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SCHLÜCHTERN Großalarm für 600 Retter

"ICE-Unfall mit 300 Passagieren" - nächtliches Übungsszenario im Tunnel - V I D E O

24.08.14 - Ein reibungsloser Ablauf eines Rettungseinsatzes ist gerade bei Zugunglücken unabdingbar. Noch brenzliger wird die Situation, sobald hunderte Fahrgäste in einem Tunnel feststecken und sich nicht mehr aus eigener Kraft befreien können. Umso wichtiger ist in einer solchen Situation die Kommunikation und Zusammenarbeit von Feuerwehr, Polizei, Rettungskräften und dem Technischen Hilfswerk. Dieses Katastrophenszenario wurde in der Nacht von Samstag auf den heutigen Sonntag im Schlüchterner Bahntunnel unter realistischen Bedingungen erprobt. Mit einer Tunnel-Länge von vier Kilometern stellte die Rettung von rund 300 Fahrgästen die Rettungskräfte vor eine Aufgabe ungeahnten Ausmaßes. Um 00:18 Uhr erfolgte die Alarmierung, danach rückten die Einsatzkräfte aus dem Main-Kinzig-Kreis und Landkreis Fulda an, um ihre Belastbarkeit und ihr Ausdauervermögen in einem Übungsszenario testen zu können. Immerhin zählt der Distelrasen-Tunnel mit täglich bis zu 260 Personen- und Güterzügen zu den meistbefahrenen Bahntunneln in Deutschland.

Als die Rettungskräfte eintrafen, versammelten sie sich an den beiden Rettungsplätzen „Süd- und Nordportal“. Mit jeweils rund 1500 Quadratmetern boten sie genug Platz für Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge und das Technische Hilfswerk. Binnen Minuten bauten die Rettungskräfte Zelte zur Versorgung der Verletzten auf. Im Verunglückten 500 Meter langen ICE befanden sich rund 300 Ehrenamtliche und Freiwillige, die die Rolle der Verunglückten spielten. Schocks, schwere Verletzungen jeglicher Art, Widerstände gegen die Einsatzkräfte und Todesfälle – Die Passagiere überzeugten durch realistisch aussehende Verletzungen und schauspielerisches Talent. Mit Manschetten in verschiedenen Farben markierten die Retter die Passagiere je nach Grad der Verletzung und brachten sie anschließend stossweiße zu den Versorgungszelten, um den Grad der Verletzung einschätzen zu können.

Wie im Ernstfall versorgten die Einsatzkräfte die Verletzten. Fotos: Tobias Winge / Marcel Grösch

Ein 500 Meter langer ICE wurde für die Übung im Osttunnel in Position gebracht, ...

Zur Abarbeitung eines Schadensereignisses derartigen Ausmaßes wurde in der Vergangenheit ein Rahmeneinsatzplan erarbeitet. Ziel der Übung war es, die geplanten Maßnahmen unter Extrembedingungen zu testen und sie auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen. Interne und externe Meldewege des betrieblichen Alarm- und Gefahrenabwehrplans und die Kommunikationsstrukturen sollten mit dem gestellten Unfallszenario eingeübt werden.

Das Übungsszenario dauerte rund dreieinhalb Stunden, bis alle „Überlebenden“ in Sicherheit gebracht werden konnten. Gegen vier Uhr konnte der Testlauf erfolgreich beendet werden (Konstantin Müller).

Hintergrund:

Der Schlüchterner Eisenbahntunnel verläuft zwischen Flieden und Schlüchtern unterhalb des Distelrasens. Im Jahre 2011 wurde eine zweite Tunnelröhre in Betrieb genommen, um die Alte sanieren zu können. Bis zum Februar 2014 wurde dort der Zugverkehr zwischen Frankfurt/Main und Fulda zweigleisig geführt. Mittlerweile sind beide Tunnel mit jeweils einem Gleis in Betrieb. Durch die parallel zueinander verlaufenden Gleise sind die örtlichen Einsatzkräfte bei einem möglichen Zugunglück in nun in der Lage, Rettungsfahrzeuge über den nicht betroffenen Tunnel schneller zur Unfallstelle zu leiten. Insgesamt sieben Querstollen im Abstand von 500 Metern verbinden die beiden Tunnel miteinander. Per sogenanntem „Load and go“-Verfahren, werden Verletzte aus dem Zug befreit und über den jeweils anderen Tunnel zu den Sammelstellen Nord- und Südportal zu transportieren. Im jetzigen Endzustand sind beide Tunnel mit Straßenfahrzeugen befahrbar.  +++

Verletztenversorgung klappte gut und wie geplant

Versperrte Wege wurden mit solchen Zetteln simuliert.

Die Verletzten sollten so realistisch wie möglich aussehen.


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