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02.09.09 - SCHLITZ
Schließt Insolvenzverwalter "EICHHOFF"-Werk? - Bürgermeister: "Katastrophe"
Als "Katastrophe" hat der Schlitzer Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer die vom Insolvenzverwalter angekündigte Schließung des Eichhoff-Werkes in Schlitz bezeichnet. Insolvenzverwalter Reuss hatte am Mittwochmorgen in einer Betriebsversammlung die Schließung angekündigt und die Gründe dargelegt, warum es für ihn als Insolvenzverwalter keine andere Möglichkeit gebe.
Bürgermeister Schäfer, der verschiedentlich in „Rettungsaktionen“ für die Firma Eichhoff eingebunden war, zeigte sich äußerst betroffen darüber, dass es nicht gelungen war, einen Investor zu finden.
Schlimm sei die Situation für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so der Bürgermeister. Viele arbeiteten seit ihrer Ausbildungszeit bei der Firma Eichhoff und oft auch mehrere aus einer Familie. Für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ende nicht nur einfach ein Arbeitsverhältnis, sondern es gehe ein Stück Lebenswerk zu Bruch. Denn wenn man ein ganzes Leben lang bei Eichhoff gearbeitet habe, dann habe man auch eine innere Bindung zum Unternehmen entwickelt.
Bürgermeister Schäfer hofft, dass zügig ein Interessenausgleichs- und Sozialplan erarbeitet werde und möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neue Arbeit finden.
Mit der angekündigten Schließung des Werkes erreichte das "Auf und Ab" des traditionsreichen und seit 90 Jahren bestehenden Elektronikunternehmens mit zuletzt etwa 130 Beschäftigten seinen vorläufigen Tiefstpunkt. Anfang des Jahres schien "alles in Butter" und war die Übernahme durch einen Investor aus Österreich fast perfekt. Nur Stunden vor der Unterschrift beim Notar platzte der Deal. Der Insolvenzverwalter nannte das Verhalten "Kopflos und widersinnig". (Die ganzen Hintergründe lesen Sie unter http://www.osthessennews.de/beitrag_D.php?id=1164438 ). Jetzt fünf Monate nach der offenbar ergebnislosen Suche nach einem Investor sieht Reuss keine Chance mehr und will das Werk dichtmachen. +++