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Der Vater trainiert den Sohn: Steinbachs Trainer Karl-Josef Müller (rechts) mit Sohn Marius - Fotos: Carina Jirsch

FUSSBALL Steinbachs Vater-Sohn-Gespann

Nur beim Rasenmähen gibts im Hause Müller Diskussionen

10.08.17 - Seit diesem Jahr spielt Marius Müller wieder für den Hessenligisten SV Steinbach. Sein Trainer ist zum insgesamt dritten Mal in seiner Karriere sein Vater Karl-Josef "Kalle" Müller. Auf und außerhalb des Platzes betonen Vater und Sohn ihr gutes Verhältnis. Zu Diskussionen komme es aber, wenn es um den eigenen Rasen geht.

Samstag, 24. September 2016: Der SV Steinbach geht als Hessenliga-Aufsteiger mit 1:5 bei Borussia Fulda unter. In Minute 63 setzt Marius Müller ein Highlight des Spiels. Mit einem Zuspiel hinter dem Standbein – dem sogenannten „Rabona“ – leitet Müller das 4:1 ein. Direkt vor den Augen seines Vaters „Kalle“ Müller. Hat das Steinbachs Trainer besonders geärgert? „Nein“, entgegnet Vater Müller, „auf dem Feld gibt es diese Vater-Sohn-Geschichten nicht.“

"Von ihm verlange ich ein bisschen mehr", sagt Trainer Müller über die Anforderungen ...

Zum dritten Mal in seiner Karriere wird Marius von Vater "Kalle" trainiert ...

O|N-Sportredakteur Tobias Herrling (links) im Gespräch mit Karl-Josef (Mitte) ...

Als vor wenigen Wochen, Marius Müller trägt mittlerweile das schwarz-weiße Steinbach Trikot, Lehnerz‘ Kemal Sarvan den Trainersohn auf Höhe der Mittellinie rabiat von den Beinen holt, muss „Kalle“ Müller schlucken. „Das ist immer so, wenn einer meiner Spieler gefoult wird. Aber wenn es den eigenen Sohn erwischt, ist das noch einmal etwas anders. Er hat richtig Glück gehabt“, sagt Trainervater Müller über die Szene, in der nicht wenige eine schlimme Verletzung von Marius Müller vermutet hatten. Er blieb – glücklicherweise – unverletzt.

Seit dieser Saison arbeiten Vater und Sohn zum dritten Mal in ihrer Fußball-Karriere zusammen. Bei den Borussen aus Fulda und nun bereits zum zweiten Mal in Steinbach trainiert „Kalle“ seinen jüngsten Sohn Marius. „Ich habe keine Vorteile und muss mich genauso beweisen wie jeder andere auch“, sagt der 26-Jährige, während sein Trainer ergänzt: „Von ihm verlange ich sogar ein bisschen mehr.“ Ein Tor markierte der Neuzugang, der unter anderem auch schon als Profi für Jahn Regensburg am Ball war, bislang seit seiner Rückkehr an den Mühlengrund. Nun geht es gegen Ex-Klub Borussia Fulda.

Vergangene Saison war Marius Müller noch für Borussia Fulda aktiv

Jetzt trägt er wieder das Trikot des SV Steinbach Archivfotos (2): Bernd Vogt

Hat eine Entwicklung bei seinen Schützlingen erkannt: SVS-Trainer Karl-Josef Müller ...

„Ein ganz besonderes Spiel“, gibt Müller zu, „es ist schön gegen die alten Kollegen zu spielen.“ Drei Jahre spielte der 26-Jährige für den SCB, war dort – wenn er frei von Verletzungen war -Leistungsträger und verlässlicher Torschütze. Weil er durch einen Berufswechsel den steigenden Aufwand nicht mitgehen konnte, entschied er sich für einen Wechsel zu Vater „Kalle“. „Eigentlich“, so der 55-Jährige, „ist das ja nichts Besonderes. Aber mit seinem Sohn Fußball auf diesem Niveau zu betreiben, ist schon außergewöhnlich.“

Auf diesem Niveau, das ist im zweiten Jahr in Folge die Hessenliga. Mit vier Zählern aus zwei Spielen erwischte der SVS einen – gemessen an den Gegnern – überraschend starken Start. Gegner Fulda hingegen wartet noch auf die ersten Punkte – haben aber auch erst einmal gespielt. „Favorit sind wir trotzdem nicht. Man muss sich doch nur einmal die Kader anschauen und vergleichen“, weiß Trainer Müller die Rollenverteilung einzuschätzen.

In den ersten beiden Spielen präsentierte sich Steinbach in starker Verfassung ...

Hat gut Lachen: Marius Müller (links, hier mit Vuk Toskovic) sammelte mit dem SVS bisher ...

Aber wie muss man sich einen Fußballer-Familie privat vorstellen? Dreht sich im Hause Müller – alle Familienmitglieder wohnen in Roßbach (Stadt Hünfeld) unter einem Dach – alles um das runde Leder. „Es lässt logischerweise nicht vermeiden“, erzählt Marius, „aber es gibt schon genügend andere Themen.“ Und Vater „Kalle“ ergänzt schmunzelnd: „Wir haben einen großen Garten, da gibt es einiges zu tun – Rasenmähen zum Beispiel.“

Denn auch wenn das Verhältnis ein gutes sei, wenn es um den eigenen Rasen geht, gibt es um die Pflege doch unterschiedliche Vorstellungen. „Ich hätte ja gerne einen Aufsitzrasenmäher“, sagt Marius und blickt zu seinem Vater, „aber da konnte ich mich noch nicht durchsetzen.“ Sich durchsetzen will der 26-Jährige auch am Mühlengrund. Und muss da nicht nur seinen Trainer, sondern auch seinen Vater von sich überzeugen. Denn der verlangt vom eigenen Sohn ein paar Prozent mehr. (Tobias Herrling) +++


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