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19.10.09 - Birstein

Gebäudebrand und schwere Unfälle: Gemeinsame Herbstübung der Feuerwehren

"Feuer in der Schreinerei Jürgen Stahlhofen GmbH in Birstein. Mehrere vermisste Personen. Starke Rauchentwicklung!" Dies war die erste Alarmmeldung zur diesjährigen Herbstübung der Feuerwehren der Großgemeinde Birstein. Nach der Alarmierung über Funkmeldeempfänger und Sirene rückten die Wehren Birstein, Hettersroth, Untersotzbach, Oberreichenbach und Unterreichenbach sowie das Deutsche Rote Kreuz mit insgesamt sechs Fahrzeugen zur Einsatzstelle aus. Nach einer ersten Erkundung wurde festgestellt, dass vermutlich fünf Mitarbeiter im Fertigungsbereich vom Rauch eingeschlossen waren. Der Einsatzleiter veranlasste sofort, dass 2 Trupps (4 Personen) mit Atemschutz zur Menschenrettung in das verrauchte Gebäude vorgehen. Hier konnten bereits nach 9 Minuten die ersten Personen gerettet und an das DRK zur weiteren Versorgung übergeben werden. Unmittelbar danach wurde ein weiterer Brand im Spänebunker festgestellt. Zu dieser Brandbekämpfung musste die Einsatzkräfte neu geordnet und eingesetzt werden. Keine leichte Entscheidung für den Einsatzleiter. Durch Funkprobleme wurde die Lage noch zusätzlich erschwert.

20 Minuten nach Beginn des Einsatzes erfolgte durch die Leitstelle Gelnhausen die zweite Alarmierung. Nun wurden die Wehren aus Oberreichenbach, Mauswinkel, Kirchbracht, Illnhausen Völzberg und Wüstwillenroth sowie erneut das DRK zur Eisatzstelle gerufen. Rauchentwicklung in der Autowerkstatt Simon, verursacht durch einen Kabelbrand in einem PKW und vermutlich mehrere verletzte Personen, war das Einsatzstichwort. Trotz des längsten Anfahrtswegs war die Wehr aus Wüstwillenroth nach kurzer Zeit als Erste vor Ort und übernahm somit die Eisatzleitung. Auch hier musste mit Atemschutz und Wasser am Stahlrohr vorgegangen werden, um die vermissten Personen im total verrauchten Werkstatttrakt ausfindig machen zu können. Zusätzlich wurde durch das ebenfalls vor Ort befindliche THW das Szenario noch erweitert. Die Simulation eines berennenden Stromverteilers im Zugangsbereich forderte den Eisatzkräften weitere Entscheidungen ab. Diese wurden durch den unabhängigen Übungsleiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) als schnell und effektiv beurteilt.

Die TEL, die im Übrigen auch die Aufgabe der Organisation und Koordination vor Ort übernahm, hatte als nächsten Übungsteil einen schweren Verkehrsunfall angenommen, bei dem sich die verletzten Personen noch in Fahrzeug befanden. Vor Ort bot sich den alarmierten Kräften aus Fischborn und Lichenroth und dem DRK dann eine außergewöhnliche Situation: Drei schwer verunfallte Fahrzeuge - teilweise unter umgestürzten Bäumen - und in den Fahrzeugen mehrere verletzte Personen. Beim Eintreffen der ersten Wehr kam dann wieder das THW zum Einsatz. In einem weiteren Fahrzeug wurden zwei Brandsätze gezündet, die das Fahrzeug sofort in Vollbrand setzten. Es wurde somit ein absolut reales Einsatzszenario geschaffen, das sowohl dem Einsatzleiter wie auch den Rettungskräften alles abverlangte. Zunächst galt es die verletzten Insassen zu versorgen und mit Schere und Spreizer aus den Fahrzeugen zu befreien. Dann wurde der brennende PKW durch Einsatz des geeigneten Löschmittels gelöscht. Durch die einsetzende Dunkelheit wurde zusätzlich noch die Ausleuchtung der Unfallstelle notwendig.

Der vierte und letzte Übungsteil beinhaltete die Rettung einer verletzten Person von einem Flachdach. Hier galt es, die richtigen Rettungstechniken einzusetzen und perfekt mit dem DRK zusammen zu arbeiten. Die Feuerwehr verschaffte sich über die Steckleiter Zugang zum Dach und stellte fest, dass die verletzte Person zwar ansprechbar war, aber auf Grund eines Unterschenkelbruchs nicht selbst das Dache verlassen konnte. So wurde sie mit Hilfe einer Trage vom Dach abgeseilt und an den Rettungsdienst übergeben.

Nach rund 3 Stunden konnte Gemeindebrandinspektor Stephan Richter zur Abschlussbesprechung in das Bürgerzentrum einladen. Insgesamt 112 Einsatzkräfte waren an diesem Tag vor Ort, wobei sich diese aus Feuerwehr, Technische Einsatzleitung, DRK und THW zusammen setzten. Hinzu kamen noch 13 „Laiendarsteller“ der Jugendfeuerwehr, welche die vielen Verletzten bei den vier Übungsteilen simulierten. Richter stellte dabei fest, dass für den Alarmierungszeitpunkt eindeutig zu wenig Aktive der Feuerwehren zur Verfügung standen. Gerade die immer stärker benötigten Atemschutzgeräteträger seien ein wichtiger Bestandteil einer effizienten Schadenbekämpfung. Die Anzahl dieser Spezialisten sei an diesem Tag mit 17 ausgebildeten Kräften eindeutig zu wenig gewesen. Der Gemeindebrandinspektor zeigte kein Verständnis für das Fernbleiben bei Übungen, das diese unbedingte Voraussetzung für ein reibungslos ablaufenden Realeinsatz sind. Den anwesenden Feuerwehrfrauen und –männern sprach er aber seine Anerkennung aus, bedankte sich für das Engagement der allesamt Ehrenamtlichen und lobte vor allem die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Hilfsorganisationen. Dies wurde auch von den Verantwortlichen des THW und DRK bestätigt und alle bekräftigten den Wunsch, auch zukünftige Übungen gemeinsam zu gestalten. Auch die Einsatzkräfte selbst äußerten sich durchweg positiv, und die Verantwortlichen versprachen eine Wiederholung im kommenden Herbst. +++







- Folgende Bilder (12): Michael Busse












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