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Aus der JVA frisch auf den Tisch - Bohne No. 1

Großes Medieninteresse heute an der Röstmaschine und... - Fotos: Daniel Kister

22.03.07 - Hünfeld

Bohne No. 1 - Deutschlands erster "Knast-Kaffee" - Erlös an "Weißer Ring"

“Bohne No. 1: der aromatische Kaffeegenuss“ - so wirbt nicht etwa ein bekannter Kaffeeröster, sondern ein Gefängnis. Diese neue Kaffeesorte rösten, mahlen und verpacken seit heute ein Dutzend Gefangene der Justizvollzugsanstalt (JVA) im osthessischen Hünfeld. Heute wurde die Produktion erstmals vorgestellt - allerdings nur von Bediensteten, denn Gefangene wollten nicht fotografiert und gefilmt werden. Im ersten teilprivatisierten Gefängnis Deutschlands wird das "schwarze Genussmittel" ab sofort „hinter Gittern“ hergestellt. Das Produkt wird aber nicht nur im Gefängnis verwendet, sondern "Bohne Nummer Eins" wird auch über einen Online-Shop im Internet verkauft.

Ziel bei der Herstellung des „Knastkaffees“ ist aber nicht der Profit, sondern es geht um die Beschäftigung und die damit verbundene Resozialisierung der Gefangenen, erklärte Sprecherin Christina Janzen-Wolf vom privaten Mitbetreiber SERCO. In verschiedenen Werkstätten sind derzeit rund 220 Gefangene mit „Pflichtarbeit“ beschäftigt: vom Kleiderbügelsortieren über das Zusammenschrauben von Pokalen bis hin zu Metall-, Holz- und Elektroarbeiten.

Neu ist die Kaffeerösterei und die Vermarktung auch außerhalb der Gefängnismauern. Auf der Internetseite www.jva-onlineshop.de können Interessierte den Kaffee beziehen. Neben einem Zaunsystem, das von den Gefangenen produziert und von Serco hier angeboten wird, gibt es nun auch "Bohne No.1", in verschiedenen Sorten, zu verschiedenen Preisen. Übrigens: 25 Cent vom Verkaufserlös pro Kilo "Knastkaffee" gehen an die bundesweit arbeitende Institution "Weißer Ring", der Opfer krimineller Handlungen unterstützt.

„Die Gefangenen rösten ausgesuchten Rohkaffee aus Arabica-Bohnen, gewachsen in Zentral- und Südamerika, abgerundet mit indischen Robusta-Bohnen“, erklärte Christian Stähler von einer Handelsagentur für Rohkaffee. Er hat mitgeholfen, die Idee der Kaffeerösterei umzusetzen und sorgt auch weiterhin für die Lieferungen der Bohnen. Aromagerecht verpackt (gemahlen oder als Bohnen) werde der Kaffee nach dem Rösten ebenfalls von den Häftlingen, die zu zweit oder dritt in einer Schicht arbeiten sollen.

Dabei würden Spezialitäten angeboten, versicherte Klaus Tiemann, Geschäftsführer des privaten Mitbetreibers Serco. Es handele sich "um Klasse-Ware, nicht Massenware" und den Kaffee könne man unbesorgt trinken. Mit der Kaffeerösterei sei eine Nische gefunden worden, sagte Tiemann und trat damit gleichzeitig möglichen Bedenken entgegen, wonach der Kaffee aus dem Gefängnis als Konkurrenzprodukt gesehen werden könnte. Die Rösterei sei ein weiteres Standbein für den Werkbetrieb in Hünfeld und eine neue, motivierende Beschäftigungsmöglichkeit für die Gefangenen. (Daniel Kister) +++


... Kaffeebohnen....

... ergaben Kaffee aus dem Gefängnis



"Milde Harmonie" ...das wird eine Aufgabe für die Gefangenen.






Christian Stähler von einer Handelsagentur für Rohkaffee hat bei der Einrichtung der Rösterei geholfen.

Rösten, malen und verpacken....











Martin Schäfer ist Werksleiter in der Rösterei...


In einer Schicht sollen 2 bis 3 Häftlinge in der Rösterei eingesetzt werden.









Auch andere Gegenstände werden von den Gefangenen hergestellt.

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