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07.10.09 - FULDA

Trauer um Bundeswehr-Soldat: Edelzeller (24) starb an Folgen von Taliban-Attentat

Trauer um einen 24-jährigen Mann aus Fulda-Edelzell: Knapp 14 Monate nach einem heimtückischen Selbstmordanschlag der Taliban auf eine Patrouille der Bundeswehr in Afghanistan ist der junge Mann am vergangenen Sonntag in einem Krankenhaus in Mainz an den Folgen seiner schweren Verletzungen verstorben. Am 6. August 2008, um 14.58 Uhr Ortszeit, hatte ein Selbstmordattentäter auf einem Motorrad seine Sprengladung an einem liegen geliebenen Bundeswehr-Fahrzeug gezündet. Dabei waren der 24-jährige Fallschirmjäger und zwei seiner Kameraden schwer verletzt worden.

Der Edelzeller wurde in ein Bundeswehrkrankenhaus nach Koblenz geflogen und dort behandelt. Zwischenzeitlich hatte sich sein Gesundheitszustand gebessert und er konnte nach Hause. Die Soldaten erlitten bei dem sinnlosen Angriff Verbrennungen, Knochenbrüche und schwere Lungenschädigungen durch die Sprengstoffexplosionen. Während es den beiden Kameraden des Edelzellers inzwischen gesundheitlich besser geht, musste der Osthessen den Taliban-Anschlag mit seinem Leben bezahlen. Das Bundesministerium der Verteidigung plant am kommenden Montag eine Trauerfeier in Fulda für den verstorbenen Soldaten. An der Trauerfeier wird auch der Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung teilnehmen, erklärte des Ministerium heute Nachmittag in Berlin.

Tief erschüttert und betroffen zeigte sich Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller am Nachmittag in einem Gespräch mit osthessen-news. "Ich wusste, dass er verletzt war. Aber wir hatten immer die Hoffnung auf Genesung", sagte Möller. Der Krieg in Afghanistan habe - auch wenn er nicht so heisst - unmittelbare Auswirkungen auf das persönliche Umfeld. Auch Bundesverteidigungsminister Jung reagierte angesichts des Todes 14 Monate später nach Angaben seines Ministeriums tief bestürzt und sprach der Familie in einem Brief sein Beileid aus.

Der sinnlose Tod des jungen, ledigen Mannes zeigt einmal mehr die Gefährlichkeit des Krieges in Afghanistan auf. Die radikal-islamischen Taliban verüben nahezu täglich Anschläge auf die internationalen Schutztruppen am Hindukusch. Die internationalen Schutztruppen der NATO wollen in Afghanistan die Bevölkerung vor den Aufständischen beschützen und beim Aufbau einer landeseigenen Polizei helfen. Von diesem Ziel scheinen die Einsatztruppen jedoch weit entfernt. Die Amerikaner denken derzeit über eine Aufstockung der Truppen nach. Bereits 36 Bundeswehrsoldaten haben im Afghanistan-Einsatz ihr Leben verloren. Immer wieder berichten auch Soldaten aus Osthessen von den schwierigen Verhältnissen im Kriegsgebiet, von Angst, ständiger Bedrohung und traumatischen Erlebnissen - allein in der deutschen Öffentlichkeit wird davon wenig Kenntnis genommen. Derzeit befinden sich nach Angaben des Bundesministerium der Verteidigung 4.260 Soldaten der Bundeswehr im ISAF-Einsatz in Afghanistan.

P.S.: Aus Rücksicht auf die Angehörigen und Freunde verzichtet die Redaktion auf weitere - ihr vorliegenden - Informationen. (Hans-Hubertus Braune) +++

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