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Mahnwache heute Abend auf dem Universitätsplatz in Fulda. - Fotos (8): Hans-Hubertus Braune

Lukas Mall (24) aus Loheland bei Künzell war bis vor wenigen Tagen im Westjordanland.

09.01.09 - FULDA

Über 60 Menschen haben am heutigen Freitagabend auf dem Fuldaer Universitätsplatz der Opfer der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Hamas und Israel gedacht. Einer der Hauptinitiatoren dieser Mahnwache war Lukas Mall aus Loheland bei Künzell (Landkreis Fulda). Der 24-jährige Student war bis vor wenigen Tagen selbst nahe der Krisenregion. Mall, der den Studiengang "Soziale Arbeit" im fünften Semester belegt, sammelte während eines viermonatigen Auslandssemester im Westjordanland viele Erfahrungen. "In Ramallah selbst bekommt man von den Unruhen im Gazastreifen wenig mit. Das Leben ist vielfältig", sagte Mall in einem Gespräch mit osthessen-news. Er studierte an einer palastänischen Universität, spricht die arabische Sprache und hat viele Kontakte geknüpft. "Bei meinen Freunden aus Palästina ist der Krieg im Gazastreifen praktisch den kompletten Tag das Hauptthema", erklärte der engagierte Student, der selbst an mehreren Demonstrationen der Palästinenser in Westjordanland teilgenommen hat. Dort werde auf die jungen Demonstranten gar mit Tränengas und Munition geschossen. "Wir waren auf einer Tour durch die Westbank mit der Organisation www.stopthewall.org an der Grenze zu Israel", erklärte Mall.

Checkpoints und eine Vielzahl an Militärverordnungen und Restriktionen zielen darauf ab, die palästinensischen Dörfer und Städte einem permanenten unerträglichen Druck auszusetzen. Heute sind insgesamt 14 Ortschaften in der besetzten Westbank von der Zwangsumsiedlung bedroht.

"Viele junge Menschen haben den Glauben an die Politik und die Zukunft in ihrem Land verloren", sagte Mall. Er vergleiche die Situation mit seinen Eindrücken aus dem Jahre 2005 als er sein freiwilliges soziales Jahr im Westjordanland absolvierte. "Nur wenige Menschen sagen: Es muß weitergehen", beschreibt der 24-jährige Osthesse die Enttäuschung der Palästinenser an der nationalen wie auch internationalen Politik. Seine israelischen Freunde würden dagegen weniger über die Situation sprechen. "Ihr Land müsse sich verteidigen", erklärte Mall die Meinung der Israelis.

In einem Video-Interview (klicken Sie auf den orangefarbenen Button oberhalb des Artikel) beschreibt Lukas Mall seine Eindrücke aus Ramallah, Westbank und dem Westjordanland. (Hans-Hubertus Braune) +++


Die Mahnwache vom Balkon der Karstadt-Filiale aus.






"Free"-der Ruf nach Freiheit an der Mauer zu Israel. - Alle Fotos: Lukas Mall

Demo in Kfar Kadum.



Demonstranten zwischen den Olivenbäumen vor der Siedlung.


Tränengaswolken zwischen den Olivenbäumen, im Hintergrund eine Siedlung, die ein Teil des Landes des Dorfes beschlagnahmt hat.

Häuser gebaut mit Geldern von der europäischen Union, leider wurde kurz vor Fertigstellung die Straße gesperrt und das Gebiet zu militärschem Sperrgebiet erklärt. Die Häuser sollten für die Palästinensische Gewerkschaft sein.


Das Haus von Hani Amer. Umgeben von Zaun, Mauer und Siedlung nimmt er und seine Familie ein verdammt schweres Leben auf sich. Er hat horrende Geldsummen angeboten bekommen, um sein Haus zu verlassen, er hat nicht angenommen. Er hatte ein Gerichtsverfahren laufen, an dem er nicht teilnehmen konnte, da er keine Genehmigung bekommen hat, nach Israel zu gehen. Mittlerweile wird er von viele internationalen Organisationen unterstützt, damit er sein Land und Haus nicht verliert.

Schüler/innen aus einem Dorf was komplett vom Zaun umgeben ist an dem einzigen Checkpoint durch den sie raus können. In das Dorf dürfen nur Menschen, die dort geboren sind. Wenn eine Person aus dem Dorf raus geht muss sie den Checkpoint am gleichen Tag wieder passieren, sonst verliert sie das Recht dort zu leben.


Mauer um Qualqillia. "Ich muss noch Bilder von der israelischen Seite machen, von dort erkennt man sie kaum, da sie komplett aufgeschüttet und bepflanzt ist", erklärt Lukas Mall.

Ähnlich wie in Tulkarem ein Chechpoint für Arbeiter die in Israel arbeiten, nur in Tulkarem.

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