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Historisches Treffen zum König-Konrad-Gedenktag... - Alle Fotos: Max Colin Heydenreich

... für einen Fototermin vor der Fuldaer Michaelskirche....

12.04.05 - Fulda

König-Konrad-Gedenktag 1: "Interesse wecken" durch Treffen von König und Abt

Am 12. April 912 - damals Ostersonntag - besuchte König Konrad I. Fulda bzw. das Kloster Fulda. Der Herrscher feierte mit den Benediktinermönchen und ihrem Abt Huoggi das höchste Kirchenfest, schenkte der Reichsabtei Ländereien sowie Privilegien und legte gleich noch fest, dass er wünsche, in Fulda bestattet zu werden. Daher begeht die "bürgerschaftliche Initiative" den 12. April als "fuldisch-konradinischen Gedenktag".

Genau 1.093 Jahre nach dem Besuch des gekrönten Hauptes in "Buchonia" arrangierte die Initiative eine "Begegnung von König und Abt" im zeitgenössischen Fulda. Vor der Michaelskirche trafen Konrad I. (verkörpert von Peter Paulheim) und Abt Huoggi (verkörpert von Günther Elm) aufeinander und stellten sich würdevoll den Fotografen, wie auf den nebenstehenden Fotos zu sehen ist.

"Wir wollen Interesse wecken für diesen - kaum bekannten - Teil der fuldischen Geschichte und auch darauf hin weisen, dass Konrad I. während seiner Regentschaft zwar politisch nicht viel Erfolg beschieden war. Doch er war ein besonderer Herrscher und des Erinnerns wert", erklärten Dr. Gregor Stasch und Josef Hoppe von der "bürgerschaftlichen Initiative".

Denn der Konradiner habe - wohl schon auf dem Sterbebett - die Königskrone nicht seinem Bruder gegeben, sondern dem rivalisierenden und stärkeren Sachsenherzog Heinrich angeboten. Damit wurden nicht nur das deutsche Königstum erhalten und gefestigt, sondern höchstwahrscheinlich auch weitere kriegerische Auseinandersetzungen vermieden. Verzicht aus Vernunft und gegen das "Interesse des eigenen Hauses" - nicht nur im Mittelalter ein ungewohntes Verhalten von "Regierenden".

König Konrad I. "spukte" bereits früher in "Fuldaer Köpfen" herum - im Jahr 2002 forschte eine "Geschichtswerktstatt" Fuldaer Gymnasiasten außerhalb des Unterrichts monatelang über den "relativ unbekannten" mittelalterlichen Herrscher des Ostfränkischen Reiches. Das Projekt mündete in eine hochinteressante Ausstellung im Vonderau Museum und wurde durch die Unterstützung des Fuldaer Clubs der wohltätigen Service-Organisation Rotary für die Schülerinnen und Schüler überhaupt erst möglich. Die 15 jungen Leute suchten nicht nur in historischen Schriften, sondern unternahmen auch Exkursionen zum Krönungsort von Konrad im fränkischen Forchheim oder nach Frankfurt und Limburg, wo der um das Jahr 880 in Weilburg geborene Adelige Spuren hinterließ.

Auch die "bürgerschaftliche Initiative" hat allerhand über König Konrad I. zusammengetragen. Auf der Internet-Seite mit der Adresse www.koenigkonrad-aushessen.de können Interessierte das Leben und Wirken des Königs, der nur 7 Jahre ohne politische Fortune regierte, aber eine mutige und weitreichende Erbfolgeregelung traf, ausführlich nachlesen.

Über den Besuch am 12. April 912 kann die historische Gruppe auch einiges berichten: seinem Bekunden nach wurde der königliche Besucher am Ostersonntag im Kloster Fulda zuvorkommend und ehrenvoll aufgenommen, wofür insbesondere Abt Huoggi Sorge getraen haben mag. Der stand dem Kloster Fulda zu diesem Zeitpunkt schon mehr als zwei Jahrzehnte lang vor und hatte hinreichend Erfahrungen im Umgang mit den Großen des Reiches sammeln können.

Im übrigen erwarb Abt Huoggi zahlreiche Reliquien. So auch die der heiligen Flora, welche er auf einem nahen Berg beisetzte. Zu Ehren dieser Heiligen hatte er dort nämlich zuvor eine Kirche bauen lassen, die mit einer teilweise noch heute erhaltenen Befestigungsanlage umgeben wurde. Später ergab sich für diese Anhöhe der Name Florenberg.

Während der gesamten Amtszeit sei Abt Huoggi mit Erfolg um die Arrondierung des klösterlichen Grundbesitzes bemüht. Zu diesem Zwecke suchte er durch Tauschverträge abseits oder entfernt liegendes Grundeigentum abzustoßen und dafür mehr in der Nähe des Klosters befindliche Liegenschaften zu erhalten. Der erste derartige Gütertausch kam - so die Initiative - mit dem fränkischen Grafen Konrad, dem Vater des späteren Königs Konrad I. zustande.

Es sei kein Wunder gewesen, dass mit des Königs österlichem Aufenthalt im Kloster Fulda auch eine Regelung von Grundstücksangelegenheiten einherging. So habe Konrad I. der Reichsabtei Fulda am 12. April 912 wertvolle Ländereien geschenkt, was wohl auch der von ihm bekundeten Seelenheilvorsorge zuträglich sein sollte. Zur Sicherung und Stärkung des Klosters Fulda habe aber insbesondere die am selben Tag erfolgte königliche Bestätigung der Immunität, die Zuteilung des "Rechts auf den Zehnten" sowie das Privileg der freien Abtswahl beigetragen. +++


König Konrad I. (dargestellt von Peter Paulheim) und Abt Huoggi (Günther Elm) ...


...und auch der Fotograf der Fuldaer Zeitung, Ralph Leupolt, mußte für ähnliche Bilder zu Boden gehen...

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