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- Fotos: Konstantin Müller
31.07.13 - ALSFELD
Zehn Stunden unermüdlicher Kampf gegen haushohe Flammen, unerträgliche Hitze und Rauch - der heutige Großbrand im Industriegebiet von Alsfeld hat von hunderten freiwilligen Helfern das Äußerste abverlangt. Erst am Nachmittag brachte ein riesiger Schaumteppich das Flammen-Inferno unter Kontrolle. Zehn Feuerwehren bekämpften die brennende (Bücking)-Halle von der Größe zweier Fußballfelder, die komplett abgebrannt und zusammengestürzt ist. Übrig geblieben ist nur noch ein Gewirr aus Stahl, Blech, verkohlten Brettern und verbranntem Lagergut - überdeckt mit einer dicken Schicht Schwerschaum. Ein angrenzendes vierstöckiges Bürogebäude brannte zur Hälfte aus. In der Halle befand sich eine große Menge hoch brennbaren Materials, vor allem Grillanzünder und Feuerwerkskörper. Es kam zu Verpuffungen und Zündungen. Die zum Teil über 40 Meter hohe Feuer- und Rauchsäule war kilometerweit sichtbar. Während der Löscharbeiten wurden drei Feuerwehrleute leicht verletzt. Nach Angaben von Kreisbrandinpoektor Werner Rinke war der Brand von der Ausdehnung her einer der größten der vergangenen Jahrzehnte im gesamten Vogelsbergkreis.
Vom Brandausbruch gegen 05:10 Uhr dauerte es fast zehn Stunden, bis am frühen Nachmittag das Flammenmeer weitgehend abgelöscht war. Den über 200 Einsatzkräften vor Ort ging ein besonderes Löschmittel aus, das die Oberflächenspannung des Wassers abbaut, damit das Wasser besser eindringen kann. Deshalb wurde der Spezial-ABrollcontainer der Feuerwehr Fulda mit rund 2.000 Litern des Sonderlöschmittels, mit dem ein Schaumteppich erzeugt werden kann, eigens von Fulda nach Alsfeld gebracht und eingesetzt.
Der Brand war kurz nach fünf Uhr morgens ausgebrochen.Über 200 Feuerwehrleute bekämpften den Brand. Landrat Manfred Görig, der vor Ort die Lage in Augenschein nahm, und Kreisbrandinspektor Werner Rinke lobten die „hervorragende Koordination und das hohe Engagement" der Einsatzkräfte aus insgesamt zehn Feuerwehren sowie des Rettungsdienstes und des THW. Über das Innenministerium hatte der KBI große Mengen an Lösch-Schaum angefordert, um das auch nach vielen Stunden immer wieder aufflackernde Feuer zu ersticken.
Das THW hatte eine Wasserleitung zur Schwalm verlegt, um die Wehren aus Alsfeld, Lauterbach, Homberg, Romrod, Kirtorf, Werkfeuerwehr Ferrero Stadtallendorf, Neustadt, Fulda, Werkfeuerwehr STI, Werkfeuerwehr Infraserve Höchst mit ausreichend Wasser zu versorgen. Auch Rettungskräfte sowie der DRK-Versorgungszug waren vor Ort. Feuerwehrleute lobten das solidarische Verhalten der Anwohner: „Immer wieder ist uns Kaffee und etwas zu Essen angeboten worden". Die Brandwache wird mindestens noch den gesamten Donnerstag in Anspruch nehmen.
Die Ursache des Brandes und die Höhe des Schadens stehen noch nicht fest. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen. Die Bundesstraßen 62 und 49 waren wegen der Löscharbeiten gesperrt. Die Aufräumungsarbeiten werden noch Tage dauern. Am Nachmittag wurde versucht, mit Hilfe von Baggern die Trümmern auseinander zu ziehen und immer wieder aufflackender Glutnester abzulöschen. (ma) +++







