusammenschluss irgendwann kommen wird. Für manche kommt er vielleicht zu früh, aber viele negative Stimmen haben wir nicht gehört.“

Warum Edelzell und Engelhelms die Kräfte bündeln, liegt auf der Hand. „Wir haben - wie so viele Vereine - in absehbarer Zeit Probleme, genügend Nachwuchskräfte zu integrieren“, sagt Reinhard, „dem wollen wir entgegenwirken und uns für die Zukunft rüsten.“ (Tobias Herrling) +++