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- Fotos: S. Henning
09.11.08 - REGION
CASTOR-Zug rollte ohne Zwischenfall in nur drei Stunden durch Hessen
16.000 Polizisten in der Luft, auf der Schiene und auf Straßen begleiten den derzeitigen Castor-Transport durch Deutschland. Heute morgen rollte der Castor-Zug gegen 11.00 Uhr durch die Region Osthessen - ohne einen besonderen Zwischenfall. Der Zug verließ nach jüngsten Informationen um 13.45 Uhr "ohne Störungen" das Land Hessen im Norden, teilte die Polizei in Fulda mit. Zur genauen Fahrstrecke wollte ein Sprecher keine Angaben machen. Die Gesamteinsatzleitung hatte wie in den Jahren zuvor, für die Landespolizei das Polizeipräsidium Osthessen in Fulda. Seitens der Bundespolizei in Hessen ist erstmalig seit der Neuorganisation der Bundespolizei im März 2008 die Bundespolizeidirektion Koblenz zuständig. Die bereits in den vergangenen Jahren bewährte Kooperation zwischen der Bundes- und der Landespolizei hat sich auch bei diesem Einsatz wieder bestätigt und zu dem reibungslosen Ablauf beigetragen. Der Zug war von Würzburg gekommen und kann verschiedene Routen durch Hessen nehmen. Die folgenden Bilder entstanden bei Haunetal-Neukirchen im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Dagegen haben Unbekannte in anderen Region mit verschiedenen Anschlägen auf Bahnanlagen in Hessen offenbar versucht, den Castor-Transport auf dem Weg nach Gorleben zu behindern. Bei Hofgeismar und Wiesbaden waren Bahnstrecken teilweise lahmgelegt. Zwischen Grebenstein und Hofgeismar in Nordhessen seien am gestrigen Samstagmorgen Signalkabel angezündet worden, berichtete ein Sprecher der Bundespolizeidirektion Koblenz. Es gebe "eindeutige Hinweise", dass Atomkraftgegner für die Brandstiftung verantwortlich seien. In Wiesbaden-Schierstein hätten ebenfalls am Samstagmorgen Unbekannte in der Nähe von Kabelkästen Reifen in Brand gesetzt, berichtete der Polizeisprecher weiter.
Der Castor-Transport mit Atommüll war am Freitag im französischen La Hague gestartet und ist auf dem Weg zum Zwischenlager nach Gorleben. Gegen den Transport gibt es bundesweit massive Proteste. Allein rund 10.000 Beamte sind in der Region Lüneburg vor Ort für das letzte Schienenteilstück von Lüneburg bis Dannenberg eingeplant. Von dort müssen die elf Behälter auf Tiefladern über die Straße ins Zwischenlager im Landkreis Lüchow-Dannenberg gebracht werden. Dies ist für den morgigen Montag geplant. +++