SCHIRM-GIPFEL: Fulda wird ROT - EINIGUNG Förstina & RhönSprudel mit Stadt

Fulda wird Rot - und das tut den Schwarzen nicht weh. Im Gegenteil: sie haben es so gewollt. Förstina-Sprudel (Eichenzell-Lütter) und RhönSprudel (Ebersburg-Weyhers) haben sich beim sogenannten "Schirm-Gipfel" mit der Stadt geeinigt. Das Ergebnis: rote Schirme mit weißer Aufschrift auf der Decke. Bürgermeister und zuständiger Ordnungsdezernent Dr. Wolfgang Dippel (CDU) sprach gegenüber osthessen-news von einem "guten Kompromiss". "Wir sind nach langen und intensiven Gesprächen zu einer Lösung gekommen. Die klare Linie für die Zukunft steht." Damit nehmen Förstina und RhönSprudel eine "Vorreiterrolle" ein, so der Bürgermeister. Die Übergangsfrist für die Umsetzung beträgt fünf Jahre. Dann soll kein blauer Schirm mehr in der Fuldaer Innenstadt stehen. Das Schirm-Thema hat für viel Wirbel und Aufregung gesorgt. Es ist ja auch ein bisschen skurril: Warum auf einmal rot statt blau?

„Wir haben uns definitiv für Rot (Orientrot) entschieden", sagte Martin Gärtner von RhönSprudel-Marketing zu ON. In dezentem weiß – ähnlich wie ein Wasserzeichen - soll der Markenname RhönSprudel auf der Decke des Schirms aufgedruckt werden. Unklar ist bislang noch, ob die Schirm-Modelle mit oder ohne Wollang aufgestellt werden sollen. Deshalb gibt es von RhönSprudel derzeit auch noch keine aktuellen Fotos. „Wir werden jetzt Musterschirme bestellen und dann endgültig entscheiden", betonte Gärtner. Ob die Marketinglinie des Weyherser Unternehmens komplett auf Rot umgestellt wird, ist denkbar. „Die ersten Schirme sind erst einmal für das Stadtgebiet von Fulda vorgesehen."

Förstina-Sprudel steht bereits mit der neuen Schirm-Generation in den Startlöchern. „Wir haben schon vor vier Wochen zwei Prototypen erhalten – Rubinrot ist unsere neue Farbe", sagte Förstina-Verkaufsleiter Gerhard Bub. Damit kann sich die Mineral- und Heilquelle aus Lütter identifizieren – zumal das Förstina-Logo rot ist und das Unternehmen schon einmal rote Sonnenschirme hatte. „Die ersten Schirme werden demnächst geliefert, so dass die Auslieferung an die Gastronomen zum Saisonbeginn starten kann", erklärte Bub und ergänzte: „Aber nur, wenn sie es auch wollen." Die Gastronomie kann bis 2018 selbst entscheiden, ob Rot oder Blau.

Hintergrund dieser „Schirm-Schikane" ist ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung (Juni 2012) vor neun Monaten. 80 Prozent der Kommunalpolitiker stimmten der neuen Sondernutzungssatzung für den öffentlichen Straßenraum der Stadt Fulda zu. Und die schreibt vor: "Die Schirmbespannung muss einfarbig sein." Nur die Farben Rot, Weiß, Grau und Grün sind erlaubt. Blau fällt komplett weg. Geregelt ist auch wie groß der Raum für aufgedruckte Werbeschriftzüge sein darf. Und wie osthessen-news erfuhr, soll das Ordnungsamt fünf Jahre (!) an dieser neuen Sondernutzungsverordnung gearbeitet haben.

In der Öffentlichkeit kam immer wieder die Frage auf, ob die Stadt Fulda keine anderen Probleme hätte. Oder: Wo liegt der Sinn? Die Stadt begründet die Schirm-Entscheidung so: „Das Erscheinungsbild soll einheitlicher sein." Aber ob blau oder rot – wo liegt der Unterschied? Diese Frage kann nicht beantwortet werden. Es ist wohl doch eine sinnlose Satzungsänderung - oder wie ein ON-Leser inzwischen schrieb: "Ein echter Schirmbürgerstreich". (Christian P. Stadtfeld). +++

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