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Horst Laibach ist Busfahrer und Verhandlungskommissionsmitglied ver.di /LHO

05.05.10 - FULDA

"Busfahrerstreik notwendig" - ver.di beklagt miserable Arbeitsbedingungen der Fahrer

Hinsichtlich der Streiks der Busfahrer in Fulda und den anschließenden Stellungnahmen der ÜWAG sowie der Geschäftsleitung der Verkehrsbetriebe der ÜWAG Gruppe äußert Horst Laibach in seiner Funktion als jahrelanges Verhandlungskommissionsmitglied von ver.di im Tarifverband LHO ( Landesverband hessischer Busunternehmer), massive Kritik an den Arbeitgebern. Von Betriebsratsmitgliedern der VGF sowie der ÜWAG Bus habe er erfahren, dass der Tarifvertrag des LHO nur bedingt Anwendung in deren Betrieben finde, obwohl er nach Ausschreibungskriterien eigentlich Anwendung finden müsste. Für Mehrarbeit, Nachtarbeit, Feiertags- und Sonntagsarbeit würden unter anderem keine tariflich zugesicherten Zuschläge gezahlt. Auch werde kein tariflich vereinbarter Grundlohn von derzeit 10,08 €/Std. gezahlt, sondern nur 9,88 €/Std.

Im Krankheitsfall erhielten die Mitarbeiter nur Entgeltfortzahlung auf Basis 9,88 €/Std. und somit nur auf 1719 €/monatlich. In solchen Fällen komme es zu Entgeltfortzahlungen von ca. 1250 € Netto. Für einen Alleinverdiener mit einer Familie mit mehreren Kindern sei diese Summe indiskutabel.

Obwohl die Fahrgäste von den Streiks unmittelbar betroffen gewesen seien, habe es überwiegend positive Reaktionen gegeben, wenn die Busfahrer die Gründe dafür erläutert hätten. Die wenigsten Fahrgäste wüssten, was ein Busfahrer für seine verantwortungsvolle Tätigkeit vediene und unter welchen unhaltbaren Arbeitsbedingungen er seinen Dienst täglich verrichten müsse. Bei den Tarifverhandlungen im LHO werden derzeit Manteltarif sowie Entgelttarifvertrag gleichzeitig verhandelt. Laibach als aktives Mitglied in dieser Verhandlungskommission betont, dass ver.di bereits einige nennenswerte Verbesserungen erstritten habe, das Gesamtergebnis aber immer noch unzureichend sei. Die Arbeitgeber hielten noch immer an ihrer geradezu absurden Forderung von täglichen Dienstschichten von 13 Stunden und mehr bei einer täglich vorgeschriebenen gesetzlichen Ruhezeit von 11 Stunden fest.

Die Arbeitgeber betrachteten es auch weiterhin als ausreichend, dass in Dienstschichten von 13 Stunden und mehr die längste Erholungsphase eines Fahrers im innerstädtischen Linienverkehr nur 8 Minuten betrage.

Bei solchen Arbeitsbedingungen von einem zuverlässigen und sicheren öffentlichen Personennahverkehr zu sprechen, bedeute einen Affront gegenüber allen Nutzern des ÖPNV. Das Angebot von 2,5% Lohnerhöhung von Arbeitgeberseite bedeute 10,33 €/ Std. und ein monatliches Brutto von 1797 € und sei für eine so verantwortungsvolle Tätigkeit als Busfahrer .

Die öffentlichen Auftraggeber hätten durch einen gnadenlosen Ausschreibungswettbewerb in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass fast ausschließlich durch Senkung von Personalkosten Wettbewerb überhaupt möglich sei. Die Busfahrer hätten somit die letzten Jahre ganz alleine die Zeche für diesen ÖPNV-Wettbewerb gezahlt und wollten dies nicht länger hinnehmen. Es sei höchste Zeit, die in den vergangenen Jahren entstandenen Missstände öffentlich anzuprangern, um die Einkommen und Arbeitsbedingungen der Busfahrer so zu verbessern, dass sie wieder ein Auskommen für sich und seine Familie hätten, fordert der Gewerkschaftler.

Das Statement der Arbeitgeberseite und den Bericht zum Streik :

http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1181418 +++

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