FSV Schlüchterner Löwen - Junge Wilde wollen den großen Nachbarn ärgern

23.07.17 - Sie heißen Germania, Buchonia, Alemannia oder Britannia. Sieht man sich im Fußball-Raum Osthessen um, stechen einem die teils kuriosen Namen der Vereine ins Auge. In der neuen Serie von ON|Sport gehen wir deren Geschichte und Bedeutung auf den Grund. Teil 17 beschäftigt sich mit den Schlüchterner Löwen, die sich gründeten, um dem großen Nachbarn ein Bein zu stellen.

Wir schreiben das Jahr 1996. Ein Dutzend junger Schlüchterner Studenten war es leid, bei der renommierten SG Schlüchtern auf der Ersatzbank zu schmoren. Die Vereinsführung setzte verstärkt auf auswärtige Kicker. Das wollte die eingeschworene Gemeinschaft nicht mehr länger hinnehmen.

So beschlossen die jungen Wilden in ihrer Stammkneipe „Löwenkeller“, der großen SGS ein Bein zu stellen, und gründeten einen Fußballverein. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten unter anderem der erfolgreiche Schlüchterner Bauunternehmer Peter Jökel, der Filmproduzent Sascha Ommert und Kalte-Markt-Präsident Ralf Hoffmann.

In der Saison 1997/1998 nahm der Verein den Spielbetrieb auf und schaffte zwei Jahre später den Aufstieg in die Kreisliga A Schlüchtern. Noch erfolgreicher agierten die Frauen und etablierten sich in der Bezirksliga. In jüngster Vergangenheit stiegen die Schlüchterner Löwen sogar in die Kreisliga C Schlüchtern ab. Heute brüllen die Löwen in der B-Liga.

In der Kultgaststätte „Löwenkeller“ gründeten sich vor mehr als zehn Jahren auch die Löwenfreunde Kinzigtal. Die tragen den Zusatz Hessen, da es im Schwarzwald einen Fanclub mit dem gleichen Namen gibt. Der Fanclub setzt sich Löwenfans zusammen, die noch aus Radi Radenkovic´ Zeiten am TSV 1860 München hängen. (Dietmar Kelkel) +++