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Drive-in Streik sorgt für ungewöhnliches Streik-Bilder am Montagmorgen. - Fotos: Klaus Dehnhard

BAD HERSFELD Wichtige Forderungen

Amazon-Streik in Corona-Zeiten: Drive-in sorgt für Streik im Home-Office

30.06.20 - Streiken unter besonderen Umständen ist das Credo seit dem frühen Montagmorgen bei Amazon in Bad Hersfeld. Zwar sollen es knapp 500 Beteiligte sein, die an den Maßnahmen teilnehmen, allerdings ist diese Anzahl weder vor dem Firmengelände noch auf dem Festplatz zu sehen. Gegen 8.30 Uhr waren es auf dem Platz im Stadtteil Hohe Luft etwa 25 Teilnehmer, vor dem Standort "FRA 3" waren es fünf Personen. Teilnehmer tragen sich in eine Liste ein und fahren dann wieder nach Hause. Der Drive-in Streik ist ein Streik im Home-Office.

Die Regelung, dass eine Art Drive-in installiert wurde, hält viele Arbeitnehmer davon ab, an den normalen Streikmaßnahmen teilzunehmen, obwohl die Anliegen der Belegschaft und der zuständigen Gewerkschaft von extremer Bedeutung sind: Als wichtigste Forderung erhebt die Gewerkschaft Verdi  den Anspruch, eine allgemeine Lohnerhöhung um zwei Euro pro Stunde. Zudem soll die Produktion "entschleunigt" werden. Dies bedeutet konkret, dass das Arbeitsvolumen in allen Bereichen abgesenkt werden soll. Damit keinerlei Zeitdruck für die Arbeitnehmer entsteht.

Am Werksstandort haben sich nur wenige Streikende eingefunden.

Gerade auch die aktuelle Corona-Pandemie beschäftigt die Arbeitnehmer bei ihren Streikmaßnahmen. Gemeinsam mit Verdi fordern sie, dass die Arbeitnehmer täglich über die aktuellen Fallzahlen im Werk und in den einzelnen Abteilungen informiert werden. Außerdem wird gefordert, dass die Risikogruppen, nach Definition des Robert-Koch-Instituts, bezahlt freigestellt werden sollen.

Umdenken bei Mund-Nasen-Schutz gefordert


Auch im Umgang mit der Verpflichtung des Mund-Nase-Schutzes fordern die Streikenden ein Umdenken. "Personen, die laut ärztlichem Attest keinen Mund-Nasen-Schutz tragen können, müssen entweder in Bereichen eingesetzt werden, wo keine Tragepflicht besteht oder bezahlt frei gestellt werden. Beschäftigten, die der Maskenpflicht unterliegen, ist pro Arbeitsstunde eine kurze bezahlte Pause zu gewähren, in der sie sich an einem Ort aufhalten können, wo keine Maskenpflicht besteht", heißt in der offiziellen Zielsetzung der Streikmaßnahmen von Verdi.

Ob die Maßnahmen unter den derzeitigen Umständen und bei der mageren Beteiligung des offensichtlichen Streikes allerdings beim Logistik-Riesen Amazon für ein Umdenken sorgt, darf bezweifelt werden. (Kevin Kunze)+++


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