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Helgo Hahn, Michael Roth, Dr. Thomas Handke, Sandra Rudolph (Konrad-Duden-Stadtbibliothek) und Donata Freifrau von Schenck zu Schweinsberg (von links) gestalteten die Auftaktveranstaltung. - Fotos: Gudrun Schmidl

BAD HERSFELD BAD HERSFELD liest....

„Im Westen nichts Neues“ - Auftaktveranstaltung mit Staatsminister ROTH

14.09.14 - Mit der Auftaktveranstaltung am gestrigen Samstag in den Räumlichkeiten der Hoehlschen Buchhandlung in der City-Galerie startete die 13. Aktion „Bad Hersfeld liest ein Buch“, zu dem Schirmherr Dr. Thomas Handke als prominenten Leser Michael Roth, Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt und DRK-Vizepräsidentin Donata Freifrau von Schenck zu Schweinsberg begrüßen konnte. Der von der Jury der Literaturaktion ausgewählte Erfolgsroman „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque fand im März die einhellige Zustimmung des Magistrats.

„Vermutlich passt kein Buch besser als dieses“, bedankte sich Michael Roth bei den Verantwortlichen für die richtige Wahl, besonders im Hinblick darauf, dass vor 100 Jahren der Erste Weltkrieg ausbrach. Auf Nachfrage von Dr. Thomas Handke, der auch Juryvorsitzender ist, sprach sich Michael Roth ganz deutlich dafür aus, dass Konflikte zivil und nicht mit Waffen gelöst werden müssen. „In der Außen- und Sicherheitspolitik gibt es kein Schwarz und Weiß, sondern viele Grautöne“. Er regt an, Gegensätze nicht als Gefahr, sondern als Chance zu begreifen und versichert, dass in seinem Amt nicht das Beherrschen von mehreren Fremdsprachen das Wichtigste ist, sondern „etwas von der Geschichte zu wissen, um zu verstehen“.

Bevor die eingeladenen Gäste ausgewählte Passagen aus dem Buch lasen, machte Dr. Thomas Handke die an der Leseaktion interessierten Besucherinnen und Besucher mit dem Weltbestseller vertraut, in dem die Grausamkeiten des Krieges von dem 19-jährigen Kriegsfreiwilligen Paul Bäumer geschildert werden. Die einfache Sprache des Ich-Erzählers verleiht diesem Buch eine beklemmende Authentizität. Mit großer Sachkenntnis und Genauigkeit wird der Kriegsalltag beschrieben, die Auswirkungen auf die darin verwickelten jungen Männer lassen sich schmerzhaft intensiv nachvollziehen. Der furchtbare Kampf an der Front, die leichenbedeckten Schlachtfelder, das elende Leben in den Schützengräben und der blutige Alltag im Lazarett fesseln und bewegen. Ein weiteres zentrales Thema sind die desillusionierenden Auswirkungen des Krieges auf die Psyche der Soldaten. Das im Jahr 1929 erschienene Buch wurde in 50 Sprachen übersetzt und weltweit rund 20 Millionen Mal verkauft. Das Buch wurde vom NS-Regime verboten, sein Autor 1938 ausgebürgert.

Donata Freifrau von Schenck zu Schweinsberg griff im Rahmen ihres Lesebeitrags die Geschichte des Roten Kreuzes auf, das auch die Geschichte von Jean-Henry Dunant ist, der mit seinen Mitstreitern 1863 in Genf das „Internationale Komitee vom Roten Kreuz“ gründete. Das IKRK kümmert sich in erster Linie um internationale Konflikte und Bürgerkriege und operiert dabei als unabhängige, unparteiliche und neutrale Organisation, „um nach dem Maß der Not zu helfen“. Donata Freifrau von Schenck zu Schweinsberg empfiehlt jedem, das Buch „Im Westen nichts Neues“ zu lesen - eine erschütternde Geschichte vom Krieg, eine Geschichte gegen den Krieg. Leider verliert sie nicht an Aktualität.

Bei rund zwanzig Veranstaltungen an verschiedenen Veranstaltungsorten soll eine Kultur der Literatur und der Diskussion in der Stadt gefördert werden. Eingebunden sind auch in diesem Jahr Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Geistal, der Konrad-Duden-Schule und der Gesamt- und Modellschule Obersberg, die sich mit der vorgegebenen Thematik 100jähriger Krieg auseinandersetzen.

Ein besonderer Höhepunkt wird die Abendveranstaltung in der Stadthalle am 07. November 2014 um 20.00 sein. Hier erwartet die Literaturfreunde eine Lesung mit Hermann Vinke, die Moderation des Abends wird Sandra Kegel von der FAZ übernehmen. Musikalisch umrahmt wird die Abschlussveranstaltung von Helgo Hahn, der auch bei der Auftaktveranstaltung mit gefühlvoller Musik, zu dem auch der Antikriegssong „Sag mir wo die Blumen sind“ gehörte, für weitere nachdenkliche Momente sorgte. Die Flyer mit detaillierten Informationen liegen ab sofort unter anderem in der Konrad-Duden-Stadtbibliothek aus. Kontakt und Informationen zu der Aktion unter Telefon (06621) 201-269.  (Gudrun Schmidl) +++


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