NBL-Fraktion kritisiert Bordell-Werbung in "Amtlichem Verkündungsblatt"

„Die exponierte Werbung für einen Bordellbetrieb ist für das Amtliche Verkündungsblatt der Kreisstadt Bad Hersfeld unangebracht und auch mit Aktionen der Zeitung für Schulkinder nicht in Einklang zu bringen.“ Mit diesen Worten kritisierte gestern Abend die Fraktion der Neuen Bürgerliste (NBL) in der Bad Hersfelder Stadtverordnetenversammlung die Anzeigenreihe eines Eichenzeller Sauna-Clubs (Kreis Fulda) in der Druckausgabe und auf der Homepage der "Hersfelder Zeitung".

Die Werbeanzeigen mit einer halb nackten, exotisch aussehenden jungen Frau und einem „Business-Tarif“ befördern nach Ansicht der NBL "die sexuelle Ausbeutung von jungen Frauen aus Ländern der Dritten Welt."

Die Ansiedlung des Eichenzeller Bordellbetriebes habe im Raum Fulda für erhebliches Aufsehen gesorgt, sei jedoch rechtlich nicht zu verhindern gewesen, berichtete NBL-Fraktionsvorsitzender Michael Bock. Zwar akzeptiere man, dass Zeitungen auf Anzeigenkunden angewiesen seien, doch gäbe es auch "moralische Grenzen", die besonders für regional ohne Mitbewerber erscheinende Lokalzeitungen gelten müssten und gerade dann, wenn diese auch die Funktion eines "Amtlichen Verkündungsblattes" erfüllten, meinen die Stadtverordneten der NBL.

Die NBL hat sich an die Frauenkommission der Kreisstadt Bad Hersfeld und an den Geschäftsführer des Zeitungsverlages gewandt und ihre Bedenken vorgetragen. „Wir hoffen“, so Fraktionsvorsitzender Michael Bock, „dass die verständlichen Einnahmeinteressen unserer sonst um moralische Integrität bemühten Heimatzeitung zurück gestellt werden. Das ist auch eine Frage der Glaubwürdigkeit der Lokalpresse und der Stadt bei der Festlegung des Amtlichen Bekanntmachungsmediums, zumal im Landtag gerade neue Formen der Amtlichen Bekanntmachung diskutiert werden". +++