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- Fotos: Biosphärenreservat Rhön

Blockmeer unterhalb der Schafsteinkuppe aus Olivinbasalt. Zeugnis der rostverwitterung während der letzten Kaltzeit.

26.01.05 - Rhön

Einzigartiger fossiler Blockgletscher am Schafstein - Rest eines Vulkanschlotes

„Die größte Basalt-Blockansammlung der Rhön in der Kernzone Schafstein ist ein fossiler Blockgletscher. Der Blockgletscher ist in deutschen Mittelgebirgen äußerst selten und der fossile Blockgletscher am Schafstein in der Rhön einzigartig", stellte Diplomgeografin Frauke Däuble in ihrer Diplomarbeit, die sie im Fachbereich Geografie der Philipps-Universität Marburg schrieb, fest. Ihre Forschungsergebnisse hatte Däubler kürzlich auf der Wasserkuppe vorgestellt.

Däubler weiß, dass bisher die Blockansammlung am Schafstein als Blockhalde oder als Blockmeer bezeichnet wurde. Ein Blockgletscher sei kein Gletscher, sondern eine Blockakkumulation, deren Blockzwischenräume mit Eis gefüllt sind. Bei einem aktiven Blockgletscher bestünde die Hälfte seines Volumens aus Eis. Bei einem fossilen Blockgletscher sei das Eis bereits geschmolzen oder hält sich nur noch im tieferen Untergrund, was aufgrund kalter Luftausströmungen am Unterhang der Blockansammlung am Schafstein zu vermuten sei. So seien an heißen Tagen im Sommer an einer Stelle noch Lufttemperaturen von minus 1,5° C gemessen worden.

Mittels refraktionsseismischer Messungen, einer Methode, bei der Schallwellen durch den Untergrund geschickt und deren Geschwindigkeit gemessen wurden, sei festgestellt worden, dass sich erst in 30 Metern Tiefe Festgestein befindet; bis zur Oberfläche sei das Festgestein also mit einer 30 m mächtigen Lage an Basaltblöcken bedeckt. Der Schafstein sei der Rest eines aus Basalt bestehenden Vulkanschlotes.

Wie Däubler erläuterte, sei dieses dunkle Gestein in der Zeit des tertiären Vulkanismus vor ca. 26 – 11 Mio. Jahren an die Oberfläche gelangt . Der 3,6 ha große offene Blockkörper ist seit seiner Entstehung waldfrei. Bäume und Sträucher könnten nur schwer Fuß fassen. Dennoch wüchsen auf den Basaltblöcken sehr seltene Flechten und Moose, so Däubler abschließend. +++

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