BAD HERSFELD - 03.08.2021
André Oldenburg (34): "Frust-Fresserei" führt zu 224 Kilogramm Körpergewicht
"Sie haben eine Lebenserwartung von maximal vier bis fünf Jahren. Dann haben sie eine Adresse auf dem Friedhof am Frauenberg". Das hat ihm sein Arzt gesagt, erzählt der 34-jährige André Oldenburg aus Bad Hersfeld (Landkreis Hersfeld-Rotenburg). Ende Januar dieses Jahres wiegt er 224 Kilogramm. Adipositas Grad III - so die Diagnose.Seit einem dreiviertel Jahr ist er zu diesem Zeitpunkt bereits krankgeschrieben. "Ich habe in keinen Stuhl mit Lehne gepasst", sagt Oldenburg. Ein Sättigungsgefühl kennt er nicht mehr. Seine Feuerwehr-Einsatzjacke - zu eng. Dazu beschäftigen ihn Wassereinlagerungen in den Beinen, Bluthochdruck, massive Schlafapnoe, Schmerzen mit den Lendenwirbeln und eine Unterfunktion der Schilddrüse. Das krankhafte Übergewicht hat seine Ursache in "Frustfresserei": "Das ist ein Teufelskreis". Der Alltag wird zur Tortur, auch die Arbeit als Erzieher in einer Kindertagesstätte. Generell bewegt er sich kaum, liegt und schläft viel. "Bei einem Feuerwehreinsatz bin ich mit 224 Kilogramm ein Hindernis", sagt Oldenburg. Auch als Jugendfeuerwehrwart der Feuerwehr Bad Hersfeld-Kernstadt fällt ihm die Arbeit mit den Jugendlichen wegen seinem Übergewicht schwer.
Ein kleiner Döner reicht für zwei Mahlzeiten
Doch Oldenburg findet die Tür: Am zweiten März dieses Jahres wird er am Zentrum für Adipositas am Klinikum Bad Hersfeld operiert. Ihm wird ein Großteil von seinem Magen entnommen. ...
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