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Klare Sache: Maberzell verliert gegen Superstar Timo Boll und Düsseldorf
03.12.18 - Klare Heimpleite für den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell: Der heimische Tischtennis-Bundesligist unterlag am Sonntagnachmittag dem Serienmeister Borussia Düsseldorf mit 0:3 und kassierte die siebte Niederlage der Saison. Die Play-Offs scheinen uneinholbar entfernt. Den Osthessen droht erstmals seit fünf Jahren das Aus in der Hauptrunde.
Maberzell gegen Düsseldorf – diese Begegnung zählt zu den Krachern im deutschen Tischtennis. Bei beiden Rivalen läuft es in der aktuellen Runde aber eher mäßig, sie lagen vor dem Spiel nur auf den Plätzen fünf und sechs der Tabelle. Während der Serienmeister mit dem klaren Sieg auf Play-Off-Kurs bleibt, müssen sich die Fuldaer wohl damit anfreunden, erstmals seit fünf Jahren das Halbfinale zu verpassen.
Schon die Aufstellung der Gäste sagte Einiges aus: Düsseldorf hatte mit Sharath Kamal Achanda, Kristian Karlsson, Anton Källberg, Omar Assar und - natürlich - Superstar Timo Boll seinen kompletten Kader nach Osthessen mitgebracht – zum ersten Mal in der laufenden Saison. Für Boll war es zudem erst der zweite Einsatz der Runde – beide übrigens gegen Maberzell.
"Ich will das nicht kommentieren, dazu soll sich jeder seine eigene Meinung bilden", blieb TTC-Präsident Stefan Frauenholz nach dem Spiel zwar diplomatisch, es klang aber deutlich durch, dass Düsseldorfs Auftellung aufs Maberzeller Gemüt schlug. "Gegen andere Mannschaften spielt der Trainer (Danny Heister, Anm. d. Red.) mit, gegen uns sind alle fünf dabei", sagte Frauenholz vielsagend. Mit voller Kapelle wurden die Düsseldorfer vor 675 Zuschauern ihrer Favoritenrolle gerecht.
Den Anfang machte Achanda, der Wang Xi mit 3:1 besiegte und die Führung markierte. Bitter aus Maberzeller Sicht: Im dritten Satz verspielte Xi mit einem zu kurz geratenen Aufschlag einen Satzball. "Wenn Xi das 2:1 macht, geht das Duell anders aus", sollte TTC-Trainer Qing Yu Meng sagen. Gegen Düsseldorfs Inder hat Fuldas Nummer eins eine enorm gute Bilanz - ein Einzelsieg Xis war fest eingeplant, zumal Achanda nicht den fittesten Eindruck in der Wilmingtonhalle hinterließ.
"Wir wussten, dass wir nur im Duell Xi gegen Achanda eine Chance haben würden. Schade, dass es nicht geklappt hat, danach war es umso schwieriger", haderte Meng. Weil Xi eine eigene Satzführung verpasste, konnte Achanda den dritten Satz mit 13:11 gewinnen und die Vorentscheidung besorgen. Letztlich hieß es im Duell Achanda gegen Xi 3:1. Das gleiche Ergebnis sollte es nach dem zweiten Duell des Tages geben.
Timo Boll, der erfolgreichste deutsche Spieler aller Zeiten, machte gegen Ruwen Filus kurzen Prozess und erhöhte auf 2:0. Zwar konnte Filus, der noch nie gegen Boll gewonnen hat, nach jeweils deutlichen Satzführungen Bolls verkürzen und nach dem dritten Satz gar auf 1:2 stellen, im vierten Satz aber machte Boll mit einem 11:7 alles klar und erhöhte für die Gäste. "Wenn bei Düsseldorf Boll mitspielt, sind sie für uns nahezu unschlagbar, weil sie einfach gut gegen Abwehrspieler spielen können", stellte Frauenholz einmal mehr fest.
Den besten Eindruck der Gastgeber hinterließ Tomislav Pucar, der im dritten Duell des Tages gegen Kristian Karlsson aufopferungsvoll kämpfte, sich aber mit 1:3 geschlagen geben musste. "Tomislav hat eine aggressive Spielweise, das gefällt den Zuschauern. Er muss im dritten Satz bei 6:3 das Ding eigentlich nach Hause fahren", sagte Frauenholz über Pucars Vorstellung. Karlsson stellte von 3:6 auf 8:5 und sicherte sich mit einem 11:8 den dritten Satz. Anschließend war das Duell entschieden und Düsseldorfs Schwede machte mit einem 11:6 den 3:0-Sieg des Serienmeisters perfekt.
Während die Borussen damit auf Kurs Play-Offs bleiben, wird es für Maberzell immer schwerer, diese zu erreichen. "Wir haben gesagt, dass wir mit dieser Mannschaft einen kleinen Umbruch haben und zwischen den Plätzen vier und acht landen wollen", wollte Trainer Meng auf diese Debatte nicht eingehen. Mit nun 8:14-Punkten liegt der TTC Fulda-Maberzell auf dem siebten Tabellenplatz. (the)
DIE STATISTIK ZUM SPIEL:
Wang Xi - Sharath Kamal Achanda 1:3 (11:7, 5:11, 11:13, 8:11)
Ruwen Filus - Timo Boll 1:3 (8:11, 7:11, 12:10, 7:11)
Tomislav Pucar - Kristian Karlsson 1:3 (9:11, 11:6, 8:11, 6:11) +++